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"Y-Yuna...?"

Sie lag ruhig vor mir und starrte mich verwirrt an. Mit wackligen Knien stolperte ich auf sie zu und musste mich schnappatmend erst einmal an ihrem Bett festhalten um danach den Notruf Knopf an der Wand zu drücken. Anschließend sackte ich zusammen und legte beide meiner Hände zitternd an ihre Wangen um sie mit tränenden Augen anzusehen.

"Bist du es wirklich? Oh mein Gott..."
Stammelte ich und strich ihr schniefend über ihre Wange ehe ich hinter mir hörte wie ihre Zimmertür aufging und hastige Schritte auf uns zukamen. Ich drehte mich um und sah den Arzt vor mir überfordert mit großen Augen an.

"Dr. Choi sie...sie ist-"

"Aufgewacht."
Beendete er meinen Satz mit einem Lächeln.

"Unglaublich. Sie haben es geschafft Ms. Kim. Sie haben es tatsächlich geschafft."
Ihre Augen wanderten zu Dr. Choi und sie beobachtete ihn dabei wie er sorgfältig ihre Werte kontrollierte.

"Sie steht unter Schock aber das ist ganz normal. Ich gebe ihnen 5 Minuten bis ich wiederkomme um ein paar wichtige Tests zu machen. In der Zwischenzeit kontaktiere ich ihre Eltern."
Und damit war er so schnell wie er kam auch schon wieder aus dem Zimmer gegangen und ließ uns beide in Stille zurück. Wir starrten uns einfach nur an und ich konnte es nicht realisieren. Seit zwei elend langen Jahren habe ich auf diesen Moment gewartet und nun ist er hier. Zu sagen ich wäre überfordert mit dieser Situation wäre eine maßlose Untertreibung. Ich wusste nicht was ich tun sollte, wo ich anfangen sollte, was ich ihr sagen sollte. Ich konnte mich zwei Jahre lang auf genau diesen Moment vorbereiten, doch wurde ich dennoch völlig überrumpelt.

Mein Blick schweifte von ihren Augen herunter zu meiner Kette um nicht völlig die Fassung zu verlieren, doch vergeblich. Nach einigen Sekunden spürte ich etwas an meiner Hand und zuckte aus Reflex zusammen bevor meine Augen ihre Hand erkannten, die zärtlich meine, auf ihrer Bettdecke liegend, berührte.

"Jimin..."
Krächzte sie dann mit all ihrer möglichen Kraft und mein Kopf schoss unverzüglich in ihre Richtung. Meine Hand umschloss fest ihre und meine bebende Unterlippe konnte ich ebenfalls nicht mehr unter Kontrolle halten. Ihre Stimme war wie Musik in meinen Ohren und jetzt realisierte ich erneut wie sehr sie mir gefehlt hat. Allein ihre engelsgleiche Stimme zu hören brachte mich in den siebten Himmel.

Ich brach und vergrub mein Gesicht schluchzend in ihrer Decke vor mir. Yunas Hand fuhr augenblicklich langsam zu meinem Hinterkopf und ich konnte nichts tun als nur noch lauter zu schluchzen.

"I-Ich..."
Setzte ich schließlich an und musste mich im selben Moment wieder unterbrechen um mir weinend mit meinen Händen kopfschüttelnd über mein Gesicht zu wischen.

"Ich kann nicht glauben, dass das hier gerade wirklich passiert."
Sprach ich eher zu mir selbst und legte meine rechte Hand auf ihre Wange. Ihr Blick wurde vom einen auf den anderen Moment leicht panisch und sie sah mich an.

"Ist Sumi verletzt? Geht es ihr gut?"
Krächzte sie, was mich verwirrt meine Augenbrauen zusammenziehen ließ, bis ich verstand was sie meinte. Für sie waren wir immer noch an dem Tag des Unfalls und sie dachte wahrscheinlich ein paar Stunden später wieder aufgewacht zu sein.

Lächelnd strich mein Daumen über ihre Wange und ich schüttelte den Kopf.

"Sumi geht es bestens."
Doch bevor ich ihr mehr Informationen übermitteln konnte strömten auch schon zwei Ärzte in ihr Zimmer und unterbrachen unsere Wiedervereinigung in dem sie mich baten den Raum für die Untersuchung zu verlassen. Davon nicht begeistert stand ich auf, gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und trottete mit immer noch wackeligen Beinen aus dem Raum. Draußen angekommen musste ich mich schwer ausatmend an die Wand hinter mir lehnen und versuchen die letzten 10 Minuten Revue passieren zu lassen.
Sie war wach. Sie ist wieder zu uns zurückgekehrt.

You left me ~ pjm.Où les histoires vivent. Découvrez maintenant