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"Und du bist heute schön artig ja?"
Ich sah mit hochgezogenen Augenbrauen herab zu meiner Tochter, woraufhin sie anfing heftig zu nicken.

"Ja Mami ich bin immer brav."
Sie zog das 'immer' extra in die Länge, kicherte daraufhin und zupfte ungeduldig an Ihrem rosafarbenen Rock, den ich ihr erst vor kurzem gekauft habe.

Wir beide waren in ihrem Zimmer und ich packte noch schnell die letzten Sachen, die sie heute Abend gebrauchen könnte, also Bunny, ein paar Wechselsachen und ein Buch, aus dem ich ihr jeden Abend eine gute Nacht Geschichte vorlesen musste.

"Halt Mama nicht so!"
Sumi schrie plötzlich und riss mir ihren kleinen Rucksack hektisch aus der Hand. Danach machte sie den Reißverschluss wieder auf und wühlte nach etwas.

"Bunny kriegt doch so keine Luft!"
Sagte sie empört und ich musste grinsen bei ihrer Aussage. Nachdem sie ihren Plüschhasen wieder aus dem Rucksack befreite, setzte sie ihn ganz nach oben auf die anderen Sachen und schloss den Reißverschluss so vorsichtig, dass Bunny's Kopf oben rausguckte.
Dann hielt sie mir den Rucksack vor die Nase und grinste mich freudig an.

"Guck so ist das viel viel besser."

"Da hast du natürlich recht, aber zieh dir schonmal deine Jacke an du wirst gleich abgeholt."
Sie nickte und machte sich auf den Weg zu ihrer Jacke.

Kurze Zeit später klingelte es auch schon an der Tür und ich öffnete sie.

"Hey Jungwoo komm doch noch kurz rein."
Ich zog ihn in eine Umarmung und machte dann eine Handbewegung, die signalisieren sollte, dass er reinkommen soll.

"Danke, dass du deinen freien Tag extra so spontan opferst."
Ich fühlte mich etwas schlecht, da er wirklich mal eine Auszeit von dem ganzen Trubel brauchte.
Aber ich komme dann wieder im letzten Moment an und bitte ihn mal wieder um etwas.
Typisch Yuna, wirklich typisch.

"Ach das mach ich doch gerne. Mach dir darüber keinen Kopf. Wo ist denn überhaupt mein Lieblingssonnenschein?"
Jungwoos Lächeln wurde größer, als er sah, wie Sumi gerade fertig angezogen aus ihrem Zimmer rannte. Er ging in die Hocke und zog sie in eine dicke Umarmung. Danach nahm er sie auf seine Schultern und wendete sich wieder zu mir.

Ich hoffe, dass er später einmal wundervolle Kinder haben wird, um die er sich genau so rührend kümmert wie um Sumi. Jungwoo verdient es so sehr glücklich zu sein.

Aber zurück zum hier und jetzt.

"Und du meine Liebe genießt heute deinen Abend hast du mich verstanden?"
Er sah mich mit einem gespielt mahnenden Blick an und ich musste Lächeln. Er hob mein Kinn mit seinem Zeigefinger an und schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Geht klar Sir."
antwortete ich ihm und tat so als ob ich salutierte.
Am Telefon erzählte ich Jungwoo vorhin schon die ganze Geschichte mit Jimin und der Verabredung heute und er freute sich wie ein kleines Kind.

"Ich will diesen mysteriösen Jimin unbedingt mal kennenlernen."

"Das wirst du noch früh genug Sherlock."
Ich zwinkerte ihm zu und strich Sumi zum Abschied sanft über ihre Haare.

"Viel Spaß euch zweien. Ich hole sie nachher wieder bei dir ab."
Jungwoo nickte und hielt nun Sumis Füße fest, damit sie nicht von seinen Schultern fiel.

"Na dann bis Später Yuna~"
Die beiden winkten mir noch zu und kurz danach schloss ich die Tür auch schon wieder.
Viel Zeit hätte ich jetzt nicht mehr, aber das ist nicht weiter schlimm.

Ich hörte, wie mein Handy vibrierte und konnte erkennen, dass auf dem Bildschirm eine Nachricht von Jimin angezeigt wurde.

Jimin:
Nehm dir noch ein Handtuch mit.xx

Yuna:
Ein Handtuch...?
Jimin:
Frag nicht so viel, tu es einfach. Ich bin gegen 18:30 bei dir ;)

Dieser Typ treibt mich irgendwann nochmal in den Wahnsinn. Das ist mein voller Ernst.
Was soll ich denn bitte mit einem Handtuch, ich denk ich soll mir etwas schickes anziehen?!
Früher hat Jimin sowas auch immer abgezogen. Ich erinnere mich noch zu gut an ein Date im Sommer, wo er mir sagte, dass ich mir ein schönes Kleid anziehen soll, weil er mich ausführen möchte.
Das Date endete dann so, dass wir beide in Unterwäsche mitten in der Nacht in einem See baden gingen.

Apropos anziehen. Ich sollte mich mal beeilen ist ist nämlich schon 18:05.

Also rannte ich in mein Zimmer, öffnete den Kleiderschrank und suchte nach etwas Passendem zum anziehen. Das gestaltete sich ein wenig schwer, weil alles irgendwie nicht meinem Geschmack entsprach.
Schwarz war mir irgendwie zu 'nichtssagend' und rot wiederum zu auffällig.

Letztendlich fand ich dann aber doch noch etwas, was sich ganz hinten in meinem Kleiderschrank versteckte.
Ein dunkelblaues luftiges Sommerkleid, mit dünnen Trägern.

Dazu meine silbernen Absatzschuhe und schon sah ich garnicht mal sooo übel aus

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Dazu meine silbernen Absatzschuhe und schon sah ich garnicht mal sooo übel aus.

Bei meinem Make-up entschied ich mich für etwas dezentes. Ein wenig glitzernden Lidschatten und dazu einen hellen rosa Lippenstift. Meine Haare wellte ich auch noch etwas ein. Zum Abschluss betrachtete ich mich noch ein letztes Mal im Spiegel und ich muss sagen, dass ich gute Arbeit geleistet habe.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es auch schon bereits 18:27 war und ich hörte die Türklingel hinter mir.

You left me ~ pjm.Where stories live. Discover now