16.

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Jimin

Es ist ätzend. Yoongi war schon seit mehreren Tagen nicht mehr bei seinen Sprechstunden, was dazu führt, dass mein Innerer Druck immer größer wurde. Ich habe schon gemerkt, wie ich zickig wurde, Yoongi manchmal etwas schnippisch geantwortet hatte. Er hat es aber einfach hingenommen, zum Glück.

Das Bad ist nie abgeschlossen, dass hat mir Yoongi gesagt und genau das sollte ich ernster nehmen, verdammt.

„Was tust du da Jimin?!" Yoongi taucht hinter mir auf, während ich mich ins Klo übergebe, stark zusammenzucke, als er hinter mir steht. „Nur schlecht", murmelte ich leise und bin dabei, mir meinen Mund auszuwaschen, aber Yoongi dreht mich an den Schultern um. „Dir ist nicht schlecht. Du... du bist hier, um sowas nicht mehr zu tun."
„Tz, ich weiß warum ich hier. Aber hast du schon mal versucht eine Angewohnheit abzulegen, die du dein Leben lang hattest? Das geht nicht von heut auf morgen."

Stumm mustert mich Yoongi, er weiß genau, wie schwer es ist, mit etwas aufzuhören, was man jahrelang gemacht hat.

„Die Ärzte werden es sehen", meint er leise, lässt von meinen Schultern ab. „Ich geh und hol dir einen Tee, es sollte deinen Magen beruhigen oder so." Yoongi verschwindet, am liebsten würde ich aus dem Fenster springen.

Wieso muss er auch so früh zurückkommen? Wieso musste er mich dabei erwischen? Wieso ist das alle so nervig?

Völlig fertig lasse ich mich in mein Bett fallen und ziehe mir die Decke über den Kopf. Er weiß doch bestimmt selbst, wie befreiend und gut sich sowas anfühlt. Er geht vielleicht nicht kotzen, aber bestimmt hat er auch Methoden, wie er versucht hat, sich abzulenken.

Ich möchte hier natürlich nicht sagen, dass er sich selbst verletzt, weil er depressiv ist, dass ist nicht ein und das selbe, nein. Bloß habe ich unterschwellig Narben gesehen, ihn deswegen aber nicht angesprochen. Er versteckt sie eben, sowas sollte ich nicht an die Oberfläche holen.

Rainbow || 𝙰 𝚈𝚘𝚘𝚗𝚖𝚒𝚗 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️Where stories live. Discover now