18.

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Yoongi

Jimin sitzt immer noch auf mir, atmet ruhig vor sich hin. Er ist vermutlich eingeschlafen, sein Griff um mich ist dennoch stark.

Ich bin dumm, dass weiß ich. Aber ich kann einfach nicht mit sowas umgehen. Ich weiß nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Vor allem nachdem, was ich gesehen habe.

Leise seufze ich, schaue in sein schlafendes Gesicht runter. Meine Finger streichen behutsam über seine Wangen, er sollte vielleicht ein wenig zunehmen. Aber deswegen ist er ja auch hier, in dem Sinne.

Plötzlich klopft es an der Tür, Namjoon kommt direkt ins Zimmer und das nicht mal wirklich leise. „Wollt ihr nicht- oh?" Mit großen Augen schaue ich Joon an, der aber nur amüsiert am Türrahmen gelehnt steht und uns betrachtet. Mein Griff um Jimin wird ein wenig krampfhaft, aber nicht so, dass ich ihn erdrücke. Er schläft immer noch tief und fest auf meinem Schoß. Wir beide haben die letzten Wochen kaum geschlafen, haben die Nähe zum anderen vermisst.

„Hätte nicht gedacht, dass du jemanden an dich ranlässt", meint er leise, öffnet nebenbei das Fenster. „Du solltest ihn vielleicht wecken, dass Wetter ist wundervoll heute." Stumm nicke ich, streiche Jimin durch die weichen Haare. „Ach, Yoongi?", Joon dreht sich nochmal zu uns um, „Du kannst stolz auf dich sein. Ich habe gehofft, dass er etwas in dir wecken wird." Augenrollend scheuche ich ihn mit einer leisen Handbewegung aus dem Zimmer, war ja klar, dass er seine Finger im Spiel hatte was Jimin angeht. Aber ich bin dem dankbar.

Meine Welt ist nicht so schön bunt, eher grau und kalt. Und Jimin... er ist ein Regenbogen? Diese Dinger, die nach dem Regen oder während des Regens auftauchen und deine Stimmung hebt. Mit all den hoffnungsbringenden Farben, die so schön im Bogen gehen. An solchen Tagen sind die Menschen gerne draußen, laufen den Farben hinterher und genießen den Regen. Und genau das ist Jimin für mich.

Ein Regenbogen.

Rainbow || 𝙰 𝚈𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt