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"Kannst du dich beruhigen?", fragte Jungkook, weshalb Jimin mit Tränen in den Augen ihren Kopf hektisch schüttelte. "Du schläfst gleich ein wenig und wenn du aufwachst, dann ist dein Penis weg." "Ich habe Angst." Jimin schien unheimlich nervös, zeitgleich aber auch verängstigt, weshalb Jungkook ihre Hand fest in seiner hielt. "Ich kann deine Gefühlslage verstehen. Aber danach wirst du endlich so glücklich, wie du immer sein wolltest." Sanft küsste Jungkook die Stirn seiner festen Freundin, die daraufhin zitternd ausatmete. "Ich will, dass du bei mir bist, wenn ich aufwache", murmelte Jimin schüchtern. Schnell nickte der angehende Physiotherapeut, während er fest ihre Hand drückte. "Wie bei deiner ersten Operation, als die deinen Adamsapfel entfernt haben. Da war ich auch bei dir." "Okay, dann ist es ja gut."

Jimin zupfte nervös an ihrem OP-Hemd, bevor sie die Bettdecke etwas enger an sich zog. Da es schon fast Dezember war, fror sie ohne Socken ein wenig. Aber sie durfte keine für ihre geschlechtsangleichende Operation anhaben, da so etwas nicht erwünscht war. Sie verstand es nicht, aber sie respektierte es. "Ich will dich so lange bei mir haben, bis ich abgeholt werde", murmelte Jimin schüchtern, weshalb Jungkook sich nickend auf die Bettkante setzte und ihr einmal beruhigend über die Haare strich. "Natürlich, meine Hübsche. Ich melde mich schon auf der Station an, dann bin ich da, wenn du auf dein Zimmer kommst." "Okay, danke." Jimin schien deutlich erleichtert, während Jungkook sie beruhigte. Denn sie war fürchterlich nervös.

"Guten Morgen." Ein Krankenpfleger betrat den Vorbereitungsraum, um Jimins Klamotten abzuholen. "Ich bringe deine Sachen schon einmal auf die Station, dann geht es gleich los für dich. Schon aufgeregt?" Nickend stimmte Jimin zu. "Mehr als nur das. I-Ich bin krass aufgeregt." "Die Nervosität geht gleich bestimmt weg. Immerhin hast du einen Begleiter dabei, der bestimmt hilft", lächelte der junge Mann, während er auf Jimins Tasche einen Sticker mit ihrem Namen klebte. "Nein, der hilft nicht", grinste Jimin, weshalb Jungkook einen Schmollmund zog. "Ich kann auch gehen." "Nein!"

Breit grinsend verließ der Pfleger das Zimmer wieder, weshalb die beiden wieder alleine waren. Jimins Eltern wollten später dazukommen, da sie gerade bei ihrer Tante waren. Denn diese hatte gestern Abend ihr drittes Baby bekommen. Yoongi hatte ganz stolz Jimin angerufen und ihr haufenweise Bilder geschickt, wo er im Krankenhaus war und seinen kleinen Bruder in seinen Armen hielt. Er sah aus wie Yoongis kleinerer Bruder, nur war sein Gesicht ziemlich zerknautscht von der Geburt. Sein Name war Yoonseok, wie Yoongi es verraten hatte. Und er war unheimlich stolz auf seine Mutter, die über zwanzig Stunden Wehen hatte und die erste Zeit Zuhause gewartet hatte, nur um nachher eine Zangengeburt über sich ergehen zu lassen. Denn während der letzten Geburtsphase war der Kleine steckengeblieben.

"Ich bin aufgeregt", murmelte Jimin leise, weshalb Jungkook sich sofort zu ihr beugte. "Und ich erst. Es wird sicher eine Umstellung für uns beide werden", antwortete er sofort. "Aber dann können wir endlich normal Sex haben", grinste die Schwarzhaarige breit, weshalb Jungkook schmunzeln musste. Jimin war schon eine Frau für sich. "Mir relativ egal, solange du mich ranlässt." "Die nächsten Monate gar nicht. In drei Monaten steht schon die dritte Operation an." "Ja, die erste war ja auch super verlaufen. Ich sehe das alles recht positiv." "Mhm."

Jimins Gedanken schwiffen direkt weiter zu ihren Freunden. Jaewha wollte nach der Operation ebenfalls vorbeischauen, nur hatte sie heute noch länger Berufsschule und käme erst gegen Abend. Und Seokjin würde mit Namjoon erst nach Weihnachten anreisen, um mit ihr Silvester und Neujahr zu feiern. Denn die beiden steckten wohl ziemlich im Stress. Namjoon konzentrierte sich voll und ganz auf seine nun täglichen Therapien, während Seokjin studierte, um die Firma seines Vaters zu übernehmen. Eigentlich wollte er erst Arzt werden, aber da ihm das Studium zu lange dauerte, übernahm er gerne die Firma. Gebraucht hätte er es nicht, da er genügend Geld für Jahre hatte, aber er wollte nicht nur die Reichtümer seiner Familie verprassen. Er fand es ja schon schlimm genug, dass er alles was er wollte bekam. Und das nur, weil sein Vater Milliardenschwer war.

"Jaewha hat mir geschrieben", begann Jungkook dann, die Stille zu unterbrechen. "Ihre Schulstunden verkürzen sich heute und sie kann schon am Nachmittag vorbeikommen. Yoongi fährt wahrscheinlich mit ihr mit, wenn er sich von Yoonseok lösen kann. Ist ja schon schlimm genug, dass ich mit den ganzen Fotos vollgespamt werde." "Zeig her!", verlangte Jimin direkt. Sie hatte noch nicht allzu viel von ihrem neuen Cousin mitbekommen, außer, dass er in der ersten Zeit im Krankenhaus bleiben musste. Denn unter der Geburt hatte er wenig Sauerstoff bekommen und mögliche Behinderungen mussten noch ausgeschlossen werden.

"Da, schau ruhig. Yoongi lässt mich damit nicht in Ruhe. Mal sehen, wie schlimm das wird, wenn er selber mal Vater wird", meinte der Sportler, während er seiner festen Freundin das Handy überreichte. "Wow ist der süß! Der sieht fast so aus wie Yoongi! Naja, er ist schon etwas größer als er bei der Geburt." "Direkt stichelst du! Wenn dein lieber Cousin das hören könnte." "Es regt ihn ja schon auf, dass Jaewha fast genauso groß ist wie er", lachte Jimin, ehe plötzlich die Tür zu dem Zimmer geöffnet wurde.

"Ms Park, jetzt geht es los!"

Eine Pflegerin hatte den Raum betreten und schaute lächelnd zu der Frau im Bett, die plötzlich wieder unheimlich nervös wurde. "Aufgeregt?" "Das wäre eine Untertreibung", grinste Jimin schief. Danach schubste sie Jungkook förmlich vom Bett, der irgendwie versuchte, Jimins Hand zu ergreifen, damit er sie noch verabschieden konnte. "Gut, dann könnt ihr euch noch kurz verabschieden, ich löse nur die Bremsen."

Verliebt schaute Jungkook seiner festen Freundin in die Augen. "Ich sehe dich nachher im Zimmer wieder, meine Hübsche. Ich liebe dich", hauchte er, während er sich zu ihr hinunterbeugte. "Danke Kookie. Ich liebe dich auch." Ganz kurz und ganz sanft berührten sich ihre Lippen, bevor Jungkook einen Schritt nach hinten ging und der Pflegerin somit genügend Platz gab, um Jimin in dem Bett in Richtung OP-Saal zu schieben. Denn jetzt würde sie endlich in ihren Augen eine komplette Frau werden.

Transgender ^JiKook^Donde viven las historias. Descúbrelo ahora