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"Und das hier sind die Schlafsäle", meinte die Direktorin des Internats, während sie in ein externes Gebäude lief, gefolgt von Jimin und ihrem Vater. "Hier hat jeder ihr eigenes Zimmer, damit die Privatsphäre nicht leiden muss. Obwohl ich es oft mitbekomme, dass die Zimmer nur zum Schlafen verwendet werden. Unsere Schülerinnen kochen Abends gerne zusammen oder schauen den ein oder anderen Film im gemeinsamen Wohnzimmer. Wir haben keine bestimmten Schlafenszeiten, aber es ist wichtig, dass die Mädchen alle pünktlich im Unterricht erscheinen, wie sie das anstellen, ist ihnen überlassen. Am Wochenende dürfen sie auch verreisen, wenn sie es frühzeitig bei den Erziehern anmelden. Auch bei Krankheiten oder dem Gefühl, man kann heute nicht zur Schule gehen, muss man sich vor Schulbeginn auf der Krankenstation abmelden und krankschreiben lassen." Jimin versuchte schon, so viele der Informationen aufzunehmen wie möglich. "Die Regeln bekommst du aber auch noch, wenn du dich entscheidest, hier einzuziehen", lächelte die ältere Frau, weshalb Jimin verstehend nickte. Die Frau wusste auch schon von Jimins Transsexualität, damit sie für ihre Termine bei Voruntersuchungen und ihren wöchentlichen Therapiestunden entschuldigt wäre. Und die Direktorin sah darin kein Problem.

"Hier gehen auch externe Schülerinnen hin, oder?", fragte Jimin nach, da die Schlafräume nicht gerade viele waren. "Ja, unsere Schule hat um die fünfhundert Schülerinnen, wovon vielleicht hundert in unser Internat gehen. Du kannst also auch gerne zwischendurch zu Freunden mit nach Hause, nur Übernachtungen innerhalb der Woche und unter der Schulzeit bei anderen sind verboten." Jimin nickte schnell auf das gesagte, bevor sie weiter mit ihrem Vater durch die Gänge lief. Ihr gefiel das Internat wirklich sehr und auch die Lehrer schienen freundlich, obwohl sie gerade erst nur die Direktorin kannte. Denn es war gerade regulärer Schulbetrieb.

"Ich glaube, dass war alles wichtige", meinte die Frau dann, während sie wieder die Treppen mit der kleinen Familie hinunterging. "Du kannst, wenn du möchtest, ab nächstem Quartal hier zur Schule gehen. Hier sind immer ein paar Zimmer frei, also denk darüber nach. Schlaf lieber eine Nacht mehr darüber, als dass du nachher etwas bereust. Wir möchten hier keine unglücklichen Schülerinnen haben, denn das würde ihnen nicht guttun. Sie sollen- nein, müssen sich wohlfühlen. Uns ist die Psyche der Mädchen wichtig, Jimin. Also denk darüber nach, nach deiner Geschichte brauchst du keine weiteren schlechten Erfahrungen."

Glücklich nickte Jimin. Sie merkte jetzt schon, wie es ihr hier besser gehen würde. Denn die Schule bot dazu auch viele verschiedene Lehrgänge an, die auf zukünftige Stipendien hinarbeiteten. Und dazu wollte sie nicht nein sagen. Es würde ihr helfen, ihren Traumberuf zu bekommen. Denn sie wollte gerne als Krankenschwester in einem Krankenhaus arbeiten, wie ihre Mutter. Sie hatte bei Namjoon mitbekommen, wie liebevoll die Menschen auf seiner Station sich um ihn gekümmert hatten, weshalb sie genau dasselbe für andere Patienten machen wollte.

"Dann kannst du heute schon einmal alle Informationen mit nach Hause nehmen", lächelte die Direktorin, während sie die Schülerin und ihren Vater in ihr Büro begleitete. "Du kannst dich bis zum Quartalsanfang melden. Wenn es später werden sollte, ist das auch in Ordnung, Jimin. Und auch mit einer Absage würde ich leben. Es geht hier um deine Zukunft, du solltest rein gar nichts überstürzen", meinte die Frau, während sie dem anwesenden Mann einen Haufen Zettel in die Hand drückte. "Ja, ich werde mich melden, Frau Jang. Vielen Dank für die Vorstellung Ihrer Schule. Sie gefällt mir wirklich sehr", antwortete Jimin ihr höflich. "Ich werde noch einmal mit Jimin und meiner Frau über alles reden, dann werde ich Sie wahrscheinlich kontaktieren", kam es von Mr Park, während er zur Verabschiedung der Frau seine Hand reichte.

"Ihnen eine gute Heimreise", lächelte die Frau, ehe Jimin auch schon mit ihrem Vater aus dem Büro lief.

"Siehst du?", begann Mr Park dann, während er mit Jimin nach draußen auf den Parkplatz lief. "Ich habe dir ja gesagt, dass alles wieder gut werden wird. Hier wirst du bestimmt schnell viele Freunde finden", munterte der Mann seine Tochter auf, die glücklich seine Hand griff und danach festhielt. "Ja, das wäre großartig. Stell dir mal vor, wie toll hier alles wäre." "Aber jetzt fahren wir erstmal nach Hause. Immerhin musst du noch eine Woche und zwei Tage zu deiner jetzigen Schule gehen, danach geht es bergauf. Und sieh es positiv. In einer Woche holt Seokjin seinen Hund ab!" Jimin musste deshalb laut lachen. Ihr Vater liebte Hunde, obwohl er vor großen Hunden große Angst hatte. Und der neue Freund von Seokjin war nicht gerade klein.

"Na komm, wir fahren jetzt nach Hause", meinte der Mann dann, während er mit seiner Tochter in ihr Auto einstieg. "Können wir noch bei McDonalds vorbeifahren?", fragte Jimin, weshalb ihr Vater wissend nickte. "Deine Eomma wird davon nichts erfahren", lachte er dann, während er mit einer endlich besser gelaunten Jimin vom Parkplatz des Internates fuhr. Er hoffte wirklich, dass Jimin hier glücklich werden konnte. Und er war sich sicher, dass sie das hier werden würde.

Transgender ^JiKook^Where stories live. Discover now