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"Was ist mit dir passiert Seokjin?!", schrie Jimin panisch, ehe sie ihren Freund in das Haus zog. Sein kompletter Hals war blau, grün und teilweise sogar lila. Es wirkte, als hätte jemand versucht ihn zu erwürgen. Und es sah ernst aus. Vor allem, wie gequält Seokjin zu Jimin schaute, wodurch sie seine blutunterlaufenen Augen sehen konnte. "Das sieht unheimlich schlimm aus! Warst du damit beim Arzt?"

Seokjin nickte, verzichtete aber bewusst auf sprechen. Still zog er sich in der Garderobe seine dicke Jacke sowie seine Schuhe aus, bevor er sich laut räusperte. "Das war Namjoon", krächzte er dann, was Jimin sprachlos werden ließ. Warum sollte Namjoon seinen festen Freund umbringen wollen? "Er wollte mich sexuell befriedigen, bevor er in die Reha soll. Als Dankeschön", begann Seokjin dann ziemlich heiser zu erzählen. "Er hat mich halt gewürgt, als ich mir einen Runtergeholt habe, und dann hat er plötzlich einen Krampfanfall erlitten. Der war richtig extrem und seine Hand lag dabei noch an meinem Hals. Ich dachte ich sterbe", lachte er kurz, ehe er laut husten musste. "Ich konnte mich nach ein paar Minuten befreien und habe dann sofort den Notarzt gerufen. Dann kamen direkt zwei Krankenwagen, halt auch einer für mich, und wir beide mussten dann in die Notaufnahme. Mein Kehlkopf wurde gequetscht, deshalb soll ich nur im Notfall reden, aber es ist nichts allzu schlimmes. Und Namjoon hat eine Vergiftung durch seine Antidepressiva bekommen. Das hat zu einem epileptischen Anfall geführt. Er ist jetzt erst noch im Krankenhaus und wird am Montag in die Reha gebracht. Nach der Schule und der Klausur fahre ich ihm Sachen bringen", lächelte Seokjin liebevoll. "Du solltest nur zur Klausur kommen! Appa kann bestimmt Sachen vorbeibringen", schlug Jimin direkt vor. "Aber ich will zu Namjoon."

Seufzend schüttelte Jimin ihren Kopf. "Wir sollten deshalb noch mit meinen Eltern reden", schlug Jimin vor. Still nickte Seokjin nur, ehe er kurz in das Wohnzimmer lief, um Jimins Eltern zu begrüßen. Da heute Samstag war, hatten beide frei und konnten den Tag für sich genießen, was sie auch gerne taten. Wenn es wieder wärmer wurde, liefen sie gerne mal in einem Park durch die Gegend oder sie setzten sich auf den Balkon, da sie keinen Garten besaßen. Es war ja auch schon eine Seltenheit, ein Haus für sich in dieser Großstadt zu haben.

"Ich wollte dich fragen", begann der Ältere dann schwer zu sprechen, "ob du mir im Haus helfen kannst. Ich habe seit Monaten nicht mehr aufgeräumt und geputzt. Ich kann das nicht alleine", hauchte er. Mitleidig schaute Jimin ihn an. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Seokjin in eine depressive Haltung verfallen war und konnte sich dementsprechend auch gut die Wohnung von dem Mann vorstellen. "Ich kann Eomma noch fragen, ob sie hilft", meinte sie dann, weshalb Seokjin einfach nur still nickte, bevor er sich laut räusperte. "Sei still! Rede jetzt nicht!", unterbrach Jimin ihren Freund. "Du sollst dich schonen. Wenn dein Kehlkopf sich nicht erholen kann, dann hilfst du damit keinem!" Seokjin nickte nur, ehe er sich sichtbar gestresst über das Gesicht fuhr, bevor er wieder unruhig zur Garderobe ging. Dort zog er sich sofort seine Schuhe wieder an, ehe er seine Jacke griff und Jimin damit etwas ratlos im Flur stehen ließ.

Warum hatte er es plötzlich so eilig?!

"Ist alles gut?", fragte Jimin deshalb, weshalb Seokjin hektisch nickte. Aufgrund der merkwürdigen Konversation der beiden kam auch Mrs Park in den Raum hinein, da sie nicht wusste, was dort vor sich ging. Jedenfalls hörte es sich merkwürdig an. Vor allem, da Seokjin auch ziemlich übel zugerichtet aussah. Und als sie dann zu ihrer Tochter ging, verstand sie, warum sie besorgt war. Denn Seokjin wirkte alles andere als gesund.

"Seokjin, du bleibst hier", beschloss Mrs Park dann, als sie den durcheinander wirkenden jungen Mann vor ihrer Haustür auf- und abtiegern sah. "Ich lasse dich so nicht aus meinem Haus. Jimin kann mit meinem Mann zusammen bei dir Ordnung schaffen, dann fällt es dir nachher bestimmt auch leichter, in dein Haus zurückzukehren. Aber du brauchst gerade wirklich eine Eomma, die dich kräftig umarmt." Und anscheinend lösten diese Worte etwas in Seokjin aus, denn er fing plötzlich laut zu weinen an. Sofort nahm die ältere Frau den jungen Mann in ihre Arme, während sie liebevoll zu ihrer Tochter schaute. "Du machst mit Appa das Haus sauber, ich kümmer mich um Seokjin", hauchte sie dann, während sie aus Seokjins Manteltasche den Haustürschlüssel nahm. Passend dazu kam auch Mr Park in den Flur, der das gesamte Gespräch verfolgt hatte und von dem Plan Bescheid wusste.

Transgender ^JiKook^Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt