7.

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Jimin

Seufzend betrachte ich mich im Spiegel, Wische meine ganzen Tränen weg. Ich bin froh, dass Yoongi abgehauen ist, ich hätte es keine weitere Sekunde länger aushalten können. Ich musste es einfach tun, es ging nicht anders.

Mir ist bewusst, dass es die Ärzte bemerken werden, aber wenn ich aufpasse und es nicht jeden Tag mache, dann sollte es eigentlich nicht auffallen. Eigentlich...

Ich wasche mir meinen Mund aus, putze mir die Zähne, lasse mich selbst kaum aus den Augen. Meine Wangenknochen stechen hervor, meine Jawline ist unfassbar schön definiert. Es ist ätzend, dass die mich hier eingeschlossen haben, als wäre ich lebensmüde oder so. Ich möchte einfach einen schönen Körper haben und das schnell. Um es den Leuten zu zeigen, die mir sagten, ich sei mollig. Ich sei fett und hässlich, tz, dass ich nicht lache.

Die Tür knallt zu, Yoongi ist wieder da. Soll mir recht sein, dieser Druck der sich in mir befunden hat ist jetzt endlich entspannt, weshalb er ruhig da sein kann. Nicht, dass ich es ändern könnte.

Yoongi versucht ins Bad zu kommen, stöhnt dann ziemlich genervt auf. Ich lehne mich am Waschbecken an, verschränke schmunzelnd meine Arme vor der Brust. Er hat mich vorhin blöd genannt, nur weil er blöd ist, sicherlich lasse ich das nicht auf mir sitzen. Außerdem soll er mit mir reden. Richtig reden.

„Brauch du noch lange?"
„Hmm, kommt drauf an, wie lange deine blöden Regeln intakt sind, die du immer wieder selbst brichst." Yoongi versucht erneut die Tür aufzumachen, aber es ist abgeschlossen. Ich drehe mich zum Spiegel um, zupfe einige Strähnen zurecht. „Willst du mich provozieren?" Uh, er wird wütend, Okey interessant.

Ich hab mich eigentlich ziemlich sicher gefühlt in dem Bad. Ihn ein wenig zu provozieren, in der Hoffnung, die Spannung zwischen uns zu lockern, aber das ging wohl nach hinten los. Die Tür wird aufgeschlossen, Yoongi kommt direkt auf mich zu und stemmt seine Arme links und rechts neben meinem Körper am Waschbecken ab. Mit großen Augen betrachte ich ihn, wie er mich einerseits wütend mustert, andererseits grinsend anschaut. „Das Bad ist nie wirklich abgeschlossen, für den Fall der Fälle. Und um auf dein provozieren zurückzukommen... mach es weiter und du wirst es bereuen. Du bereust es ja jetzt schon, so wie du mich anschaust." Schwer muss ich schlucken, er kommt mir plötzlich so unfassbar groß vor, er ist breit gebaut. Viel breiter als ich, aber ich will auch nicht breit sein. Mir gefällt mein Körper, aber im Moment fühle ich mich eingeengt.

Rainbow || 𝙰 𝚈𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️Where stories live. Discover now