Kapitel 150 - Happy New Year!

187 20 17
                                    

Die ersten Tage bei den Potters waren hart für Sirius. Jeden Abend weinte er sich in den Schlaf und jeden Morgen wachte er von Albträumen geplagt auf. James versuchte, ihn zu beruhigen, ihm beizustehen, doch das musste Sirius mit sich selbst ausmachen.

Auch Euphemia merkte, dass er nicht mehr der lustige, offene und kindliche Sirius, war, den sie damals kennengelernt hatte. Er scheute sich davor, mit vollem Mund zu sprechen und legte bei jedem Gespräch am Essenstisch sein Besteck beiseite. Er achtete sehr auf Augenkontakt, wenn er sich mit jemandem unterhielt. Es wirkte unnatürlich und gezwungen. Eines Abends nahm Euphemia ihn an die Seite. „Sirius, du weißt, dass du diese albernen Regeln nicht befolgen musst, die deine Mutter dir beigebracht hat? Ich weiß, dass du mich respektierst, ohne, dass du jedes Mal dein Besteck aus der Hand legst oder mir zwanghaft in die Augen schaust.", lächelte sie liebevoll und streichelte mit ihrer Hand über seine Wange. Er nickte und lächelte nun auch.

Natürlich konnte er es nicht sofort umsetzen, immer wieder erwischte er sich dabei, sein Besteck wegzulegen, überspielte dies dann aber damit, einen Schluck Wasser zu trinken. Euphemia freut sich, als sie merkte, wie er jeden Tag lockerer und aufgeschlossener wurde.
An einem Abend ging Sirius ins Wohnzimmer, in dem die Familie Potter beisammen saß. Sie unterhielten sich gerade über Silvester, als Sirius zu ihnen stieß. „Kann ich mit euch reden?", fragte er vorsichtig. „Natürlich, mein Lieber.", sagte Fleamont sofort und bot ihm einen Platz auf der Couch an.

Sie merkten, wie schwer es Sirius fiel, einen Anfang zu finden. Er schaute auf den Boden, knackte mit den Fingern und holte viele Tiefe Atemzüge. „Ich wollte euch einfach erzählen, was an Weihnachten passiert ist.", sagte er leise. Die Potters nickten. James legte beruhigend eine Hand auf die Schulter seines besten Freundes. „Es ging um den Krieg. Mutter und Vater sind schon von Anfang an Anhänger von Voldemort.", erklärte Sirius. Euphemia schaute ihn besorgt an. Es fiel ihm so unfassbar schwer, davon zu erzählen, doch es tat ihm gut, diese Dinge loszuwerden.

„Ich bin nicht der Sohn, den meine Eltern wollten.", sagte er und eine Träne rollte seine Wange hinab. „Ich konnte mich nicht diesen Monstern anschließen. Sie wollten Regulus und mir das Mal geben. Wir sollten zu Knechten werden." Als das Bild von Regulus ihm in den Kopf schoss, brauchte er einen Moment. „Ich bin weggerannt. Ich hatte einen schlimmen Streit mit meiner Mu- mit Walburga.", sagte er und sofort stand Euphemia auf und legte beide Arme um den Jungen. „Du bist genug, Sirius. Wir lieben dich.", sagte sie und nun brach Sirius in Tränen aus. Er lag in den Armen der liebevollen Mutter und spürte eine Sicherheit und Wärme, die er nie kannte.

„Ich habe ihn allein gelassen. In einem Haus und keinem zuhause. Er hat das Mal erhalten.", weinte er. „Ich kann nie wieder zu ihm zurück." Euphemia drückte ihn fester an sich. „Du bist frei, Sirius. Niemand ist hinter dir her. Auf dich kommt es jetzt an. Du kannst für immer bei uns bleiben.", flüsterte sie und nun kam auch Fleamont zu ihm, um ihn zu umarmen. James lächelte. Er hatte nun den Bruder, den er sich immer gewünscht hatte.

Seit dem Tag schien es, als wäre eine Last von Sirius abgefallen. James und er bereiteten so viel für Silvester vor, wie es nur ging. Als endlich der große Tag gekommen war, standen sie bereits nachmittags stundenlang am Fenster, um auf ihre Freunde zu warten. Euphemia und Fleamont grinsten, als sie ihre aufgeregten Söhne am Fenster sahen.

Remus war der erste, der kam. Sie öffneten die Tür, noch bevor er klingeln konnte. „Sirius!", rief Remus sofort und fiel ihm um den Hals. Sie stolperten sofort rückwärts auf den Sessel, der im Eingang stand, wo sie einige Sekunden verharrten. „Du konntest doch kommen!", sagte Remus begeistert, als sie verlegen wieder aufstanden. „Diese Feier lasse ich mir doch nicht entgehen!", grinste er selbstsicher. Trotzdem spürte er einen kleinen Stich in der Magengrube, als er sich an Regulus erinnerte.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteOù les histoires vivent. Découvrez maintenant