14.

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Jimin

Ich kann einfach kein Auge zudrücken. So wie wir am frühen Abend gelegen haben, sind wir auch geblieben. Yoongi ist nach einer Weile eingeschlafen, wir haben nicht weiter über die Situation geredet. Die Nähe zueinander hat für sich gesprochen und hat ihn beruhigt.

Er sieht so.. zerbrochen aus. Ich würde gerne wissen, was ihn so gebrochen hat. Was ihn so mürrisch gemacht hat. Die Liebe? Familie? Seufzend lasse ich den Gedanken fallen, es ist unnütz, deswegen mir den Kopf zu zerbrechen. Es geht mich auch im Endeffekt nichts an.

Vorsichtig streiche ich mit meinen Fingern über Yoongis weiche Haut, lege einige Strähnen zurecht. Er regt sich nicht, ist total im Tiefschlaf. Wie ich bemerkt habe, schläft er selten beziehungsweise sehr schlecht und niemals so tief wie jetzt.

Schmunzelnd betrachte ich ihn noch eine Weile, der Gedanke, dass er wegen mir so tief schläft, lässt es warm um mein Herzen werden. Dabei sollte es nicht so sein. Wir hätten keine Zukunft, es gibt kein wir zwischen uns. Wir sind in zwei unterschiedlichen Welten, bloß in einem Zimmer eingesperrt.

Yoongi regt sich leicht, klammert sich mehr an mich und schmiegt seinen Kopf mehr an meine Brust.

„Warum bist du wach?", ertönt leise die müde Stimme von Yoongi. Leicht zucke ich zusammen, ich war fest davon überzeugt, dass er tief und fest schläft. Ich antworte nicht, in der Hoffnung, er würde denken, ich würde schlafen, aber er richtet sich auf und schaut mir direkt in die Augen. „Jimin?"

Leise seufze ich, erwidere den Blick von ihm. Leicht zucke ich mit den Schultern, ich hab keine Antwort. Vermutlich sind es die Gedanken, oder aber der Druck im Inneren. Dieser abartige Druck, der immer größer wird. „Brauchst du eine Tablette? Joon hat mir welche hergeschmuggelt." Ich schüttle den Kopf, ich brauche keine Tabletten für den Schlaf. Ich brauche einfach einen Art Schalter, der meine Gedanke abstellt. Wenigstens für eine Stunde...

Yoongi wechselt plötzlich die Position, sodass ich breitbeinig auf seinen Hüften sitze und mich leicht auf seiner Brust abstütze. Irgendwie ist diese Situation mehr als nur unangenehm, schon weil ich seinen Blick so intensiv auf mir spüre. Seine Hände hat er an meinen Oberschenkel, wagt es nicht seine Hände an meine Seiten zu legen.

Eine Weile verharren wir in der Situation, seine Finger malen kleine Kreise auf meinen Oberschenkel, lassen eine sanfte Gänsehaut immer wieder entstehen, bis ich seine Hände nehme und sie an meine Seiten platziere.

Yoongi ist unfassbar sanft, greift nur sachte in meine Haut, die vom Shirt verdeckt wird. Er sagt nichts zu meiner dünne, ich bin mir sicher, dass er sie spürt. Dass er meine schmale Taille spürt, die er schon fast mit seinen zwei großen Händen umgreifen kann.

Rainbow || 𝙰 𝚈𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt