Kapitel 2

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V A L E R I E

Ring. Ring. Ring.

„Valerie, steh jetzt endlich auf." Schrie mich meine Mutter an.

Wieso muss sie mich jedes mal anschreien?

„Ja, noch 5 Minuten." Stöhnte ich genervt auf. Aus 5 wurden 20 Minuten.

„Habe ich dir nicht gesagt das du aufstehen sollst? Willst du deine Vorlesungen verpassen? Ist dir deine Zukunft so unwichtig?" Fuhr sie mich an. Mal wieder. „Natürlich nicht, Mutter." Erwiderte ich mit einem müdem dennoch zickigem Ton. „Ich werde jetzt zur Arbeit fahren, Frühstück liegt auf dem Tisch. Vergiss nicht das wir heute einen wichtigen Besuch von einem Geschäftspartner deines Vaters kriegen." Erzählte sie.

„Um wieviel Uhr kommt Vaters Geschäftspartner." Fragte ich sie.

„5:30 pm." Antwortete sie leicht gereizt.

Und schon ging meine Mutter aus meinem Zimmer. Ich höre noch die Haustür, wie sie sich schließt.

Zum Glück kann ich heute noch arbeiten gehen. Vielleicht treffe ich Lorenzo wieder.

Wieso muss ich an ihn denken. Verdammt.

Müde schlenderte ich zum Badezimmer, um in die Dusche zusteigen. Das Wasser prasselte meinen Körper herunter. Ich liebe es morgens kalt zu duschen. 

Ich stelle die Dusche ab und laufe mit einem Handtuch in mein Zimmer. Ich ging zu meinem Kleiderschrank. Was soll ich anziehen? Heute soll es wärmer werden als gestern.

Ich nahm mir weiße Unterwäsche und eine blaue Momjeans raus sowie ein weißes T-Shirt mit U-Ausschnitt. Ich zog mir die Sachen an. Schnell bürstete ich meine hellbraunen Haare durch und trug ein bisschen Mascara auf mein Wimpern drauf.

Anschließend ging ich runter in die Küche um meinen Frühstück zu essen. Meinen kalten Frühstück um genau zu sein. Egal, wegschmeißen wäre eine Verschwendung. 

Bling.

Wahrscheinlich eine Nachricht von meiner Besten Freundin Hazel, die heute nicht zur Uni kommen wird, wegen Kopfschmerzen. Gestern hat sie mir erzählt das sie in einen berühmten Club hier in der Stadt feiern gehen wird. ‚Nevo', so heißt der Club anscheinend. 

Hazel ist das Gegenteil von mir.

Sie ist eher ein Partymensch und ich der Bücherwurm. Trotzdem ist sie meine Beste Freundin. Meine einzige Freundin. Auch wenn wir Verschieden sind. Wie Aristoteles mal sagte: „Was eine Einheit bilden soll, muss der Art nach verschieden sein."

Mein Bus kommt in 10 Minuten. Scheiße. Ich muss mich beeilen. Schnell nehme ich meinen schwarzen Rucksack, meine Kopfhörer und rannte raus.

Rechtzeitig an der Bushaltestelle angekommen, kam der Bus schon an. Ich stieg ein und steckte mir die Kopfhörer ins Ohr. Ich wählte das Lied ‚Stay von Rihanna' aus.

Angekommen an der Uni lief ich eilig zu meiner ersten Vorlesung. Ich studiere Literatur. Ich mochte schon immer Bücher. Ich befasse mich gerne in Werken von bestimmten Autoren. Historisch und Modern, beides begeistert mich sehr. 

-

„Meine Damen und Herren, sie können jetzt gehen." Sagte unser Professor laut im Hörsaal. Ich stand auf und ging aus dem Saal raus. Am Flur angekommen glotzten mich schon einige an. Ich fühle mich jedes mal unwohl bei solchen Blicken. Sie sind so abfällig.

Warum mich einige anstarren? Ich habe selber keine Ahnung warum. Viele sagen ich wäre seltsam. Welcher Mensch mit gut verdienten Eltern macht einen Nebenjob in einem kleinen schlichtem Café.

Ich.

Ich arbeite in dem Café ‚Dalton's Estate Coffee' schon seit ungefähr einem Jahr und ich liebe es dort zu arbeiten. Es liegt an der Stadt Grenze. Ich fahre jeden Montag bis Freitag mit der U-Bahn dahin. Meine Schichten gehen immer von 7:30 pm bis 11:30 pm.

-

Zuhause angekommen, stieg ich die Treppe zu meinem Schlafzimmer hoch. Mein Zimmer ist nicht groß aber auch nicht klein. Dort steht ein mittelgroßes Bett mit einem Nachttisch und noch ein Kleiderschrank sowie ein Schreibtisch. Alles in einem schönen weiß und altrosa.

Ich wollte mich gerade umziehen, doch ein klingendes Handy hält mich auf.

Hazel

„Valerie, ich muss dir was erzählen." Schrie sie in den Hörer.

„Geht es dir wieder besser?" Fragte ich sie ruhig.

„Ach Val, mir geht es immer gut. Aspirin und Wasser ist mein Beistand." Erwiderte sie. „Wie auch immer, ich wollte dir noch was erzählen."

„Was wolltest du mir erzählen?" Fragte ich sie.

„Ich hatte gestern Sex mit Braxton." Erzählte sie aufgeregt.

„Wer soll das sein?" Fragte ich in einer unbeeindruckten Stimme.

„Braxton Blake. Verdammt Val, wo lebst du eigentlich? Er ist der populärste und angesagteste Typ in unserer Uni."

„Du weißt das ich mit solchen Menschen nichts zu tun habe." Informierte ich sie.

„Ja schon klar, aber ich hatte Sex mit Braxton Blake. Heißen Sex." Sagte sie stolz.

„Behalte deine sexuellen Aktivitäten für dich Hazel." Murmelte ich in den Hörer.

„Ist es dir etwa immer noch peinlich sowas auszusprechen? Valerie das ist echt erbärmlich." Zickte sie mich an. „Val, ich muss auflegen. Wir sehen uns morgen. Ciao."

Bevor ich etwas darauf erwidern konnte, legte sie schon auf. Na toll.

-

„Valerie, komm sofort runter." Schrie mein Vater gereizt.

Rasch lief ich die Treppe runter zu unserem Wohnzimmer, wo mein Vater schon auf dem Polstersessel saß und sich eine braune Flüssigkeit in einen Glas einschenkt.

„Ja Vater, du hast mich gerufen." Stotterte ich.

„Du wirst heute deine beste Seite zeigen, wenn unser Gast hier angekommen ist, verstanden?" Fragte er bedrohlich. Ich nickte hastig. Ich bin echt erbärmlich.

„Wenn ich dich etwas frage, dann hast du zu antworten." Schrie er aggressiv.

„Ja, Vater." Hauchte ich angsterfüllt entgegen. Ich spüre schon die erste Träne runter kullern. Schnell wischte ich sie mir mit der Hand weg.

„Zieh was stilvolles an." Daraufhin stellte er sein Glas ab und verlies das Wohnzimmer.

-

Bevor ich mich anziehe, ging ich schnell duschen und rasierte mich gründlich. Ich putzte mir nochmal meine Zähne und cremte meinen Körper ein. Eilig lief ich in mein Zimmer.

Aus meinem Kleiderschrank ziehe ich ein enges weißes Knielanges Rock raus. Dazu noch eine rosa Wickelbluse. Ich lockte mir noch meine Haare schnell und zog eine Gold Kette an. Noch ein bisschen Schminke und fertig.

Ich mache mich selten schön, nur für die Geschäfte meines Vaters.

Die Haustürklingel riss mich aus meinen Gedanken heraus. Ich schaute nochmal in den Spiegel ob alles gut noch sitzt und lief hastig die Treppen runter Richtung Esszimmer. Ich blieb stehen.

Eine dunkle bekannte Stimme hielt mich nämlich an. Ich blickte zu der Person auf. Mit großen Augen sah ich ihn an. Hart musste ich schlucken.

„Hola mi hermosa." Grinste Lorenzo mich an.

Mi Vida es amarte - Valerie & LorenzoWhere stories live. Discover now