41. Kapitel

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'Verdammt, was mache ich, wenn Koni mich nicht mehr sehen will? Ich habe keine Wohnung oder Zimmer in München!", durchzuckte es mich plötzlich verzweifelt. Lisa hatte mir gerade erst klargemacht, welche Konsequenzen eine Trennung hätte.
Ich grübelte hin und her, bis mir das Angebot von Wincent einfiel. Das Problem war nur, dass ich ihn nicht kontaktieren konnte, denn ich hatte seine Nummer nicht und auch niemanden, den ich danach fragen konnte.Nach langem Überlegen hatte ich mir dann doch einen Plan zurechtgelegt. Auch wenn ich absolut keine Ahnung hatte, ob irgendetwas davon funktionieren würde, fühlte ich mich erleichtert, wenigstens etwas in der Hand zu haben. Deshalb war ich auch bereit, mein Zimmer wieder zu verlassen, sehr zur Erleichterung meiner Mutter.Wir sprachen nicht mehr über das Geschehene und verbrachten einfach einen netten Tag zusammen.

Am nächsten Morgen machte ich mich frühzeitig auf den Weg nach München und nachdem ich meine Tasche kurz ins Hotel gebracht hatte, begab ich mich auf den Weg zu meiner alten WG. "Hallo Sophie, ist Lia da?" fragte ich, als die Tür geöffnet wurde. Sie nickte und ließ mich herein. "Danke!" Ich ging direkt zu Lias Zimmer und klopfte. "Alex!?" Sie sah mich überrascht an. "Es tut mir so leid, was passiert ist! Können wir reden?", fragte ich vorsichtig. Sie nickte und ließ mich eintreten.

"Es tut mir leid, dass ich es dir nicht erzählt habe ...!", fing ich sofort an. "Ich verstehe, warum du es damals nicht getan hast, aber ich bin enttäuscht, wie ich es erfahren habe!", unterbrach sie mich. "Es tut mir so leid! Ich wollte es dir so oft sagen, aber ich hatte irgendwie Angst vor deiner Reaktion, ich hätte es dir aber trotzdem erzählen sollen!" "Ich glaube, ich wäre wirklich nicht sonderlich begeistert gewesen. Aber es wäre trotzdem nett gewesen wenn du mich eingeweiht hättest!", sagte sie verständnisvoll, aber auch immer noch enttäuscht. "Es tut mir wirklich leid! Kannst du mir verzeihen?", fragte ich ein paar Augenblicke später bittend. Sie nickte. "Sollte ich sonst noch irgendetwas wissen, was durch ein Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel herauskommen könnte?" Wir mussten beide grinsen. "Nein, das war alles! Versprochen!", sagte ich und umarmte sie. "Danke!" "Für so etwas würde ich unsere Freundschaft nie aufs Spiel setzen!", klang sie fast tadelnd. "Hast du denn schon mit Koni und Nico gesprochen?", fragte sie kurz darauf. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich fahre jetzt dann gleich zu Koni!", sagte ich und wurde wieder nervös. "Das wird schon! Er hatte jetzt ein paar Tage Zeit, das zu verarbeiten, und es hat nichts mit eurer Beziehung zu tun, es ist deine Vergangenheit!" "Es ist doch Vergangenheit, oder?", fragte sie unsicher nach. Ich nickte. "Ja, natürlich! Seit drei Jahren ist nichts mehr passiert und wird es auch nie wieder!", sagte ich bestimmt. "Und wann hast du vor, Nico anzurufen?", fragte sie kurz darauf. "Gar nicht!", antwortete ich knapp. Lia sah mich überrascht an. "Willst du warten, dass er sich meldet?" "Nein!" Sie sah noch verwirrter aus. "Ich glaube, wir brauchen jetzt erst einmal Abstand!", versuchte ich überzeugt zu sagen. "Abstand, ihr beide? Das willst du nicht wirklich?", sie klang entsetzt. "Doch! Es ist besser so!" "Besser? Für wen?", fragte sie bissig. "Für uns alle!" "Du meinst wohl für Leonie und Koni, denn für Nico und dich ist es sicher nicht besser! Es ist ..." "Mein Entschluss steht fest, und ich möchte jetzt nicht darüber diskutieren!", unterbrach ich sie fast etwas hart. Sie schüttelte den Kopf. "Lia, so ist es für alle besser!", sagte ich nochmal mit Nachdruck, bevor sie etwas sagen konnte. Eigentlich wussten wir beide, dass ich damit nicht Lia überzeugen wollte. "Das ist total idiotisch! Nico und du ...!" "Ich muss jetzt wieder los!", unterbrach ich sie und stand auf. Sie sah mich überrascht an. "Ok!" "Ich melde mich später!", sagte ich schnell, bevor ich mich umdrehte und das Zimmer verließ. Ich hörte noch, wie Lia sagte: "Ich hoffe nur, du weißt, was du tust!", reagierte darauf aber nicht mehr. Ich wollte gerade nicht über Nico nachdenken, geschweige denn darüber reden. Ich musste jetzt erst einmal zu Koni und hoffen, dass er uns noch eine Chance gab.

Als ich vor Konis Wohnung stand, zögerte ich einen Moment, bevor ich meinen ganzen Mut zusammen nahm und läutete. Koni öffnete überrascht die Tür. "Es tut mir leid, was in Mallorca passiert ist! Können wir reden?" fragte ich sofort. Er nickte nur stumm, und wir betraten die Wohnung. Im Wohnzimmer ließen wir uns auf die Couch fallen. "Es tut mir leid, wie sich alles entwickelt hat und wie du davon erfahren hast! Aber ich schwöre, da läuft nichts mehr! Das ist alles Vergangenheit und geschah lange bevor ich mich in dich verliebt habe!", erklärte ich verzweifelt. Koni schwieg und wandte den Blick ab. "Hättest du es mir irgendwann erzählt?", fragte er vorsichtig. "Nein, vermutlich nicht!", antwortete ich ehrlich. "Ich wollte dich damit nicht unnötig beunruhigen, immerhin ist es Vergangenheit!" Er nickt Verständnisvoll. "Wärst du ehrlich gewesen, wenn ich dich gefragt hätte?" "Ja! Also zumindest das mal was zwischen uns war! Du hast mich aber nie gefragt!" "Nein. Ich habe mir nach dem Gespräch in New York zwar gedacht, dass ihr euch schon mal näher gekommen seid, aber sicher wusste ich es noch nicht und ich glaub eigentlich wollte ich es auch nie so genau wissen! Meine Eifersucht war so schon groß genug!" "Aber jetzt weiß ich alles und das macht mich verrückt!", gestand er mir. "Ich hab keine Ahnung wie ich damit umgehen soll!", er klang verzweifelt.

"Ich kann nicht ändern, dass du es weißt, oder dass es so war, aber ich kann dir versprechen, dass es Vergangenheit ist und es überhaupt keine Bedeutung hatte, es hat sich einfach so ergeben!" "Deine Erzählungen haben da aber einen anderen Eindruck erweckt!", sagte Koni etwas vorwurfsvoll.

"Es hatte nicht die Bedeutung, es waren auch keine Gefühle im Spiel, es war nur guter S... Spaß!" Ich wusste, dass es keine gute Erklärung war, aber ich wusste einfach nicht mehr, wie ich es sonst noch ausdrücken sollte. Er verzog leicht das Gesicht. "Man Koni, ich versuche nur, ehrlich zu sein, und es ist nunmal so gewesen! Ich kann dir nur versichern, dass das längst vorbei ist und auch nie wieder passieren wird! Ich liebe dich und möchte meine Zukunft nur mit dir verbringen!", sagte ich. Er schwieg weiter. "Willst du wegen meiner Vergangenheit unsere Beziehung beenden? ... Oder gibst du uns noch eine Chance?", fragte ich, während mich sein Verhalten langsam irgendwie wütend machte.

No way (in Überarbeitung)Where stories live. Discover now