I22I Vertrauen

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Ich hasse Madara Uchiha mehr als alles andere auf dieser Welt. Er ist ein Mörder, ein Kriegstreiber, ein abscheuliches Monster. Wie oft habe ich mir gewünscht ihn zu köpfen, wenn ich über das Schlachtfeld geflogen bin. Ich verabscheue diesen Mann! Und trotzdem sitze ich hier, verbinde Wunde für Wunde und hole kalte Tücher um sein Fieber zu senken. Ich hasse mich... Wieso bin ich so blöd? Ich kann es mir nicht beantworten, ich weiß nicht wieso ich Madara sein beschissenes Leben retten will, aber hier sitze ich. Langsam geht draußen die Sonne auf, ich schätze es ist um vier oder um fünf. Besser ich schließe die Vorhänge, nicht dass es zu hell hier drin wird. Müde stehe ich auf und sperre das Tageslicht aus. Auch ich bin erschöpft. Vielleicht sollte ich mich auch für ein paar Stunden hinlegen bevor ich hier weitermache. Das wird Madara ohne mich schaffen. Sicherheitshalber mache ich das Tuch noch einmal nass. Das Fieber darf nicht zu hoch werden, sonst weiß ich nämlich nicht was ich machen soll. Dann lege ich mich einfach daneben, ich habe keine Kraft mehr um das zweite Futon fertig zu machen, und schlafe halb auf dem Boden und halb auf Madaras Decke ein.

Ich wache erst wieder auf, als die Sonne hoch am Himmel steht. Und auch nur weil der Uchiha neben mir sich bewegt hat, sonst hätte ich tagelang durchgeschlafen. Die Vorhänge lassen genug Licht durch um was erkennen zu können. Madara sitzt aufrecht auf seinem Futon und sieht auf mich herab. Er ist immer noch rot im Gesicht, glaube ich. Anscheinend ist er gerade erst aufgewacht, denn er zupft etwas irritiert an seinen Verbänden rum, schaut zu seinen Sachen die über einem Stuhl hängen und dann wieder zu mir. Noch im Halbschlaf reiche ich ihm das Glas Wasser, dass ich zuvor bereitgestellt habe, gähne und lege ihm dann meine Hand auf seine Stirn.

Instinktiv weiche ich zurück, davon lässt sie sich aber nur kurz beirren, dann fühle ich ihre kalte Hand auf meiner Haut. Ich bin tief gesunken. Ich erinnere mich noch gut daran wie die Senju mich bis hier her geschleppt hat, danach wird es etwas schwammig aber offensichtlich hat sie sich auch um meine Wunden gekümmert. Scheiße... ohne sie würde ich wohl noch auf den Pflastersteinen liegen. Ich musste gerettet werden. Von einer Senju! Das darf doch nicht wahr sein! Warum ist die überhaupt noch hier? Ich verstehe sie überhaupt nicht, an ihrer Stelle hätte ich meine Chance genutzt und hätte mich schon längst aus dem Staub gemacht. Vielleicht erfreut sie sich ja an meiner momentanen Hilflosigkeit und ist deswegen bei mir geblieben... Aber so sieht sie nicht aus. Ist eigentlich mal eine interessante Abwechslung das Mädchen so dicht neben mir sitzen zu haben, normalerweise hält sie so viel Abstand wie möglich.

Lange sitzen kann ich nicht, dafür fehlt mir einfach die Kraft. Ich stelle das Glas neben mir ab anstelle es ihr zurück zu geben und lasse mich wieder nach hinten fallen. Makito räuspert sich leise. "Vielleicht sollten wir noch mal über den Arzt auf dem Kototsuberg reden.", findet sie. "Vielleicht sollten wir gar nicht reden.", finde ich. Kurz verfinstert sich ihr Blick. "Dann vereck doch einfach.", knurrt sie, dann fällt ihr wieder ein dass sie Angst vor mir hat. Sollte sie auch. Für jetzt hebe ich jedoch nur eine Augenbraue und belasse es dabei.

Ich beobachte Makito dabei wie sie selbst ihren Verband wechselt. Von all ihren Verletzungen ist anscheinend nur noch ihr Arm übrig geblieben, auf dem sie jetzt ordentlich Salbe verteilt. Ganz elegant schmiert sie sich das Zeug in ihr weißes Kleid, dass sie noch immer trägt. Hinzu zu den ganzen Blutflecken (unter anderem auch von mir) kommen auch noch Fettflecken. Meinen amüsierten Blick bemerkt sie nicht während sie versucht das einzige Kleidungsstück dass sie besitzt, zu retten. Schließlich gibt sie es auf.

Makito ist weitestgehend geheilt, ich hingegen fühle mich genauso beschissen wie gestern. Ich weiß überhaupt nicht was mir nicht wehtut. Aber ich muss ja nur durchhalten bis Izuna wieder auf den Beinen ist. Bis dahin werde ich ganz sicher wieder fit sein. Aber momentan will ich einfach nur wieder einschlafen. Ich schließe meine Augen und versuche das Dröhnen in meinem Kopf zu ignorieren. Mein Kopf ist heiß, alles ist zu heiß, ich glaube das ist das Fieber. Irgendwie habe ich das Gefühl alles dreht sich und das obwohl ich meine Augen geschlossen habe. Ich habe zu viel Blut verloren, das muss es sein.

Plötzlich spüre ich wieder Makitos Hand an meinem Kopf. Sie schiebt mir meine Haare aus der Stirn und legt mir anschließend ein nasskaltes Tuch darauf. Als hätte sie meine Gedanken gehört. "Das Schlimmste kommt wohl noch.", murmelt sie leise vor sich hin. Vorsichtig streicht sie mir weiter durch meine Haare. "Was meinst du?", frage ich irritiert. Was ist das Schlimmste? "Das weiß ich auch nicht. Aber das Fieber steigt, du bist viel wärmer als vorhin." Ich fühle mich auch so. Vielleicht sollte ich tatsächlich versuchen zu schlafen und mich ausnahmsweise mal auf jemand anderen verlassen. Warum nur muss dieser jemand ausgerechnet eine Senju sein?

Ist dieses Kapitel trash? Keine Ahnung. Irgendwie kann ich gerade nicht schreiben. Rückmeldung?

𝔘𝔠𝔥𝔦𝔥𝔞 𝔪𝔷 𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt