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Nachdem Jackson sich informiert hatte, ob es allen im Flur gut ging, begann sofort sein Handy zu piepen.
„Okey, alles verfügbare Ärzte in die Notaufnahme" rief er laut durch den Flur. Ging das etwa so schnell. Das Beben ist keine drei Minuten vorbei, so schnell können doch gar keine Notfälle eingeliefert werden. Die Rettungskräften sind wahrscheinlich noch nicht mal vor Ort.
„Bis Jake Zeit hat bleibst du bei mir" sagte Jackson während er los lief. Schnell folgte ich ihm. Als wir kurz darauf in der Notaufnahme ankam, waren schon total viele Ärzte und anderes medizinisches Fachpersonal vor Ort. Nur Patienten sah ich noch keine. Aber das wird sich bestimmt bald ändern.
„Wir machen das so wie gestern. Die OR's sind durchgängig besetzt. Am Eingang werden die Patienten eingeteilt. Rote Patienten kommen in die Trauma Räume oder gegebenenfalls direkt in den OR. Gelbe Patienten werden auf den Betten in in den Behandlungsräumen verteilt, und grüne kommen wieder in die Gänge. Angehörige müssen draußen warten bis wir hier alles wieder im Griff haben. Sorgen sie das alles vorrätig da ist. Blut, Medikamente, und alles was sie brauchen. Bei Fragen sprechen sie ihren Bereichsleiter an. Dr Quill ist für Grün, Dr Simon für gelb und Dr Lindon für Rot zuständig. Wir haben noch etwa 5 Minuten bis die ersten Patienten ankommen, bis dahin muss jeder auf seinem Platz sein" hörte ich Jakes laute Stimme. Es war ein riesiges durcheinander, und trotzdem wirkte es so als würde jeder genau wissen was er tat und wo er hinmusste. Ich glaube ich würde da komplett den Überblick verlieren. Man musste echt Respekt vor solchen Leuten haben. Nicht nur vor den Ärzten, auch von den Schwestern, den Pflegern und wer da sonst noch alles herum lief.
„Komm mit, da vorne ist dein Bruder" holte mich Jackson wieder aus meinen Gedanken. Zielgerichtet lief er mitten in das durcheinander. Schnell folgte ich ihm, bis wir ein paar Meter später bei Jake standen. „Mila, gerade ist es schlecht. Ich komme zu euch sobald es wieder ruhiger wird" sagte Jake als er mich sah. Das muss er mir nicht zweimal sagen. Gerade als ich mich umdrehen, und aus dem ganzen gewuselt hier raus laufen wollte, hielt Jackson mich allerdings sanft am Oberarm fest. „Mila hat Kopfschmerzen. Ich wollte sie zu dir bringen aber du warst beschäftigt. Justin hat sich Mila angeschaut und ein Kopf CT gemacht, ist alles o B. Er meinte man soll das einfach beobachten, sie soll viel trinken und etwas essen, und wenn es in ein paar Tagen nicht besser ist sollt ihr nochmal zu ihm kommen", brachte Jackson meinen Bruder auf den neusten stand. „Wie stark sind deine Kopfschmerzen" fragte Jake besorgt. „Nicht stark. Ich geh einfach wieder in das Zimmer und schlafe noch eine Runde" antwortete ich schnell. „Das ist ja mal wieder perfektes timing" murmelte mein Bruder und fuhr sich nachdenklich durch die Haare. „Ne, du bleibst bei mir. Jackson, kannst du bitte die Assistenzärzte beaufsichtigt? Die sollen die ganzen Kleinigkeiten behandeln, und zwei sollen sich um die Angehörigen kümmern" meinte mein Bruder zuerst zu mir, und den letzten Teil zu Jackson. „Ja klar, melde dich einfach wenn du hier Hilfe brauchst" antwortete dieser und verschwand schon zwischen den ganzen Menschen. „Ich kann doch einfach wieder in das Zimmer gehen und" begann ich wurde aber sofort von Jake unterbrochen „Mila, ich hab jetzt keine Zeit mit dir zu diskutieren. Ich weiß das es nicht optimal ist, aber falls doch was sein sollte will ich das du bei mir bist, und nicht alleine in irgendeinem Zimmer. Wenn deine Kopfschmerzen schlimmer werden, dir schlecht wird oder sonst etwas, dann sagst du mir das sofort, egal wie beschäftigt ich bin, ich will es sofort wissen". Weil es ja so viel besser ist hier blöd herum zu stehen als in Ruhe im Bett liegen zu können. Was soll denn schon passieren, es sind nur Kopfschmerzen. Genervt lief ich meinem Bruder hinterher. Im Gegensatz zu gestern konnte man ihm heute direkt ansehen das er Arzt war. Nicht nur die dunkelblauen Klamotten verrieten ihn, auch der typische Arztkittel auf dem "Chefarzt Dr Jake Backer" stand. Das kann jetzt ja was werden. Es ist doch nicht nur für mich blöd, sondern auch für Jake. Ich verstand echt nicht warum ich bei ihm bleiben sollte. Das kann ja was werden...

Big Brothers 3 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt