K A P I T E L 3 5

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Ich schluckte.
Dumbledore seufzte kurz und fuhr anschließend fort:
,,Wir werden für Sie immer bereit stehen, wenn Sie damit nicht zu recht kommen."
Ich kann es mir schon denken.

,,Auf der Arbeit Ihrer Mutter gab es einen schweren Unfall. Ein Mitarbeiter wurde verrückt und konnte nicht gehalten werden. Er schoss mit seinem Zauberstab viele unverzeiliche Flüche herum. Sofort ist natürlich Hilfe geholt worden und er wurde ins Krankenhaus gebracht."

Mein Bein zuckte nervös hoch und runter und ich rutschte auf meinem Stuhl. Ich habe echt Angst davor, was er gleich sagen wird.

,,Doch leider traf einer der Flüche Ihre Mutter."
,,Wel-welcher Fluch?" Meine Stimme zitterte. Ich hoffte sehr, dass er nicht diesen einen nennt.
,,Leider war es der Fluch, zum sofortigen Tod. Avada Kedavra."
,,Meine Mutter ist t-tod?"
Mir fiel es schwer, diesen Satz über meine Lippen zu bringen.
,,Es lässt sich leider nicht mehr ändern. Es war ein Massenmord."
Ich merkte wie meine Sicht gläsrig wurde.
,,Wir werden Sie informieren, sobald die Beerdigung stattfindet. Und ob Sie etwas erben werden, wird noch besprochen. Mein größtes Beileid."
Ich schaute ihn immernoch fassungslos an. Langsam merkte ich, wie eine Träne an meiner Wange runterfloss.
Dumbledore sah mitleidig zu mir.
,,Wenn Sie jemanden zum Reden brauchen, wenden Sie sich einfach an uns. Sie dürfen jetzt gehen."
Ich stand auf und verließ das Büro.
Mehr Tränen flossen über meine Wangen. Was sollte ich jetzt nur machen? Meine einzige Vertraute ist tot.
Die Einzige, die mich wirklich ohne jede Sorge liebte.
Ich konnte es nicht glauben.

Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum schaute ich permanent auf dem Boden, um nicht in die lachenden Gesichter der Anderen zu sehen.
Da stand ich nun. Vor der Tür des Gemeinschaftsraums. Ich wusste, wenn ich hinein gehe, werde ich direkt wieder von Draco bedrängt. Vielleicht versucht Tom mit mir zu reden. Oder ich werde von Pansy ausgelacht.
Trotzdem flüsterte ich das Passwort und lief herein.
Zu meiner Überraschung war Draco nicht da, aber Tom. Er kam direkt auf mich zugesteuert.
,,Y/n, warum weinst du? Ist alles okay?"
Ich schaute hoch in seine Augen.
,,Nein, es ist nichts okay."
Warum stellte er überhaupt diese Frage? Er konnte es doch sehen.
,,Was ist denn-"
,,Ich brauche einfach meine Ruhe", unterbrach ich ihn und lief ohne auf ihn zu achten in meine Zimmer.
Und wie meistens war Pansy nicht da.
Ich warf mich auf mein Bett, wie sonst auch, wenn ich weinte.
Dann schloss ich meine Augen, worauf weiter Tränen, die sich in ihnen sammelten, über meine Haut liefen.

,,Und denke daran: Höre immer auf dein Herz. Irgendwann werde ich nicht mehr da sein und dir helfen können. Bitte bleib ein so tapferes und tolles Mädchen, wie du es gerade bist und lass dich nicht unterkriegen. Du wirst deine Probleme beseitigen und das schaffst du auch alleine. Bitte pass auf dich auf."

,,Ich werde dich für immer lieben."

Für immer.

Nun verstand ich ihre Worte. Sie schossen durch meinen Kopf und ließen mir keine Ruhe.
Sie wollte, dass ich sie nicht brauche.
Doch das tat ich.
Warum müssen immer die wichtigsten Menschen gehen?
Warum?
Aber wieso hörte es sich an, als hätte sie es gewusst?

Das sind alles Fragen, die mir nicht beantwortet werden können.
Wenn ich die Zeit doch nur zurück drehen könnte.
Ich würde sie nutzen um meine Mum einfach nur in den Arm nehmen zu können.
Doch jetzt?
Jetzt geht es nicht mehr. Und das macht mich wütend.

Noch eine ganze Weile lag ich heulend im Bett, bis es auf einmal an der Tür klopfte.
Ich hatte echt keine Lust jetzt aufzustehen, also blieb ich liegen. Doch dass Klopfen wurde immer lauter, dass ich mich entschied, doch aufzustehen.
Ich öffnete die Tür, vor der Tom stand.
Er sah mich mit einem sanftem Lächeln an. Ich habe ihm doch gesagt, dass ich kurz Zeit für mich brauche. Wieso kommt er jetzt doch?
,,Darf ich kurz rein kommen?", fragte er mit ruhiger Stimme.
,,Na gut", nuschelte ich nur und ging zur Seite, dass er reinkommen konnte.
Er schaute sie kurz in meinem Zimmer um und setzte sich anschließend auf mein Bett.
Ich setzte mich seitlich hinter ihn, dass er sich umdrehen musste, um mich anzusehen. Natürlich tat er es auch. Mein Gesicht glühte immer noch und ich sah bestimmt schrecklich aus.
,,Ist etwas passiert?"
Ich nickte kurz und neigte wieder dazu weitere Tränen zu verlieren.
Tom bemerkte es sofort.
,,Möchtest du darüber reden?"
Als Antwort gab ich ihm nur ein Schulterzucken.

Ich wusste nicht, ob reden für mich gut ist.
Einerseits könnte ich wieder in Tränen ausbrechen, wenn ich darüber rede. Andererseits würde es mir bestimmt gut tun, meinen Gedanken mal freien Lauf zu lassen und mich auszuschütten. Doch ob Tom die richtige Person ist, weiß ich nicht.

Tom begann zu seufzten, hielt aber die ganze Zeit mit mir Blickkontakt, was mir diesmal ein sehr gutes und vertrautes Gefühl gab.
,,Um was geht es denn? Du musst mir nichts sagen, wenn du nicht willst."
Er war so verständnisvoll.
,,Es geht um- um meine M-Mum."
Erneut wurden meine Wangen nass.
Meine Tränen brannten auf meiner warmen Haut.
,,Ist alles gut mit ihr? Oder ist ihr etwas zugestoßen?"
,,Jjj-" Ich konnte keine Antwort geben, sondern sackte in mir zusammen. Meinen Mund verließen laute Schluchtzer.
,,Psst- alles gut", beruhigte Tom mich und streichelte meine Schulter.
Sobald ich wieder zum Reden fähig war, setzte ich mich auf und antwortete ihm:
,,Ja, ist ihr. E-etwas sehr sehr sehr Schlimmes."
Wieder verfiel ich in Tränen. Ich glaube das letzte Mal, dass ich in meinem Leben so geweint habe war, als meine Eltern sich getrennt hatten.
,,Ist sie to-"
,,Jaaa."
Ich hielt meine Hände vor mein nasses Gesicht. Es fiel mir schwer, es so aus seinem Mund zu hören.
Tom nahm meine Hände weg und drückte mich in eine feste friedliche Umarmung.
Es fühlte sich so gut an, so eine Umarmung zu bekommen.
So gut.
Zum Glück war Tom da.
Dass ich diesen Satz jemals wieder sagen werde, dachte ich nach unserem Streit nicht.
Aber im Moment war ich echt froh.

Die folgenden Minuten hörte man nur mein Schluchtzen. Doch mit der Zeit, wurde ich leiser und konnte nicht anders, als vor Erschöpfung einzuschlafen.
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Heyyyy
Es hatten sich schon viele gedacht, was ja auch irgendwie klar war, ihre Mutter ist tod.
Und ich bin kein schlechter Mensch und habe die Mutter einfach so sterben lassen, sondern hatte einen Hintergedanken für die Story.

Ich habe versucht, dass Kapitel so emotional, verständlich und bildlich zu schreiben, wie es geht.
Ich hoffe es ist mir gelungen. :)

Und wie immer könnt ihr gerne einen Kommentar schreiben oder voten, sofern es euch gefallen hat.
Byeee❤

I'm not yours ... yet || Draco Malfoy Fanfiction Where stories live. Discover now