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„Das ist echt so" stimmte ich Lindsay lachend zu. Keine Ahnung wie lange wir hier schon im Flur standen, aber es war lange. Zuerst haben wir ein wenig über den Thema »Arzt in der Familie« geredet, bis wir irgendwie auf total peinliche Geschichten gekommen sind, und wir uns hier gegenseitig auslachten. Oh man, Lindsay war echt total cool. Ihre große Schwester arbeitete hier als Kardiologin, während ihre Mutter hier im Krankenhaus in der Buchhaltung und ihr Vater in der Pathologie beschäftigt waren. Lindsay war ebenfalls 15 und ging auf eine private Schule hier in Los Angeles. Sie war total offen, lustig und mega sympathisch. Wir hatten zum Glück schon Nummern ausgetauscht, als Jake plötzlich wieder bei mir stand. Ich muss Lindsay später gleich mal schreiben, immerhin möchte ich noch den Rest der Geschichte hören.
„Wer war das" fragte Jake neugierig, als wir in den Fahrstuhl stiegen. „Lindsay" antwortete ich knapp. „Und wer ist Lindsay, ich erinnere mich nicht daran, das du mal von ihr erzählt hast" meinte mein Bruder nachdenklich. „Ich kenne sie ja auch erst seit gerade" sagte ich grinsend, während wir in Jakes Büro liefen. „Du weißt ja, vorsichtig sein mit fremden Menschen" erinnerte mich mein Bruder an die gefühlten tausende Male, die er und Cole mir das schonmal gesagt hatten. „Sie ist so alt wie ich, was denkst du denn was sie macht. Wobei stimmt, die ist bestimmt die Tochter von nem Maffia Boss und hat es auch mich absehen" gab ich sarkastisch von mir, was Jake zum grinsen brachte. Meine Bruder sagten immer das ich offen für Neues sein soll, wenn ich dann aber mal jemanden kennen lerne sind sie immer total komisch. Sie wollen alles wissen und so weiter, das war mal wieder so ein Moment wo ihre Besorgnis total nervt. „Was wolltest du eigentlich vorhin erzählen" kam Jake auf das eigentliche Thema zurück. „Mr Loxi hat mir einen Brief für euch mitgeben" antwortete ich kleinlaut, während ich ihn aus meine Tasche holte und Jake übergab. Ohne etwas zu sagen, öffnete Jake den Brief und las ihn aufmerksam durch. Unsicher setzte ich mich auf die große, bequeme Couch und wartete auf Jakes Reaktion. „Da steht drin das du bewusst den Unterricht von Mr Loxi behinderst, das du ziemlich weit hinterher hängst und schon des öfteren deine Hausaufgaben nicht erledigt hast" fragte mein Bruder mehr als er sagte. „Keine Ahnung wie ich seinen Unterricht behindern soll. Ich bin eigentlich froh wenn er mich in Ruhe lässt und ich nichts sagen muss. Und ich finde auch nicht das ich viel hinterher hinke, da gibt es mehrere andere Schüler die nichtmal ansatzweise so viel verstehen wie ich. Und meine Hausaufgaben hab ich auch immer, die mache ich ja auch immer mit dir" antwortete ich schulterzuckend. Jake setzte sich auf seinen Schreibtisch und steckte den Brief zurück in den Umschlag. „Warum gibt es an öffentlichen Schulen eigentlich immer so viele Probleme" murmelte er kopfschüttelnd. Er, Cole und auch Mike waren zwar alle der Meinung das ich wieder an eine private Schule gehen sollte. Irgendwie hatte ich aber auch immer Probleme an der Schule hier gehabt, im Gegensatz zu meinen anderen Brüdern. Entweder ich zieh das alles irgendwie an, oder es liegt wohl an mir. „Ich ruf deinen Lehrer morgen an, aber so geht das nicht mehr weiter" meinte mein Bruder nachdem er auf die Uhr geschaut hatte. „Dann hasst er mich nur noch mehr" sprach ich meine Gedanken laut aus. „So geht es aber nicht mehr" antwortete Jake kopfschüttelnd. „Lass es bitte, es liegt bestimmt an mir. Erst das mit meinem Tanz Lehrer, dann mit David und jetzt Mr Loxi, es muss an mir liegen" versuchte ich Jake davon abzuhalten in der Schule anzurufen. „Nein es liegt nicht an dir. Es gibt einfach bessere Schulen, mit besseren Lehrern. Du bist bestimmt nicht die einzige die Probleme mit ihren Lehren hat" meinte mein Bruder entschlossen. Na toll. Mag ja sein das er recht hat, trotzdem will ich nicht das er, oder Cole sich die ganze Zeit einmischen. Ich war so in Gedanken versunken das ich erst als Jake neben mir stand, bemerkte das er schon bereit war zum gehen. Wortlos stand ich auf, nahm meine Tasche und lief mit ihm zu seinem Auto. Zuhause angekommen sprang ich schnell unter die Dusche und lief mit meinem kurzen, weißen Kleid wieder die Treppen runter. Jake, Cole und Mike saßen bereits am Tisch und warteten auf mich. „So gehst du aber nicht raus" meinte Cole als er mich sah. „Warum denn nicht" antwortete ich irritiert, während ich mich zu ihnen an den Tisch setzte. „Weil du mit so kurzen Sachen nicht draußen herum läufst" meinte Cole streng. Warum ist der eigentlich so spießig. „Es ist doch meine Entschuldigung was ich anziehe und was nicht" gab ich zickig von mir. „Du bist 15, und wenn ich sage das du so nicht raus gehst, dann machst du das auch nicht" ermahnte mich Cole. Das Kleid war jetzt nicht das längste, aber so kurz war es jetzt auch nicht. Wortlos began ich zu essen. Ich geh mit dem Kleid trotzdem raus, ist doch mir egal was Cole davon hält...

Big Brothers 3 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt