Kapitel 99

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„Mister Black, ich kann einfach nicht mit Ihnen zum Weihnachts-", sagte Professor McGonagall überrascht. Sie standen in ihrem Büro, James und Sirius waren gerade mit dem Nachsitzen fertig. „Ich wusste es! Sie gehen mit Remus, nicht wahr? Und ich dachte, er würde zur Bibliothek schleichen!", fragte er mit gespielter Trauer. „Ich kann Ihnen mit hundertprozentiger Sicherheit versichern, dass Mister Lupin und ich-", begann sie erneut, wurde allerdings von Sirius unterbrochen. „Was ist mit den Kindern, Minnie? Haben Sie jemals an die Kinder gedacht?!", fragte er theatralisch. „Die Kinder -?" „Oh, die Kinder! James und Peter werden niedergeschlagen sein! Ich kann es nicht glauben, Minnie. Wir werden niemals eine richtige Familie!", rief er dramatisch und warf seine Hände in die Luft. „In dem Fall hätte ich gerne das volle Sorgerecht für James. „Und jetzt bitte ich Sie beide, mein Büro zu verlassen.", fügte sie hinzu und drehte sich grinsend um.

„Hast du das gehört? Ich bin ihr Liebling!", grinste James stolz auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum. „Von wegen! Sie hat nur Angst, dass du etwas dummes anstellst, wenn sie kein Auge auf dich werfen kann!", warf Sirius ein und brachte James dazu, verrückte Grimassen zu ziehen.

Im Gemeinschaftsraum begegneten die beiden Remus und Lily, die angeregt tuschelnd an einem der hohen Fenster saßen. „Worum geht es?", fragte James und setzte sich dazu. „Als würde ich es dir verraten, Potter.", antwortete sie und stand auf. „Hat sie ihm mittlerweile gesagt, dass sie ihn mag? Dem Jungen?", flüsterte Sirius. „Nein, hat sie nicht.", antwortete Remus schnell.

„Habt ihr jetzt auch noch Geheimnisse vor mir?", fragte James beleidigt und zog sein Zaubertränkebuch aus der Tasche hervor. Sie begannen gerade mit ihren Hausaufgaben, als Sirius aufschrie. „Was bei Merlin ist in dich gefahren?", fragte Remus schnell und schaute seinen Freund besorgt an. „Ich habe es auch!", antwortete er, was nicht viel Klarheit bei seinen Freunden verschaffte. Sie starrten ihn verwirrt und besorgt an, bereit, in den Krankenflügel zu rennen. „Zwei Herzen!", strahlte er und zog James und Remus Hand an seine Brust. „Es kann nicht mehr lange dauern!", strahlte James.

Den Rest des Tages konzentrierte Sirius sich lieber auf die Herzen, die in seiner Brust schlugen, als auf die Hausaufgaben, die Professor Slughorn ihnen aufgegeben hatte. „Ich kann es kaum abwarten!", strahlte Sirius immer wieder.

Zwei Tage später kam Peter aufgeregt in den Schlafsaal gestürmt. „Ich habe zwei Herzen!", rief er und die Jungen sprangen in ihren Betten auf und ab. „Bald ist es so weit!", grinste Remus. „Nie wieder allein.", sagte Sirius und lächelte ihn vielversprechend an.
Sirius hatte gerade noch an der Karte gearbeitet, doch Peter hatte ihn alles vergessen lassen. Er konnte es nicht abwarten, ein Animagus zu werden und zu jedem Vollmond bei Remus zu sein.

Als er seine Feder zurück in die Tasche stecken wollte, bemerkte James eine Reihe Pergamente, die lose in Sirius Tasche lagen. „Was sammelst du denn da?", fragte er verwirrt und fischte einen der Zettel hinaus. „Bei Merlin -", entfuhr es ihm und er hob langsam seinen Blick. „Das müssen sicher hunderte sein!", sagte James und nun horchten Remus und Peter auf. „Bitte James – lass es.", sagte Sirius ernst und streckte seine Hand aus, um die Zettel zu nehmen, doch James grinste nur.

„Wehe, du liest auch nur einen von ihnen vor.", zischte er, doch James war nicht mehr zu halten. „Mein Liebster Sirius,
Nur schwer ist die Liebe zu täuschen.
Still sucht sie sich ihren Weg.
Dort wird sie brennen und leuchten;
für den, der den Weg mit ihr geht.
Den wird sie leiten und führen.
So kam sie auch endlich zu mir
und entschieden, sie zu begleiten,
führte ihr Weg mich zu Dir.", las er vor und kicherte. Die anderen schauten schockiert zwischen James und Sirius hin und her. „Wie viele genau hast du davon?", fragte Peter und sprang von seinem Bett auf James zu. „Mein Sirius, triff dich mit mir. Ich werde nach dem Unterricht beim Brunnen auf dich warten.", säuselte Peter, nachdem er sich einen der Zettel geschnappt hatte. Sirius blickte die beiden wütend an.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt