I20I Hoffnung für Izuna

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Die nächsten Stunden verbringe ich neben Izunas Futon. Der Alte sitzt auf der anderen Seite und ist noch immer dabei die Wunde in Izunas Seite zu schließen, aber mein Bruder ist wach. Der Arzt hat ihm verboten zu sprechen also schauen wir uns nur stumm an. Ich weiß auch nicht was ich sagen soll. Draußen ist es bereits dunkel, es muss spät sein. Die Senju ist noch hier, ich kann ihr Chakra im Haus fühlen. Sie scheint nicht zu schlafen, sie ist bei einer zweiten Person. Anscheinend lebt der alte Mann nicht allein hier oben.

"Gönn dir eine Pause, Junge, ich bleibe bei deinem Bruder." Ich runzele die Stirn ohne Izuna aus den Augen zu lassen. Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt, ich bin ganz sicher kein Junge mehr. "Du siehst wirklich nicht gut aus, iss wenigstens was." Izuna nickt heftig, er darf ja nicht reden. "Meine Enkelin müsste hier irgendwo sein, sie kann dich auch heilen." "Ich lehne ab, danke." Es reicht dass wir wegen Izuna wem anders vertrauen müssen, ich lasse mich lieber im Uchihaclan verarzten, bis dahin halte ich aus. Aber was zu Essen klingt nicht schlecht. Langsam erhebe ich mich, dass mir schwarz vor Augen wird, lasse ich mir nicht anmerken. Bis zur Tür schaffe ich es auch ohne was zu sehen und als ich auf dem Flur stehe wird das Bild vor meinen Augen auch langsam wieder klarer.

Beinahe wäre ich mit besagter Enkeltochter zusammengestoßen. Diese hat sich mit einem Satz nach hinten noch retten können. "Du meine Güte.", murmelt sie und sieht mich ungläubig an. "Hab dich nicht kommen sehen." Ich sie auch nicht. Überraschenderweise. "Komm, wir haben Suppe gekocht." Wir?

Makito Senju sitzt am Tisch in der winzigen Küche und löffelt tatsächlich Suppe. Riecht gut. Als ich hinter der blauhaarigen Enkeltochter den Raum betrete schaut sie auf und lässt beinahe ihren Löffel fallen. Als hätte ich ihr verboten zu essen. "Setz dich, ich fülle dir auf." Freundlich lächelt die Frau mich an, ich glaube nicht dass sie weiß wer ich bin. Makito hat also nichts davon gesagt dass sie meine Gefangene ist, sonst wäre sie ganz sicher nicht so freundlich und unbekümmert. "Worauf wartest du, es ist genug Suppe für alle da." Sie zieht mir sogar den Stuhl der neben Makito steht ein Stück zurück, sodass ich mich setzen kann.

Die Senju wird so weiß wie ihr Kleid als ich mich tatsächlich neben sie setze. Wortlos nehme ich Schüssel und Löffel entgegen, Makito beachte ich nicht weiter. Zumindest bis ich sehe, wie sie nach ihrem Löffel greift. Vorhin war in ihrer Hand noch ein Loch. "Deine Hand ist geheilt worden.", stelle ich fest. Ich will, dass sie dazu etwas sagt. "Oh nicht nur ihre Hand!", schnauft die Blaidofrau. Makito kriecht gleich unter den Tisch. "Makitosan stand kurz vor einer Blutvergiftung, ein paar Stunden länger und sie wäre ganz sicher daran gestorben!" "Ja, aber jetzt geht es mir ja gut.", sagt die Senju leise. "Naja. Du bist immer noch völlig dehydriert, musst dringend schlafen und die Wunde an deinem Arm wird eine Weile brauchen bis sie vernünftig verheilt ist." Die Mühe sie zu heilen hätte sich die Blaido gar nicht machen müssen, Makito Senju stirbt sobald Izuna hier wieder raus ist.

Jetzt wo ich satt bin tritt die Müdigkeit ein. Eigentlich muss ich mich dringend ausruhen. Immer wenn ich meinen Kopf zu schnell drehe, wird mir schwindelig also lasse ich es einfach. Meine Wunden muss ich auch bald verbinden, ich hoffe ich hab nicht allzu viel Blut verloren. Den Schmerz spüre ich jedenfalls lange nicht mehr, mein ganzer Körper ist beinahe taub. Makito und ich müssen den Berg wahrscheinlich eh bald verlassen, wir können ja nicht tagelang hier herumhocken, dann werde ich mich darum kümmern. Bis dahin halte ich durch, alles andere wäre eine Schande.

Ich spüre den Alten auf uns zukommen, gleich wird die Tür aufgehen. Nur eine Minute später hebt auch Makito den Kopf, sie ist auf dem Tisch eingeschlafen. Die Enkelin hat sich zu mir gesetzt, mich aber sonst in Ruhe gelassen. "Großvater, was ist los?", fragt sie ihn. "Izuna Uchiha wird durchkommen." Zeit aufzuatmen. "Aber unsere jungen Freunde müssen jetzt gehen.", sagt der alte Mann ruhig. Ich habe es bereits geahnt. Ich muss meinen Bruder hierlassen. Ich atme einmal tief durch, dann erhebe ich mich. Bis zu dem Falken der noch immer draußen wartet muss ich gut aussehen, sonst will der Alte mich auch noch hier behalten. "Dann überlasse ich Izuna Euch. Lasst mich wissen, wann ich ihn abholen kann."

Makito folgt mir nach draußen. Noch dürfte man mir nicht ansehen dass ich erschöpft bin, gut so. "Wir fliegen ins Blaidodorf und suchen uns eine Unterkunft.", teile ich der Senju mit. Natürlich sagt sie nichts.

𝔘𝔠𝔥𝔦𝔥𝔞 𝔪𝔷 𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt