Kapitel 172 - Geheimnis

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Die Geburtstagsparty für Remus war in vollem Gange, als James bemerkte, dass der Mann der Stunde fehlte. „Wo ist Remus schon wieder?", rief er durch den Raum und alle schauten sich um. „Er kann doch nicht immer verschwinden!", rief Marlene entrüstet, schnappte sich Dorcas und Lily und ging aus dem Gemeinschaftsraum, um auf den Korridoren nach ihm zu suchen. „Er hat in wenigen Minuten Geburtstag, wo bei Merlin ist er?", fragte Peter und schüttelte den Kopf. Während im Gemeinschaftsraum Unruhe herrschte, stapfte James nach oben und versuchte, die Tür zum Schlafsaal zu öffnen.

Er klopfte an die Tür. Remus und Sirius rissen die Augen auf und schauten sich überfordert an. „Na los, öffne die Tür!", zischte Remus, der seinen Pullover nicht finden konnte. „Ich?!", fragte Sirius und schreckte hoch. „Ja, du! Los!", zischte Remus und stand schnell auf. „was soll ich ihm denn sagen?!", fragte Sirius, als er vor der verschlossenen Tür stand. „Sag bloß nicht, dass ich hier bin!", sagte Remus schnell und stellte sich neben der Tür an die Wand. Sirius legte seine Hand über Remus Mund und lehnte sich an den Türrahmen. Dann öffnete er die Tür. „Sirius?!", fragte James, als er seinen besten Freund vor sich sah. „Was ist los?", fragte er. „Hast du Remus gesehen? Es ist kurz vor 12!", sagte er gestresst und versuchte, den Schlafsaal zu betreten, doch Sirius ließ ihn nicht herein. „Nein, keine Ahnung, wo er ist.", sagte Sirius so lässig er konnte. Remus legte seine eigene Hand vorsichtig auf die von Sirius. Er streichelte mit seinen Fingern über Sirius Finger. „Dann hilf mir, ihn zu finden!", sagte James schnell und zog ihn am Hemd aus der Tür. Sie stiefelten die Stufen hinab, während Remus sich überlegte, wie er aus der Nummer herauskommen sollte.

Als der Geburtstag noch eine Minute entfernt war, kamen Lily, Dorcas und Marlene wieder in den Gemeinschaftsraum. „Ist er hier angekommen?", fragte Dorcas sofort. James schüttelte den Kopf. Dann hörte er eine Stimme hinter sich. „Ich bin doch hier!", sagte Remus und grinste breit. „Wo bei Merlin warst du?!", fragte James, wurde jedoch von den vielen Partygästen übertönt, die laut bis null Uhr hinunterzählten. Sirius saß auf einem Stuhl am Fenster und grinste. Niemand würde je erfahren, was sie dort oben getan hatten.

Marlene begann, laut von zehn abwärts zu zählen und als sie null erreicht hatte, war Remus Geburtstag angebrochen. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!", rief James und fiel Remus um den Hals. Auch Lily kam sofort auf ihn zu und ließ es sich nicht nehmen, ihm einen dicken Schmatzer auf die Wange zu geben. „Alles Gute, Remus!", rief Dorcas und umarmte ihn fest. All seine Freunde kamen auf ihn zu, wollten anstoßen und ihm gratulieren. Endlich kam auch Sirius zu ihm. „Herzlichen Glückwunsch, Moony.", sagte er ruhig und umarmte ihn fest. „Danke, Tatze.", antwortete Remus und erwiderte die Umarmung.

„Na los, komm schon!", drängte Lily und zog Remus von Sirius weg zu der Mädchengruppe, die mit Remus auf seinen Geburtstag anstoßen wollten. Remus lachte kurz und stieß mit den Mädchen an, bevor seine Augen wieder nach Sirius suchten. „Bleib bei uns, Rem. Sirius wird dir nur wehtun.", zischte sie, doch bemerkte sein Grinsen nicht. Das tut er bestimmt nicht, dachte er.

Es dauerte lange, bis die Tanzfläche sich leerte und die Schüler und Schülerinnen ihre Betten aufsuchten. Sirius, der offensichtlich ein Glas Punsch zu viel getrunken hatte, klammerte sich an Remus, als sie die Treppen hinaufstiegen. „Das war die allerbeste Party jemals!", rief er in den sich leerenden Gemeinschaftsraum. „Komm schon, Sirius. Du bist sehr betrunken, du solltest schlafen.", grinste Remus und half ihm die letzten Stufen hinauf. „Darf ich bei dir schlafen?", flüsterte Sirius lallend, wodurch nur Remus ihn verstand. „Auf gar keinen Fall.", grinste er und schob Sirius weiter zu seinem Bett. Peter ließ sich mit Klamotten auf sein Bett fallen, zog den Vorhang zu und schien sofort einzuschlafen. James taumelte in die grobe Richtung seines Bettes, zog das Hemd und die Hose aus und krabbelte unter die Decke. Sirius jedoch tippelte zu Remus Bett und setzte sich darauf. Er biss sich auf die Lippe. „Bitte?", fragte er. Remus schüttelte grinsend den Kopf und kam näher. Sirius griff nach dem Gürtel und öffnete ihn gekonnt. Er knüpfte die Hose auf und zog Remus dabei näher an sich heran. „Bist du des Wahnsinns, Sirius? Der Raum ist voll mit unseren besten Freunden!", kicherte Remus und zog ihn nun von seinem Bett. „Ich kann so viel besser schlafen, wenn du neben mir liegst.", flüsterte Sirius und küsste seinen Freund auf die zarten Lippen. „Du bist wirklich zu süß, aber wenn die anderen uns so sehen, fliegen wir sofort auf.", schmunzelte Remus und brachte Sirius zu seinem eigenen Bett.

Als Remus am nächsten Morgen mit leichten Kopfschmerzen aufwachte, fand er Sirius, der sich in der Nacht zu ihm geschlichen hatte. Er lächelte sanft und weckte Sirius mit einem zarten Kuss auf die Stirn. „Guten Morgen, Schlafmütze. Wir haben Unterricht.", murmelte er und streckte sich. Remus hörte, dass zwei Betten neben ihm jemand die Vorhänge zur Seite zog: James musste wach sein. Sirius räkelte sich mit geschlossenen Augen und drehte sich, sodass sein Kopf nun direkt an Remus lag. Remus stand schnell und leise auf, tippelte um das Bett herum und begrüßte James. „Guten Morgen, du schon wach?", fragte Remus, dem das Herz bis zum Hals schlug. „Du kennst mich doch, ich kann nie lang schlafen.", gähnte James und griff müde nach seinen Anziehsachen. „Weißt du, Krone, nimm es mir nicht übel, aber du riechst nach einer Party. Schweiß und Alkohol zusammen – ich glaube, du solltest Duschen gehen!", schlug Remus vor und schob ihn vorsichtig Richtung Tür. James roch an seiner Achselhöhle. „Bei Merlin – gut, dass du es sagst, Kumpel!", grinste er und ging zum Bad.

Sirius rollte nun endlich aus dem Bett und schlurfte zu Remus. „Ich kann nicht zum Unterricht, mir ist so schlecht!", maulte er und ließ sich wehleidig in die Arme seines Freundes fallen. „Dann trink doch nächstes Mal einen Feuerwhiskey weniger.", flüsterte er und fing Sirius selbstverständlich auf. „Na los, ab in die Dusche mit dir. James ist schon auf dem Weg.", sagte Remus und schmiss ihm eine Hose und ein Hemd hinterher.

Als Peter endlich aufwachte, war der Schlafsaal bereits leer, da alle Jungen ins Bad gegangen waren. Er stiefelte hinterher und traf James und Sirius im Bad an. „Wie könnt ihr nur so früh aufstehen?!", fragte er fassungslos und schleppte sich unter das heiße Wasser. „Es ist Fluch und Segen zugleich.", sagte James, der schon wacher wirkte als wenige Minuten zuvor. „Ich kann McGonagall so nicht in die Augen schauen. Sie wird sofort wissen, wie viel Feuerwhiskey ich gestern getrunken habe!", stöhnte Sirius und wusch sich den Alkohol von der Haut. „Oh Merlin – an die habe ich gar nicht gedacht!", seufzte Peter und ließ den Kopf hängen. Die Jungen duschten sich gründlich und zogen sich schnell an.

Beim Frühstück gähnte James ausgiebig, ohne sich die Hand vor den Mund zu halten. „Mal ehrlich, Krone. Ich kann bis in deinen Magen schauen!", beschwerte Sirius sich und stopfte ein Toast in den geöffneten Mund seines besten Freundes. „Wo ist eigentlich Remus? Der muss doch genauso sehr nach Party riechen, wie wir!", überlegte James kauend. In dem Moment kam Remus frisch geduscht in die große Halle stolziert. „Wenn man vom Teufel spricht!", säuselte Sirius und erhielt einen leichten Schlag in den Nacken von Remus. „Wo warst du?", fragte Peter und rutschte zur Seite, damit Remus sich setzen konnte. „Im Bad der Vertrauensschüler. Ich habe ein sehr langes, angenehmes Bad genommen.", prahlte er und erntete neidische Blicke der anderen. „Das ist so unfair. Als wärt ihr nicht auch ganz normale Schüler!", maulte James und biss erneut vom Toast ab. Sirius lehnte sich leicht zu Remus hinüber. „Das ist also ein privates Badezimmer mit Badewanne?", flüsterte er und sah das Lächeln, dass sich auf Remus Lippen schlich. Er hatte nun eine gute Date-Idee für später gefunden.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt