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Jimin

Ein wenig nervös stehe ich direkt vor der Tür. Namjoon hatte mir geschrieben, dass ich endlich her kommen darf, dass alles gut ist. Zumindest die Werte. Yoongi scheint irgendwie dennoch extrem gebrochen zu sein, was ich aber auch verstehen kann. Ich habe auch nächtelang und tagelang geweint und ihn vermisst und jetzt endlich... kann ich ihn wieder sehen.

Ich atme tief durch, ein wenig Angst habe ich doch. Was ist, wenn er mich anschreit oder so? Wenn er mich jetzt hasst?

Bevor ich irgendwie meinen Körper selbst steuern kann, macht sich meine Hand selbstständig und klingelt, ohne dass ich mich zu 100% wirklich bereit dazu fühle. Mist.

Die Tür wird eine Weile nicht aufgemacht, was mich dann doch ein wenig enttäuscht. Vielleicht will er auch keinen sehen, vielleicht will er aber auch mich einfach nicht sehen.

Seufzend senke ich meinen Kopf und drehe mich um. Er hasst mich.

Traurig betrachte ich die Blumen in der Hand, ich dachte, er würde sich vielleicht über Blumen freuen. Ich liebe Blumen und die Schönheit dieser Blumen gerade zu sehen macht die Situation ein wenig besser. Aber nur ein wenig.

Ich schaue noch einmal über die Schulter, die Tür bleibt zu. Was auch sonst. Ich schließe meine Augen, hoffe, dass es ihm gut gehen wird. Das er glücklich sein wird und ich hoffe, dass Gott ihn beschützen wird.

„Jimin?"

Mit großen Augen bleibe ich in meiner Bewegung stehen, war das gerade Yoongis Stimme? Langsam drehe ich mich um, traue mich kaum ihn anzuschauen. Aber ich tue es, erkenne Yoongi, der die Tür gerade aufgemacht hat.

„Yoongi", wimmere ich und gehe wieder auf ihn zu, bleibe direkt vor ihm stehen. Eigentlich wollte ich ihm um den Hals fallen, ihn küssen und seinen Duft einatmen, aber ich halte mich selbst auf. Meinen Blick senke ich wieder, er hasst mich bestimmt.

„Was machst du hier? Woher weißt du, wo ich wohne?" Schon fast sehnsüchtig lehne ich mich gegen seine Hand, als er diese sanft an meine Wange gelegt hat. Sein Daumen streicht meine aufkommenden Tränen weg. „Hasst du mich?", hauche ich unter Tränen, kann sie nicht unterdrücken. „Wieso sollte ich?"

Yoongi drückt mein Kinn etwas hoch, sodass ich ihm ins Gesicht schauen muss. „Weil... Weil ich nicht zu dir durfte. Yoongi ich hab so geweint... I-ich... es tut mir so leid... ich-", Yoongi unterbricht mich und das auf so eine Art... sodass mein Herz förmlich dahin schmilzt.

Er legt sanft seine Lippen auf meine, küsst mich unfassbar vorsichtig und dennoch gefühlvoll. Ich spüre all dieses Leid in diesem Kuss und wie sehr er mich noch liebt.

Wir lösen uns beziehungsweise löst er sich von mir, da wir noch einiges klären müssen. Und das vor seiner Haustür ist auch nicht der beste Ort.

„Komm rein, wir reden drinnen. Es ist aber ein wenig unordentlich." Ich nicke einfach nur, bemerke erst jetzt, dass ich ja noch die Blumen in der Hand habe. „Für dich", murmle ich ein wenig verlegen, halte ihm die Blumen hin. „Ich dachte, du würdest dich darüber freuen, I-ich liebe Blumen und so." Schmunzelnd nimmt Yoongi die Blumen an, riecht an ihnen.

„Danke Jimin. Die sind mindestens genauso schön wie du."

Rainbow || 𝙰 𝚈𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️Where stories live. Discover now