Kapitel 7 - Post für dich!

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„Guten Morgen!", grinste Peter und zog die Vorhänge mit einem Ruck beiseite. „Peter!", gähnte James und zog sich die Decke über den Kopf. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, James!", lachte er und zog sich um. „Ich habe einen Mordshunger!", sagte er und gemeinsam gingen sie in die große Halle.
Viele Schüler saßen bereits an ihren Tischen und aßen Pancakes oder Bohnen und Speck. „Heute könnte die erste Eulenpost kommen!", freute sich James und setzte sich gespannt auf die Bank. „Wunderbar.", sagte Sirius, doch der Ton passte ganz und gar nicht zu seiner Aussage. „Freust du dich nicht?", fragte Peter. „Meine Eltern werden nicht besonders begeistert sein, dass ich in Gryffindor bin.", antwortete er und tat sich Speck auf den Teller.
Wenig später flogen bereits Eulen durch die großen Fenster und ließen sich vor den Schülern nieder. „Der ist für dich, James!", sagte Remus und reichte ihm einen kleinen Karton. Sirius lehnte sich vor und las den Brief mit den anderen.

Hallo mein Schatz!
Wir sind so stolz auf dich, dass du in Gryffindor gelandet bist! Dein Vater war ganz aus dem Häuschen, als er es erfuhr, deswegen hat er dir extra viele Schokofrösche und andere Leckereien eingepackt. Du hast deine Ersatzfeder zuhause vergessen, wir haben sie im Päckchen mitgeschickt. Wir hoffen, dass du schon erste Kontakte geschlossen hast, wie du weißt haben dein Vater und ich uns in Hogwarts kennengelernt! Deinen ersten Schultag hast du ja bereits überstanden, schreibe uns unbedingt, wie du es fandest! Hoffentlich gefällt es dir genauso sehr wie uns, stelle nicht zu viele Dummheiten an, mein Lieber!
In Liebe, Mum und Dad

„Wow!", staunte Remus, als James das Paket öffnete. „Dein Vater meint es wirklich gut mit dir!" Sie machten sich gleich über einige der Süßigkeiten her, bis die nächste Eule auf dem Tisch landete. „Das ist für mich!", quiekte Peter aufgeregt und las seinen Brief. Auch er freute sich über die beigelegten Süßigkeiten und die netten Worte. Auch für Remus kam eine Eule, der Brief ging über mehrere Seiten, das Päckchen war voller Schokolade. Sie lachten viel und erzählten einander von zuhause, doch als eine große Eule in die Halle flog und vor Sirius landete, wurden die vier plötzlich still. Mehr als ein Brief war nicht an dem Bein des Tieres befestigt. Sirius atmete tief durch, nahm den Brief und riss ihn an der Seite auf.

Sirius,
Wir können dir nur sagen, wie enttäuscht wir von dir sind. Wir hatten recht, du bist anders.
Orion und Walburga

Er las die Worte wieder und wieder, bis James ihm den Brief aus der Hand nahm und ihn las. „Ich habe es euch gesagt.", sagte Sirius und zwang sich zu einem Lächeln. „Das komische ist, dass es mich nicht wirklich traurig macht. Ich habe mit so etwas schon gerechnet und nun habe ich euch, ihr seid viel besser als alle Familie, die ich vorher hatte.", sagte er. James legte ihm den Arm um die Schulter, Peter tat es ihm gleich und Remus nahm seine Hand. „Danke, Leute.", lächelte Sirius.

Die nächsten Schultage vergingen, sie lernten einiges dazu und James und Sirius freuten sich schon auf den Streich, den sie Professor Slughorn spielen wollten. Immer wieder verschwanden sie, um an ihrer Stinkbombe weiterzuarbeiten, Remus wurde immer entspannter, wenn er mit den anderen zusammen war.

Endlich hatten sie ihre nächste Zaubertrankstunde. Sirius, James, Remus und Peter waren besonders früh im Klassenzimmer und James ließ es sich nicht nehmen, Severus Snape beim Hereinkommen ein Bein zu stellen. „Guten Morgen, meine Lieben!", lächelte Professor Slughorn. „Bitte legt die Aufsätze vorne auf das Pult. Heute werden wir ein wenig genauer auf den von Ihnen im Aufsatz beschriebenen Heiltrank gegen Furunkel eingehen.", begann er und Sirius nickte James zu. In dem Moment als ihr Lehrer sich von ihnen wegdrehte und an die Tafel schrieb, ließen sie ihre Stinkbombe los. Sie rollte ein paar Schritte, bis sie gegen das Pult stieß und ihren Duft entfaltete.

„Was stinkt hier so?", schrien einige Schüler. Andere lachten oder schauten sich belustigt um. „Das frage ich mich auch! Hat jemand eine Erklärung?", fragte Professor Slughorn und sah die Schüler eindringlich, aber belustigt an. Schon lange hatte er keinen Streich mehr miterlebt und es machte ihn glücklich, dass es vielleicht wieder ein paar Schüler geben würde, die die Lehrer und Mitschüler mit ihren kreativen Ideen und Streichen hereinlegen würden. „Als erstes sollten wir diesen Raum verlassen!", rief er und schon stürzten die Kinder nach draußen auf den Hof. Beim Herausgehen sah der Lehrer, wie James und Sirius einschlugen und leise kicherten.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt