𝔘𝔠𝔥𝔦𝔥𝔞 𝔪𝔷 𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱

I15I Wie immer zu schwach

"Makito!" Nein, das kann nicht sein. "Makitoooo!" Bitte nicht. Ich bilde mir das doch nur ein, nicht wahr? "Was machen diese Kinder hier?!", keift die Uchihafrau sofort. Ich hebe meinen Kopf. Es ist wirklich Ren. Sie ist hier. Zusammen mit einem Jungen und einem Pferd. Warum ist sie hier? Das ist ihr sicherer Tod. "Lasst meine Schwester gehen!" Die Uchiha lachen. "So so, das Schwesterlein. Na dann komm mal her, Kleine." "Ren, lauf weg!", schreie ich so laut ich kann. Ren weint. Sie und der Junge steigen vom Pferd und bahnen sich einen Weg durch die Menge an Schaulustigen. "Ren, ihr müsst fliehen!" Die Kinder hören nicht auf mich. "Nicht ohne dich, Schwester!" Ich höre, dass sie weint. Sie muss Angst haben. Große Angst.

Plötzlich spüre ich, wie sich die Seile an meinem Handgelenken lockern. Sie fallen einfach ab. Der Henker! Er hat mich losgebunden? Unauffällig wechsle ich einen Blick mit dem Mann. "Der Junge ist mein Sohn." Oh scheiße, ich verstehe. Aber ich kann nichts tun. Ich bin schwach. Ich bin kein Krieger. Ich kann nicht einmal meine eigene Schwester retten. Gleich sind die Kinder am Schafott angekommen. Die Uchiha lassen sie durch. Sie laufen direkt in ihren Tod. Ich muss was tun. Schnell, irgendwas! Ich kann nicht einmal Fingerzeichen formen und Karu rufen, dabei wäre der Riesenfalke wirklich meine Lösung gewesen. Makito, irgendwas muss dir doch einfallen! Warum hört Ren nicht auf mich? Warum ist sie nur so stur?

Die Uchihafrau streckt ihre Hand nach den Kindern aus, als sie die Steinstufen nach oben gehen. "Kommt beide zu mir, hier können wir besser reden." Der Uchihajunge wirft seinem Vater einen unsicheren Blick zu, verrät ihn aber nicht. Wo hat Ren denn einen so treuen Freund gefunden? Sind die beiden eigentlich wahnsinnig?!
Hinter ihrem Rücken hält diese verdammte Frau bereits ein Messer. Von wegen reden!

Du tust meiner Schwester nichts! Nicht solange ich noch am Leben bin! Ich springe auf, werfe mich einfach auf sie und stoße sie zu Boden. "Was? Du Made hast dich befreit!" Sofort habe ich das Kunai am Hals. Besser ich als Ren. "Kinder, lauft weg. Die will nicht reden, Scheiße noch mal!" Ich kann die scharfe Klinge mit meiner rechten Hand abwenden, die war eh schon hin, jetzt steckt auch noch ein Messer darin. Wenigstens haben die Kinder es jetzt geschnallt. Sie wollen hinten über das Schafott in die Bäume fliehen.

"Oh, glaubt nicht, dass ihr mir entkommt!" Die Frau wirft mich von sich und bekommt Rens Bein zu fassen, bevor ich mich überhaupt aufrappeln kann. Scheiße, ist die schnell! Der Junge dreht sich noch einmal um, ich sehe seine Tränen, aber er läuft weiter. Schlauer Junge. Rette wenigstens deinen Vater und dich selbst.

Ich will aufstehen, aber mein Henker wirft mich wieder zu Boden. Unsanft lande ich auf meinen Knien. Ich muss mit ansehen, wie die Frau meine Schwester am Hals packt und sich mit ihr zum Publikum dreht. "Verzeiht für die kurze Unterbrechung, ich musste noch diesen Eindringling hier festnehmen." Ren strampelt verzweifelt und ringt nach Luft. "Du wolltest wohl unbedingt mit deiner großen Schwester zusammen sterben, was?" Mir wird übel. Sie will doch nicht wirklich ein Kind töten, oder? Eine Fünfjährige öffentlich hinrichten? Das ist krank! "Lass sie los, sie hat nichts mit mir zu tun!", flehe ich. "Hahahaha. Ein jämmerlicher Versuch, wir wissen doch wer sie ist!" Die Frau lässt Ren vor dem Holzblock, auf dem mein Kopf zuvor gelegen hat, nieder. "Das kannst du nicht machen!" Selbst die anderen Uchiha sind ganz still. "Makito!", heult Ren. Ich versuche mich verzweifelt zu befreien, aber der Mann hinter mir hält mich fest. "Makito, ich will nicht sterben!" Ja, ich will auch nicht, dass du stirbst. "Kopf runter, Knirps!" "Hör sofort auf!" Sie grinst. "Bitte hör auf!" "Heul ruhig, das gefällt mir viel besser als deine aufmüpfige Art." Der Henker hält mich fest auf dem Boden, aber er tätschelt heimlich meine Schulter.

"Sieh gut zu, Senju, du bist auch gleich dran.", lacht sie. Scheiße, ich bin so schwach! So machtlos! Ich kann nichts für Ren tun. Rein gar nichts! Ich kann nur heulen und betteln und daran vergnügt diese Hexe sich auch noch. Ich hasse sie. Ich hasse Madara Uchiha und ich hasse diesen ganzen Clan so sehr! Die Frau, Ren auf den Holzblock gepresst, hebt ihren Arm, das Kunai fest in der Hand. "Bitte nicht Ren! Hör auf, bitte!", schreie ich. Es hat keinen Sinn. Ren ist verloren. Ich bin verloren. Ich kann nur zusehen wie sie ihre Hand sinken lässt und-

"Kaia, das reicht!"