Kapitel 5 - „Lumos!"

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Im Schlafsaal war schon einiges los. Viele der Erstklässler waren ganz aufgeregt wegen der ersten Unterrichtsstunde und hüpften zwischen den Betten herum. Sirius wachte von einem Kissen auf, das ihm ins Gesicht flog. „Wer war das?", lachte er und warf es in die Richtung, aus der es kam. James streckte sich gemächlich und drehte sich dann zu Sirius um. „Guten Morgen! Freust du dich schon so sehr auf Verwandlung wie ich?", fragte er, zog sich schnell an und griff nach seiner Tasche. In weniger als zehn Minuten waren James und Sirius bereits im Gemeinschaftsraum und gingen mit den anderen Erstklässlern zu ihrer ersten Unterrichtsstunde.

Die Kinder verliefen sich noch ein wenig auf den langen Fluren und vielen Treppen. Manche trennten sich von dem Rest der Gruppe und suchten den Weg auf eigene Faust. Natürlich platzten sie ab und zu in ein anderes Klassenzimmer und störten den gerade angefangenen Unterricht, doch früher oder später fand jeder den Weg.

„Guten Morgen, Kinder. Ich bin, wie ihr sicher noch wisst, Professor McGonagall, Hauslehrerin der Gryffindors. Ich werde euch in Verwandlung lehren, Gegenstände und Tiere nach eurem Willen mithilfe eures Zauberstabs zu verwandeln. Ich hoffe ihr lernt fleißig, dann werden wir eine gute gemeinsame Zeit haben.", begrüßte sie die Schüler freundlich. Alle waren mucksmäuschenstill. Man hätte eine zu Boden fallende Feder hören können, so gespannt waren alle darauf, endlich zaubern zu dürfen.

„Für den Anfang werden wir das Buch herausnehmen und die Sicherheitsvorkehrungen für das Zaubern mithilfe eines Zauberstabes durchlesen.", erklärte sie und erntete ein enttäuschtes Seufzen von den Schülern. „Ich hatte mich schon total auf das Zaubern gefreut!", maulte James und schlug lustlos sein Buch auf. Professor McGonagall begann den Schülern alles Wichtige aus dem Buch vorzulesen und teilte sie dann in dreiergruppen ein.

„Wer bist du?", fragte James den blonden, schlanken und scheinbar schüchternen Jungen. „Ich bin Remus Lupin.", antwortete er leise und blickte die beiden anderen mit großen Augen an. „Du bist mir gar nicht aufgefallen, hast du dich schon mit jemandem angefreundet?", fragte Sirius neugierig und bemerkte, wie Remus rot wurde. „Nein, leider nicht.", sagte er und schaute in sein Buch. Er schien so zerbrechlich und traurig zu sein. „Es ist schön, dich kennenzulernen!", grinste James und nickte ihm aufbauend zu. Ein Lächeln huschte über Remus Gesicht, nun bemerkten die Kinder, dass sich eine Narbe über sein ganzes Gesicht zog, doch sie sprachen ihn nicht darauf an. Sie merkten, dass er ungemein schüchtern war und wollten ihn nicht unnötig aufregen.

„Also bevor wir mit dem Zauberstab zaubern dürfen müssen wir Übungen ohne einen machen?", grübelte Sirius. Sie begannen damit, verschiedene Bewegungen und Worte auszusprechen, während Professor McGonagall sich die Schüler und Schülerinnen ansah.

Lily und Marlene waren mit einem kleinen braunhaarigen Mädchen in eine Gruppe gekommen, die sich selbst als Dorcas Meadowes vorstellte. Alle Kinder hatten viel Spaß dabei, die Übungen nachzumachen und kamen in interessante Gespräche untereinander. Am Ende der Stunde klatschte Professor McGonagall einmal in die Hände und verabschiedete die Schüler.

„Willst du nicht mitkommen, wenn wir die Schule ein wenig erkunden?", fragte Sirius Remus. Dieser presste seine Bücher an die Brust und blickte verlegen zu Boden. „Ich muss noch in die Bibliothek, aber wir sehen uns später in Zauberkunst!" Er lief los und James und Sirius gingen in die andere Richtung. „Er ist wirklich nett!", sagte Sirius, als sie außer Hörweite von Remus waren. „Nett schon, aber er ist sehr verschlossen.", überlegte James. „Wir wissen nicht, was dahintersteckt. Er kann auch einfach traurig sein, dass er hier noch niemanden gefunden hat!" Gemeinsam gingen sie in die Richtung ihres nächsten Klassenraumes und schauten sich in der Nähe um. Wenn es Geheimgänge gäbe, müssten die beiden sie doch irgendwo finden! Jede Rüstung und jede Statue untersuchten sie, verrückten Bilder und sprachen mit Portraits.

Die Rumtreiber - die ganze GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt