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Die Jungs waren kaum weg, da holte Cole mich wieder zurück ins Behandlungszimmer. Eigentlich will ich da absolut nicht mehr rein, aber meinen wütenden Brüdern will ich noch weniger widersprechen. Unsicher schloss ich die Türe und sah zu Dylan. Er lag wieder total entspannt auf der Liege, als ob nie etwas gewesen wäre, während man Cole und Jake ihre Wut noch deutlich ansehen konnte. Jake räumte gerade die Spritze weg, und drehte sich dann wieder zu mir um. „Wie war das jetzt heute mit deiner Hand? Hattest du schmerzen, konntest du sie ganz normal bewegen" fragte er, zu meiner Überraschung, ziemlich ruhig. „Tut ein bisschen weh, aber ist nicht schlimm" antwortete ich leise. Es war komisch. Ich hatte keine Angst vor meinen Brüdern, aber auf einem total viel Respekt vor ihnen. Sie waren so wütend, auch wenn beide eigentlich mit mir normal redeten. Es war einfach komisch. „Und deine Kopfschmerzen, sind sie besser geworden" fragte Jake besorgt, woraufhin ich nickte. „Aber du weißt ja, wenn es schlimmer wird sagst du sofort Bescheid" meinte mein ältester Bruder. „Ja" antwortete ich kurz. „Selbst wenn nicht, wäre ja" begann Dylan grinsend zu sagen, aber verstummte als er Jakes Blick bemerkte. Ohne seinen Satz zu beenden starrte er wieder an die Decke.
„Okey, dann lass uns auch mal heim fahren" meinte Cole zu mir. Das muss er mir nicht zweimal sagen. Ohne noch etwas zu sagen lief ich einfach aus dem Behandlungszimmer und wartete im Flur auf Cole. Als er nach einigen Sekunden zu mir kam, meinte er „das was Dylan gesagt hat", aber ich unterbrach ihn direkt „ich will nicht darüber reden"...

Jake POV
Ich war etwas genervt von Dylan. Obwohl er sich langsam eigentlich ein bisschen im Griff hatte, hat er sich heute mal wieder total daneben benommen. Nicht nur seine Aktion mit Mason zusammen, auch sein Verhalten im Behandlungsraum gerade war einfach nur falsch. Nicht nur wie er geredet hatte, auch was er gesagt hatte. Das geht so nicht mehr weiter. Dylan muss lernen seine Aggressionen in den Griff zu bekommen, das ist so absolut kein Dauerzustand. Und Mason und Luke müssen beide ruhiger werden. So gerne Dylan sie auch provozierte, so gerne ließen die zwei sich auch provozieren. Während er dafür Liam eigentlich komplett in Ruhe ließ, weil er weiß das er gegen ihn sowieso keine Chance hatte, bekommt Mila dafür umso mehr ab. Und sie lässt das leider viel zu oft einfach geschehen. Sie muss selber anfangen sich gegen Dylan zu wehren und darf sich das nicht immer alles gefallen lassen. Wir sind nicht immer bei ihr und können auf sie aufpassen, sie muss lernen das selber zu machen. Cole und ich mischten uns eigentlich bewusst nicht sofort ein, wenn es mal wieder Streit zwischen Dylan und Mila gab, damit sie lernt das selber zutun. Allerdings schaffte Dylan es immer wieder viel zu weit zugehen, sodass wir an irgendeinem Zeitpunkt doch einschreiten mussten. Wir haben uns schon oft gefragt warum er so schnell so aggressiv geworden ist. Das hat erst angefangen, kurz nachdem wir mason in die Klinik geschickt hatten, allerdings konnten wir keinen Grund finden, was das alles ausgelöst hatte. Trotzdem muss sich da endlich was ändern. Nicht nur Mila muss sich endlich mal wehren, Dylan muss lernen Grenzen, und vor allem die Person ihm gegenüber zu respektieren. Leider kann man da nicht vernünftig mit ihm darüber reden. Er ist halt doch noch nicht so erwachsen, für wie er sich hält. Alleine sein Theater im Behandlungsraum hat das mal wieder bewiesen. Er hatte ein bisschen Angst, das ist ja auch völlig in Ordnung. Aber das ganze Drama darum herum hätte einfach nicht sein müssen. Dylan konnte sich richtig gut in solche Emotionen hineinsteigern, das konnte er schon immer. Allerdings macht es solche Situationen deswegen nur umso schwerer.
„Sieht gut aus, alles o B" sagte Justin zu mir. Er war mein Leiter der Neurologie, und hatte kurz bei Dylan ein Gehirn CT vorgenommen, um innere Verletzungen auszuschließen. Ich hatte zwar schon mit diesem Ergebnis gerechnet, aber trotzdem war ich froh das es auch wirklich so gekommen ist. Schnell bedankte ich mich bei Justin, und holte meinen kleinen Bruder wieder auf der CT Röhre raus. So, dann können wir jetzt auch endlich heim fahren. Das waren anstrenge 36 Stunden. Nicht nur das Erdbeben, auch das alles mit Mila war ziemlich anstrengend. Ich war ihr deswegen nicht böse, sie kann ja für das alles auch nichts, aber es dann einfach doch ziemlich stressig wenn man sich ständig Sorgen um sie machen muss, sie ständig im Auge behalten will, und das obwohl sowieso schon total viel los ist. Und dann das mit den Jungs noch heute Abend, jetzt reicht es langsam. Hoffentlich haben sich alle wieder ein bisschen beruhigt, bevor ich mit Dylan zuhause ankam. Auf einen weiteren Streit heute Abend kann ich gut und gerne verzichten...

Big Brothers 3 Donde viven las historias. Descúbrelo ahora