Kapitel 27

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Ich wollte eigentlich früher posten aber dann ist's doch nix geworden. Sorry :x

In meiner ersten Unterrichtsstunde wurde ich gleich mal vor die Tür gesetzt, denn ich rief:"Laaaaaangweilig!", durch unser Klassenzimmer und warf dabei mit Papierkugeln herum. Das freute unsere Lehrerin nicht so sehr und deswegen musste ich dann draußen stehen und warten bis die Stunde zu Ende war. Nach fünf Minuten rumstehen, beschloss ich, dass man diese Zeit auch besser nutzen konnte und machte mich deswegen auf den Weg in mein Zimmer. Immerhin konnte ich in der Zeit etwas Schlaf nachholen.

Erst durch meine Freundinnen wurde ich wach und die waren sehr überrascht mich hier zu sehen. "Wir dachten du würdest irgendwo Unruhe stiften.", lachte Linda und ich zuckte mit den Schultern. "War müde.", erklärte ich und stand wieder auf. Mein Blick fiel auf die Uhr, die über unserer Tür hing. Es war erst eins. Was sollte ich jetzt noch vier Stunden lang tun?
Gelangweilt schlenderte ich durchs Internat und traf dann auf einen Lehrer, der mich dann auch gleich mitzerrte. Er drückte mir einen Wischmob in die Hand und ich registrierte was er wollte. Der hatte mir ja eine Strafarbeit aufgebrummt. "Schön das du dich wenigstens hier blicken lässt.", sagte er mit strengem Ton und ich verdrehte die Augen. Lustlos wischte ich den Boden und dachte dabei über meine Aktionen nach. "Hab 'ne neue Aufgabe für dich!", rief Stefanie gehässig und ich drehte mich zu ihr. Ihre Wangen waren gerötet und dabei grinste sie mir fies ins Gesicht. Wäre kein Lehrer anwesend, dann hätte ich ihr mit dem Mob schon lang das Gesicht gewischt. Sie stolzierte voraus zu ihrem Zimmer, wo ich die, wie sie sagte Schmiererei, entfernen sollte. Mit einem Küchenschwamm, Lappen und Wassereimer sollte ich mein Kunstwerk vernichten. Mit soviel Elan, wie ich im Unterricht mit machte fing ich an zu putzen. "Häng dich mal mehr rein.", keifte die Schülersprecherin und ich fauchte:"Ich häng dich gleich wo rein!" Entsetzt starrte sie mich an und ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Hoffentlich brach sie sich heute noch was, einfach nur weil sie behindert war. Mitten während meiner Arbeit hörte ich sie kichern. Verwirrt drehte ich mich um und sah, warum sie kicherte. Thomas stand bei ihr und tauschte sich mit ihr aus. Entweder spielte sie die ganze Zeit mit ihren Haaren oder versuchte ihn zu berühren. Oh, wie verknallt sie doch in ihn war. Ich musste es den beiden irgendwann versauen. Obwohl... sie würden ganz bestimmt tolle kleine Mistkinder kriegen. Und für's Protokoll. Nein, ich war nicht eifersüchtig!

Um halb fünf durfte ich mich dann endlich verpissen und ich war so froh endlich von den zwei Turteltauben weg zu kommen. In der letzten verbliebenen halben Stunde zog ich mir meine Joggingklamotten an, laß ein bisschen im Internet und machte mich dann auf den Weg zum Schultor. Eric wartete schon auf mich und wir wärmten uns gemeinsam auf. Während wir so dahin liefen, dachte ich über die ganzen Tage nach. Vom ersten Tag, an dem ich hier war wollte ich weg und zwischenzeitlich hatte ich mein Ziel völlig aus den Augen verloren und das wegen einem einzigen Jungen. Hoffentlich machte ich so einen Fehler nicht nochmal. Nach einiger Zeit kam ich wieder ins hier und jetzt zurück und registrierte wo wir liefen. Hier bin ich mit Thomas gelaufen, wo ich ihn ausgelacht hatte und mich danach gefragt hatte, wie ich sowas hatte machen können. Meine Laune verschlechterte sich und ich sprintete ein Stück. Eric hetzte mir erstaunt nach und fasste mich dann an meiner Hand. Verwirrt drehte ich mich um und sah nicht Eric vor mir sondern Thomas. Verdammt, warum hatte ich solche behinderten Vorstellungen? "Alles okay?", wollte Eric wissen und ich nickte. Meine Kehle war ganz trocken und ich sah zu ihm auf. Mein Freund sah zu mir runter und zog mich zu einer Bank, die in der Nähe stand. "Lüg mich doch nicht an. Ich seh doch, dass dich was beschäftigt.", stellte er mit kaltem Ton fest und ich runzelte die Stirn. Was hatte er denn jetzt? "Hat mit Sangster zu tun...", murmelte ich und zog meinen Pferdeschwanz fester. Er schnaubte und ich runzelte nochmal die Stirn. "Er ist ein Arsch vergiss ihn.", riet er mir und stand auf und fragte dann:"Laufen wir wieder heim?" Mir lag schon was auf der Zunge doch ich schluckte es runter. "Kannst du. Ich will noch ein bisschen nachdenken.", redete ich mich drauß und rannte in die andere Richtung. Mein Kumpel verschwand in Richtung Schule. Keine Ahnung warum, aber ich hatte keinen Bock auf ihn. Zumindestens jetzt nicht.

Ich war anscheinend irgendwann mal falsch abgebogen, denn ich fand mich mitten im Wald wieder. Zwar war ich immernoch auf einem Weg, aber der schien schon lange nicht mehr benutzt worden zu sein. Wo war ich denn nun schon wieder hingerannt?! Notiz an mich selbst aufpassen wo du hinrennst. Genervt drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zurück. Es war schon ziemlich dunkel und ich fragte mich, wie mir das nicht auffallen konnte. Ich stand vor einer Kreuzung mit drei Abzweigungen und stöhnte auf. Wie verdammt nochmal sollte ich da die Richtige erwischen? Naja in einem Labyrinth hielt man sich immer links, also nahm ich die ganz linke und hoffte, dass ich wieder zur Schule finden würde. Mit etwas besserer Laune machte ich mich also wieder auf den Weg, doch schon kurze Zeit darauf fing es an zu schneien. Mit hochgezogenen Schultern ging ich weiter und sah mich dabei um. Die Straßenlaternen erleuchteten meinen Weg nur spärlich und ich kam mir ziemlich beobachtet vor. Paranoid, wie ich war drehte ich mich um und erschreckte mich fast vor einem Ast. Seit wann war ich denn so schreckhaft? Vielleicht war es nicht so gut Creepypastas zu lesen, bevor man in einen Wald zum joggen ging. Eilig ging ich weiter und hörte es im Unterholz rascheln. Verschreckt fuhr ich herum und sah, wie etwas über den Weg huschte, in der Mitte stehen blieb und sich mir zuwandte. Es war nur klein, doch mir blieb das Herz stehen. Die kleinen Augen blitzten im orangen Licht der Laterne und dann lief es auf mich zu. Ich quiekte kurz auf und rannte dann davon. Es war eine Ratte! Normalerweise war ich kein so klischeehaftes Mädchen, doch eine naja "wilde" Ratte machte mir schon irgenwie Angst. So schnell ich konnte rannte ich dann weiter, nur um von diesem Tier wegzukommen. Immer wieder raschelte es und ich zuckte bei jedem Geräusch zusammen. Wieso hatte ich Idiotin kein Handy oder eine Uhr dabei? Jetzt wusste ich nicht mal wie spät es war. Inzwischen hatte ich mich wieder etwas beruhigt und ging weiter in Richtung Schule. Als dann endlich das Schultor in Sicht kam erstarrte ich. Jemand stand zwischen den beiden Torflügeln und schaute zu mir heraus. Ich hoffte dieser jemand würde mich nicht sehen, doch er hatte mich bemerkt. Die Person ging auf mich zu und ich wich zurück. Sie kam immer schneller auf mich zu ich schrie kurz auf, dann rannte ich weg. Doch dieser Jemand hatte mich am Handgelenk gepackt umgedreht. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich dachte mein letztes Stündlein hätte geschlagen.

Das Internat (Thomas Sangster FF)Where stories live. Discover now