Kapitel 84

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Aufgeregt sprang James durch die große Halle. Es war Samstag, Spieltag: Gryffindor gegen Slytherin. Remus saß vor seinem Teller, war in ein Buch vertieft und bewegte seine Lippen beim Lesen. „Wir werden sie fertig machen!", strahlte James und steckte Peter mit seinem Enthusiasmus an. Er war sogar so nervös, dass er aus Versehen mit Charlotte zusammenstieß, die nur zu ihm gekommen war, um die letzten Spieltechniken zu besprechen.

Sirius legte einen Finger auf das Buch und drückte ihn leicht hinunter. Remus schaute auf und grinste. „Wenn ich mein Buch für dich weglege, bist du etwas Besonderes." Sofort spürten beide ein breites Lächeln auf ihren Lippen. „Ich dachte, das wüssten wir schon!", antwortete Sirius schnell und schob den Teller näher an seinen Freund. „Du musst etwas essen, Remus. Ich weiß, dass du denkst, du könntest dein Frühstück überspringen und normalerweise ist James es, der dich daran erinnert, etwas zu essen, doch der ist voll und ganz vom Quidditch eingenommen. Du wirst mich nicht mehr los."

Bevor Remus antworten konnte, unterbrach ein kleiner Junge ihr Gespräch, indem er Sirius von hinten auf die Schulter tippte. „Ich wollte dir viel Glück bei dem Spiel wünschen!", lächelte Regulus, als sein Bruder sich zu ihm umdrehte. „Danke, Kleiner.", antwortete er und versuchte, sein Lächeln aufrecht zu erhalten. „Ab nächstem Jahr will ich auch Quidditch spielen! Dann schaffe ich es bestimmt in die Mannschaft!", verkündete er und drehte sich wieder um. Sirius nickte und starrte ihm nach. „Was ist los?", fragte Remus vorsichtig und riss ihn damit wieder in die Realität zurück. „Nichts – ich meine – es ist alles gut.", sagte Sirius und stand auf. „Wir sehen uns beim Spiel?", fragte er freundlich und folgte dann James und Charlotte zu den Umkleiden.

Auf dem Spielfeld herrschte wie üblich eine angespannte, geladene, aber auch euphorische Stimmung. Als Alexander Paynes Stimme laut über dem Spielfeld ertönte, lehnten sich alle Zuschauer gespannt gegen die Tribünen. „Heute wird die Quidditch-Saison mit dem Spiel Slytherin gegen Gryffindor eröffnet!", rief er und ein Jubeln ging durch die Reihen. „Wir sehen einige neue Gesichter, insbesondere im Gryffindor-Team wurde anscheinend mehr Wert auf Jungspunde gelegt, als auf erfahrene Flieger! Die Slytherins haben ihre Spieler zum Großteil übernommen, keine großen Veränderungen ihrerseits!", verkündete Alexander. „Nun wollen wir allerdings anfangen. Lasset das Spiel – Beginnen!", rief er laut und schon flog der Quaffel in die Höhe. Während der Gryffindor-Sucher Lucas Hartley sofort hochflog, um eine gute Feldübersicht zu erhalten, stürzten Alice, James und Sirius, die drei Jäger, sich sofort auf den Quaffel. Mit ihrem durchdachten Plan schafften sie es sofort, den Ballbesitz zu erspielen und rasten auf das gegnerische Tor zu. Marlene und Charlotte gaben alles, um die Klatscher im Zaum zu behalten. Ein gekonnter Schuss von Marlene führte dazu, dass Ruby Jones bereits nach zwei Minuten am Boden war. Allerdings hatten sie keine Zeit, sich auf ihrem Erfolg auszuruhen, denn Eliza May, eine weitere Jägerin der Slytherins war gerade dabei, Alice den Ballbesitz zu entziehen.

Alice war fest entschlossen, sie würde diesen Ball um nichts auf der Welt an Eliza May verlieren, also riss sie ihren Besen hoch, was dazu führte, dass Eliza ihr folgte. Genau in dem Moment warf sie den Quaffel zu James, der ihn gerade noch erwischte, auf das Tor zuflog und warf. Raphael Collins streckte sich mit aller Kraft, doch der Quaffel flog durch das mittlere Tor. Ein Jubeln ging durch die Reihen. „Zehn zu null für Gryffindor!", rief Alexander jubelnd und brachte die Punktetafel auf den neuesten Stand. Das zweite Tor mussten die Gryffindors nach nicht allzu langer Zeit einbüßen, doch das animierte sie nur noch mehr dazu, alles zu geben. Spielbeginn war bereits eine halbe Stunde her gewesen und noch immer war der Schnatz nicht einmal entdeckt worden. „Das kannst du besser, James!", rief Sirius, der sich gerade den Schweiß von der Stirn wischte. Declan Walker hatte den Quaffel gerade an sich gerissen und flog sofort los zu den Torringen der Gryffindors, wo Lily gespannt wartete. „Komm schon, Sirius!", rief James und raste hinter Declan her, doch Lily schien die Situation mehr als nur gut im Griff zu haben. Mit nur einem Blick wusste sie, auf welches Tor Declan zielte und wartete den Wurf ab. Sie lag richtig. Mit einem flinken Besen-reißer schützte sie das Tor und katapultierte den Quaffel direkt in Sirius Arme.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWhere stories live. Discover now