Die Rumtreiber - die ganze Geschichte

Kapitel 142 - Risse im Glas

Halloween stand vor der Tür. James und Sirius bastelten fleißig an ihren Kostümen, während Remus erschöpft auf dem Bett lag. „Na los, dein Kostüm wird nicht von allein fertig, Moony!", drängte James, als er bemerkte, dass Remus eindöste. „Meint ihr nicht, dass wir langsam aus dem Alter raus sind, in dem wir uns verkleiden zu Halloween?" James schrie schockiert auf. „So denkst du also darüber? Das hätte ich niemals von dir erwartet, Remus John Lupin.", sagte er entrüstet, was Remus zum Lachen brachte.

Sirius drehte seinen Kopf leicht zu ihm und verlor sich in dem Lachen. Er wurde plötzlich irrsinnig traurig. Er nahm nicht wahr, worüber James und Remus redeten, er wollte nur diesen dummen Streit aus der Welt schaffen und alles sollte so sein wie vorher.

Schließlich hatte James gewonnen und Remus setzte sich daran, sein Kostüm zu gestalten. Als sie am Halloweenmorgen die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinabstiegen, begannen die Mädchen sofort zu lachen. „Ihr wisst, dass unsere Lehrer das Hassen werden. Besonders McGonagall wird euch allen sofort Nachsitzen reindrücken.", grinste Lily.

Die Jungen standen vor ihr aufgereiht, einer absurder als der andere: Peter trug einen schweren Mantel, der eindeutig zu groß für ihn war. Er hatte einen aufgeklebten, langen, schwarzen Bart und die Ähnlichkeit zu Rubeus Hagrid war nicht zu bestreiten. Remus war in einen weißen Anzug gekleidet, mit weißem Haar und weißer Haut. Er hatte eine aufgemalte Schnittstelle am Hals und stellte den fast Kopflosen Nick dar. James trug einen hellblauen Umhang, sehr pompös und extravagant. Er hatte einen langen, weißen Bart und statt seiner normalen runden Brille trug er eine halbmondförmige, die genauso aussah, wie Dumbledores. Sirius Kostüm brachte die Umstehenden besonders zum Lachen. Er hatte einen grünen Umhang und sein Haar in einen strengen Dutt nach hinten gebunden. In der Hand trug er einen Spitzhut, passend zum Umhang.

„Ihr seht großartig aus!", sagte Marlene und begrüßte Sirius mit einem Kuss. „Entschuldigen Sie, Miss McKinnon, das verstößt gegen das Schüler-Lehrer-Verhältnis.", sagte Sirius in seiner besten Professor McGonagall-Stimme. „Ihh, jetzt fühle ich mich wirklich als hätte ich gerade meine Lehrerin geküsst.", sagte sie leicht abgestoßen und nahm seine Hand. Sie hatte sich lediglich Katzenohren aufgesetzt. Keines der Mädchen hatte ein so aufwändiges Kostüm an, wie die Rumtreiber.

Sie gingen gemeinsam los zum Frühstück. „Was denkt ihr, wird Gonnie über unsere Kostüme sagen, wenn sie uns sieht?", fragte Sirius und ging durch die Flügeltür in die große Halle. Als sie hineinkamen, staunten sie nicht schlecht: Mitten in der Menge am Gryffindortisch saßen zwei bekannte Gesichter, um die sich eine Menge gebildet hatte.

„Was geht?", fragte Professor McGonagall, die ganz entspannt in einer Lederjacke und einem Pink Floyd Shirt, sowie einem lockeren Dutt, der mit ihrem Zauberstab zusammengehalten wurde, am Schülertisch saß. Den Jungen standen die Münder offen. Sie stieß ihren Krug Kürbissaft mit Professor Dumbledore an, der ihr gegenüber in einem rot-gold gestreiften Pullover auf der Bank saß. Er hatte einen Besen neben sich stehen, schwarz gefärbte Haare und die Brille auf, die sonst James auf der Nase trug.

„Ich liebe Hogwarts.", grinste Peter, der nicht mit ansehen musste, wie seine Lehrer in Kleidung steckten, die ihm gehören könnte. „Mister Potter, Mister Black.", grinste Sirius und nickte ihnen im Vorbeigehen zu, während er zum Lehrertisch ging. James schaute nervös zwischen Professor McGonagall und Sirius hin und her. Er wollte sie unter keinen Umständen verärgern! Doch Professor McGonagall und der Schulleiter schienen die Sache sehr entspannt zu sehen. Sie grinste breit, als Sirius sich auf den Platz seiner Hauslehrerin setzte und sogleich ein angeregtes Gespräch mit Professor Sprout begann.

James hatte nun endlich seinen Mut wieder und ging mit geschwollener Brust auf den Platz des Schulleiters zu. „Guten Morgen, geschätzte Kollegen und Kolleginnen.", sagte er, als er hinter dem Tisch entlangging. „Guten Morgen, Albus.", sagte Professor Slughorn mit einem Glucksen. Dies war ganz sicher kein normaler Tag im Schloss.