Kapitel 51

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Im Gemeinschaftsraum saßen die restlichen Rumtreiber zusammen und warteten darauf, dass Sirius endlich hereinkommen würde.
„Kannst du mal deine Füße stillhalten?", keifte Remus, der von James nervösem Fußgetrippel eindeutig genervt war. James warf seinem Freund einen mehr oder weniger wütenden Blick zu und setzte sich dann in einen Schneidersitz.

Marlene, die ungeduldig auf ihren Fingernägeln kaute, sah immer wieder zum Eingang hinüber. Nicht einmal Lily scherzte, sie machte sich genauso Sorgen wie der Rest. Alle Drittklässler der Gryffindors hatten Sirius Verfassung gesehen und machten sich ebenso große Sorgen. Alice und Frank redeten leise miteinander.

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit betrat Sirius mit seiner Sonnenbrille den Gemeinschaftsraum. „Bei Merlin, geht es dir gut?", fragte Marlene, die sofort zu ihm rannte. Sirius nickte nur, nahm sie am Handgelenk und setzte sich mit ihr zu den Rumtreibern auf das Sofa vorm Kamin. Es knisterte und obwohl es draußen noch sehr warm war, tat die Wärme des Feuers gut.

„Bitte macht euch keine Sorgen. Es ist nur ein blauer Fleck.", sagte er leise und blickte in ungläubige Gesichter. „Ich habe mich beim Spielen mit Regulus am Schrank gestoßen.", sagte er und schaute auf den Boden. „Du lügst. Der blaue Fleck an deinem Auge sieht aus, als hätte dich jemand mit voller Kraft geschlagen.", sagte James so leise es ging. „Ich hab doch gesagt, dass ihr euch keine Sorgen machen müsst.", sagte Sirius deutlich.

James und Remus seufzten schwer, gaben sich damit allerdings mehr oder weniger zufrieden. Sie wussten, dass sie nichts aus ihm herausbekommen würden und ließen ihn deshalb in Ruhe.

Statt Sirius weiter mit Fragen zu löchern, gingen sie dazu über, Karten zu spielen. Obwohl es schien, als würde eine dunkle Wolke tief über ihnen hängen, wurde es trotzdem ein schöner Abend.

Der nächste Tag allerdings sollte Sirius ähnlich zuspielen. Sie standen früh morgens auf und vergaßen fast den Vorfall am gestrigen Tag. Alle freuten sich darauf, sich für Quidditch bewerben zu können und ihre Fächer einzutragen, doch zuerst mussten sie zum Unterricht.

Professor McGonagall wirkte mehr als besorgt, während sie ihre Schüler in den Büchern lesen lies. Immer wieder blickte sie zu Sirius, der beinahe unbesorgt mit den anderen redete. Ihm schien es deutlich besser zu gehen, er wirkte selbstbewusster und offener als am Tag zuvor. Er schien erneut in Hogwarts angekommen zu sein, dort, wo er sich sicher fühlte.

Die Hochstimmung sollte allerdings vergehen, sobald die Schüler und Schülerinnen in den Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste betraten. Irrwichte standen auf dem Programm und die Schüler machten sich bereit, mit ihrer größten Angst konfrontiert zu werden.

„Sprecht mir bitte nach. Riddikulus!", sagte Professor Godwin. Die Klasse wiederholte den Zauberspruch und nachdem sie ausführlich besprochen hatten, was auf sie zukommen würde, stellten sie sich in einer Reihe auf. Peter war als erstes an der Reihe. Er hielt seinen Zauberstab bereit und starrte auf die Kiste, in der der Irrwicht darauf wartete, befreit zu werden.

Professor Godwin öffnete die Kiste mit einem Wink des Zauberstabs und heraus kam eine riesige Schlange. Peter starrte der Schlange in die Augen und erstarrte für einige Sekunden. Seine Hände begannen zu zittern, die Luft blieb weg und Schweiß tropfte seine Stirn herab.
„Riddikulus!", stammelte er schließlich und plötzlich schien es, als rutschte die Schlange auf nassem Boden. Die Klasse lachte und auch Professor Godwin klatschte Peter, der stolz ans Ende der Reihe ging.

Als nächstes trat Lily vor und stand mit sicherem Schritt vor dem Irrwicht, der immer noch die Form einer Schlange besaß. Der Irrwicht fasste sich und verwandelte sich in der Luft in eine schwarze, dunkle Höhle. „Ich hätte nicht gedacht, dass Lily Angst vor der Dunkelheit hat!", flüsterte James erstaunt, allerdings nicht abschätzig, vielmehr besorgt. „Riddikulus!", sagte Lily und aus der dunklen Höhle kam ein Pantomime hervor, der plötzlich vielmehr Licht in die Dunkelheit brachte.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt