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Es ging echt schlag auf auf schlag. Ich befand mich etwa 2 Meter hinter Jake, damit ich keinem im Weg herum stehe, und beobachtete alles. Die Patienten wurden nacheinander rein geschoben. Jake hörte ich kurz an was der Rettungssanitäter zu sagen hatte, sah sich den Patienten schnell an und verteilte ihn dann in einem der drei Bereiche. Alles ging total schnell und inzwischen war hier echt viel los. Keine Ahnung wo die ganzen Leute herkamen. Die Erdbeben waren doch gar nicht so schlimm, wie konnten sich dann aber so viele Menschen dabei verletzten. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wurden die meisten von etwas getroffen. Entweder weil etwas umgeflogen ist, oder weil sich etwas gelöst hatte und dann hinunter gefallen war. Auf jeden Fall waren es sehr viele Patienten, aber die meisten waren nicht schwer verletzt. Je länger ich hier stand desto mehr Leute entdeckte ich, die auf der Suche nach Angehörigen waren. Manchen konnte man die Angst total ansehen, anderen wiederum gar nicht. Die Menschen sind echt total unterschiedlich.
Leider wurden meine Kopfschmerzen mit der Zeit nur schlimmer anstatt besser. Als mir dann auch noch schwindelig wurde ließ ich mich langsam an der wand, die sich direkt hinter mir befand, runter gleiten und beobachtete alles von unten aus weiter.
Ich saß keine 10 Sekunden auf dem Boden, als Jake sich schon zu mir runter bückte. „Was ist los, sind die Kopfschmerzen schlimmer" fragte er besorgt. „Ein bisschen" antwortete ich ehrlich. „Okey, komm mit" sagte mein Bruder und zog mich vorsichtig auf die Beine. Als ich aufstand brauchte ich erstmal ein paar Sekunden um mich zu orientieren, und um nicht direkt umzukippen. Jake ist das scheinbar nicht entgangen denn er sagte „du solltest mir Bescheid geben wenn es schlimmer wird". Ich antwortete nicht. Jake nahm meine Hand und lief langsam mit durch eine offene Türe, in einen kleinen Raum hinein. Hier standen eigentlich nur Regale mit verschiedensten Utensilien drin. „Ich kann nicht weg solange immer noch neue Patienten rein kommen. Du bleibst hier sitzen, genau hier. Die Türe bleibt offen das ich dich sehen kann, du trinkst die Flasche leer und kommst dieses mal wirklich zu mir wenn es schlimmer wird, verstanden" sagte Jake streng und hielt mir eine Wasserflasche hin. Keine Ahnung wo er die jetzt so schnell her hatte. „Ja" antwortete ich kleinlaut und setzte mich auf den einzigen Stuhl, der sich hier im Raum befand. Hier war es einfach so viel ruhiger. „Ich meine es ernst, du kommst zu mir wenn es dir schlechter geht" wiederholte sich mein großer Bruder. „Ja, versprochen" sagte ich leise. Ich spürte nochmals Jake Blick auf mir bevor er mich endlich alleine ließ. Wobei, was heißt alleine. Er stand vielleicht 5 oder 6 Meter von mir entfernt und verteilte wieder die Patienten. Immerhin waren es ein paar Meter mehr als vorhin. Und hier drinnen war es wirklich viel leiser und ruhiger. Was so ein paar Meter alles ausmachen können.
In regelmäßigen Abständen spürte ich Jakes blicke auf mir während ich langsam die Wasserflasche austrank. Eigentlich hatte ich gar keinen Durst, aber es machte wohl keinen Sinn sich deswegen mit Jake anzulegen. Außerdem brachte es vielleicht wirklich etwas zu trinken, zumindest verschwand langsam mein Schwindel und die Kopfschmerzen wurden auch besser. Dann kann ich doch jetzt eigentlich wieder in das Zimmer gehen, in dem wir übernachtet hatten. Jake schien auch nicht mehr all zu eingespannt aus. Zumindest kamen schon seit ein paar Minuten keine neuen Patienten mehr herein. Gerade als ich aufstehen wollte um zu meinem Bruder zu gehen, kam er auch schon zu mir.
„Geht es dir besser" fragte er besorgt. „Ja, fast keine Kopfschmerzen mehr" antwortete ich lächelnd. Skeptisch sah er mich an. „Es ist wirklich so. Wenn ich dir verspreche das ich sofort wieder her kommen wenn es mir schlechter geht, darf ich dann bitte wieder gehen" versuche ich mein Glück. Jake schien tatsächlich darüber nachdenken. „Ich schau kurz nochmal durch, und dann bring ich dich in mein Büro. Aber nur wenn Liam da ist und ein Auge auf dich hat" sagte Jake nach kurzer Zeit. „Ja, der ist bestimmt da, wo soll er denn sonst sein antwortete ich schnell. Hoffentlich ist er wirklich da. Meine Brüder sind heute morgen alle plötzlich verschwunden, und ich hatte keine Ahnung wo sie hin gegangen sind. Naja, er wird schon da sein...

So, das war das letzte Kapitel für heute:)
Wie gefällt euch die Situation im Krankenhaus und Jake mal beim arbeiten zusehen? Ist es noch interessant oder wird es langweilig?
Habt noch einen schönen Mittag :)

Big Brothers 3 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt