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Jimin p.o.v

Schweißgebadet wachte ich nach Luft ringend aus meinem Alptraum auf und schaute mich panisch in meinem Zimmer um, während sich meine Hände fest in die Bettdecke krallten. Das war der 14. Alptraum seit dem Unfall vor 3 Wochen und jedes Mal wachte ich in Panik auf.

Ein kurzer Blick auf mein Handy verriet mir, dass es 3:43 war und ich legte es seufzend wieder auf meinen Nachttisch. Leise richtete mich auf und fuhr mir langsam durch meine Haare. Seitdem Yuna im Krankenhaus im Koma liegt und die Lage sich nicht zu bessern scheint, bekam ich nachts kein Auge mehr zu. Wenn es dann doch nach Stunden funktionierte wachte ich kurze Zeit später durch meine Alpträume wieder auf und war hellwach, wie heute.

Generell war die Stimmung unter uns allen seit Wochen betrübt, der einzige Grund uns zusammenzureißen und das beste aus unserer Lage zu machen war meine Tochter. Sie war der einzige Sonnenschein unter uns, doch strahlte sie das auch nur nach außen aus. Ich kannte sie. Sumi war wie Yuna und behielt ihren Schmerz im Inneren während sie sich nichts anmerken lässt. Ihre Mutter war nie länger als einen Tag von ihr getrennt und es war ungewohnt für sie auch wenn sie sich hier wohl fühlt.

Vom anderen Ende des Raumes vernahm ich plötzlich ein Wimmern und panisches Atmen. Auch Sumi litt seit dem Unfall an Alpträumen und es brach mir das Herz sie so zu sehen.

Einige Sekunden später hörte ich ein leises Schniefen und das Rascheln einer Bettdecke gefolgt von leisen Schritten in Richtung meines Bettes. Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und sah sie vor meinem Bett stehen mit Bunny fest in ihren Armen.

 Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und sah sie vor meinem Bett stehen mit Bunny fest in ihren Armen

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"P-Papa..."
Sagte sie verschlafen und ängstlich zugleich.
Mit einem Schwung hob ich die Decke an und klopfte auf die leere Stelle neben mir.
"Na komm."

Ohne zu zögern kletterte sie vorsichtig auf mein Bett und sah mich mit ihren großen glasigen Kulleraugen an.

"Böser Traum?"
Fragte ich sie leise.

"Mhm..."
Langsam lehnte ich meinen Rücken gegen die Wand und öffnete meine Arme, damit sie es sich auf meinem Schoß bequem machen konnte. Und das tat sie auch. Sie schlang ihre Arme fest um meinen Oberkörper und lehnte ihren Kopf an meine Brust. Meine Hand fand wie von allein ihren Rücken und mit meinen Fingern fuhr ich kleine Kreise nach um sie zu beruhigen.

Flüsternd ergriff Sumi dann nach einiger Zeit das Wort.
"Da war wieder dieser böse Mann. Der im Auto. Und er hat Mama angefahren und Mama hat mich geschubst. Dann hat er mich böse angeguckt und... und-"

"Shhh Maus, alles ist gut. Der böse Mann kann dir nichts tun okay? Ich bin da, dir passiert nichts."
Jeden Tag erzählte sie mir von exakt diesem Szenario, der Moment des Unfalls. Es war ein Mann, der Yuna angefahren hat. Bei der Polizei konnte ich nicht wirklich viel herausfinden. Sie hatten zwar das Video einer Überwachungskamera, die das Geschehen aufzeichnete, doch konnte man den Täter nicht ausmachen. Allein als ich das Video sah, wie Yuna Sumi von der Straße stieß um sie zu beschützen wurde mir schlecht.

Das Fluchtauto wurde als gestohlen gemeldet, also gehörte es dem Täter nicht. Dennoch hatte ich eine Vermutung wer genau es war, nur fehlen dafür die nötigen Beweise.

"Ich vermisse Mama..."
Sumi fing an in meinen Armen zu schluchzen und krallte sich nur noch fester in den Stoff meines Shirts. Das war genug, um mich auch in Tränen ausbrechen zu lassen, nur floßen diese lautlos meine Wangen herunter.

"Ich auch... Ich vermisse Mama so sehr."
Flüsterte ich und küsste sanft ihren Scheitel.

"Wann kommt sie wieder zurück?"
Bei der Frage bildete sich ein Kloß in meinem Hals und ich schloss fest meine Augen.

"Ich-"
Es war so als verschluckte ich mich an meinen eigenen Worten.
"Ich weiß es nicht."
Die Tränen hörten nicht mehr auf, was auch Sumi zu bemerken schien, denn sie sah zu mir auf und wischte mir mit ihren kleinen Fingern die Tränen von den Wangen. Ich wollte stark vor ihr sein, doch scheiterte ich darin kläglich. Niemals in meinem Leben hätte ich gedacht einmal so eine Situation zu erleben. Vor ein paar Monaten fand ich die Liebe meines Lebens wieder und erfuhr, dass wir ein gemeinsames dreijähriges Kind haben. Es schien endlich alles gut zu werden, bis nach und nach die Dinge den Bach runtergingen und ich sie ein zweites Mal verlor. Und jetzt? Jetzt sitze ich mit Sumi jede Nacht weinend in meinem Bett und bete dafür, dass Yuna wieder aufwacht. Am Anfang war es ungewohnt so plötzlich mit einem Kind zusammenzuleben, doch würde ich sie um keinen Preis der Welt mehr hergeben.

"Nicht weinen Papa. Wir...Wir warten einfach auf Mama und backen einen Kuchen für sie, wenn sie wieder aufwacht...okay?"
Sie legte ihren Kopf schief und lächelte gequält.

"Oh Gott womit hab ich dich nur verdient."
Murmelte ich kaum hörbar vor mich hin und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Kurze Zeit später schliefen wir dann Arm in Arm wieder ein.

-

"Okay Jungkook, Jimin und Hoseok ihr tanzt bei dem Part vorne verstanden? Nach der Pause gehen wir alles noch einmal durch."
Alle Sieben von uns setzten sich schwer atmend auf den Boden des Raumes und schnappten nach Luft. Zurzeit stecken wir, trotz der ganzen Unfall Sache, mitten in den Proben für das Eröffnungskonzert unserer Welttournee in drei Monaten. Drei Monate blieben mir noch, bevor ich hier rausgeschmissen werde und ehrlich gesagt möchte ich mir noch garnicht vorstellen, was ich danach tun soll. BTS sind mein Leben, ich bin mit ihnen aufgewachsen, sie sind allesamt meine besten Freunde, so etwas kann man nicht einfach hinter sich lassen.

Mit zusammengekniffenen Augen suchte ich im Spiegel nach Sumi, die ich, wie jeden Tag, mit zum Training nahm. Den Kindergarten besucht sie seit einigen Tagen schon nicht mehr, da ich sie fortan immer bei mir haben wollte.

Leise und vollkommen in ihrer Welt saß sie in der Ecke und malte in ihrem Ausmalbuch, welches sie von Namjoon geschenkt bekommen hat, herum. Bei dem Anblick musste ich sofort lächeln. Die Staff Mitglieder haben sie auch schnell in ihr Herz geschlossen und versuchen sie immerzu zu beschäftigen, damit es nicht langweilig für sie wird und dafür bin ich ihnen wirklich dankbar. Der einzige von dem keine Unterstützung kam, war Bang PD, aber was erwartete ich auch.

Mühsam rappelte ich mich auf und schlurfte zu Sumi herüber, die mir, als sie mich sah strahlend ihr ausgemaltes Bild vor die Nase hielt.

"Guck mal, das hab ich für Mama gemalt. Können wir ihr das heute geben?"
Es wurde zu Sumis Aufgabe Yuna bei jedem unserer Besuche ein Bild da zu lassen. Die meisten haben wir schon an die Wand gehängt, wodurch das Krankenzimmer etwas einladender aussieht. Diese Bilder wirken als eine Art Therapie für sie, da sie dadurch alles um sich herum und auch ihre negativen Gedanken ausblenden kann, erzählte mir Dr. Choi.

"Aber natürlich. Wenn du willst können wir nachher gleich los."
Ich lächelte sie warm an und bekam ein zufriedenes Nicken zurück.

-

Ihre kleine Hand umklammerte meine, als sie neben mir auf und ab hüpfend im Flur des Krankenhauses zu Yunas Zimmer hüpfte. Ein paar Meter vor uns entdeckte ich Dr.Choi, der mit einem alten Ehepaar etwas beredete. Erst als wir näher kamen erkannte ich erst mit wem genau er sich unterhielt.

Yunas Eltern. Die Hölle in Person.

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Fortsetzung folgt...💫

Hey,
Ich hatte den letzten Monat sehr viel Stress wegen meinen Abiturprüfungen, weswegen ich keine Zeit zum Updaten hatte. Aber jetzt bin ich wieder zurück und versuche regelmäßig zu updaten.

Vielen Dank an alle, die immer noch hier sind und so lange auf neue Kapitel warten, das bedeutet mir sehr viel❤️
Und wir haben 6 Tausend reads auf diese Story! Vielen vielen Dank dafür!🥺

Stay safe everyone,

L~

You left me ~ pjm.Where stories live. Discover now