Kapitel 12

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V A L E R I E

Ich kniff meine Augen wegen den Sonnenstrahlen, die mir ins Auge leuchteten, zusammen. Mit langsamer Bewegung setzte ich mich auf und streckte meine Beine und Arme durch.

Im Zimmer sah ich mich um und realisierte erst jetzt das ich in Lorenzos Schlafzimmer geschlafen habe. Mit ihm zusammen. Auf einem Bett.

Jetzt muss ich mich an vergangene Nacht erinnern. Wie ich ihn umarmt habe. Wie er seine Lippen fast auf meine gelegt hatte.

Seine Lippen, sehen so weich und geschmeidig aus. Am liebsten hätte ich sie berü-

Ich schüttelte meinen Kopf, um diese Gedanken schnell möglichst loszuwerden.

Auf dem Nachttisch stand dieselbe Uhr, wie in dem Zimmer, in welches ich davor verbracht hatte. Durch sie konnte ich wissen, wie lange ich hier schon war. Fast vier Wochen sind schon rum. Es fühlt sich aber wie eine Woche an.

Wahrscheinlich fühle ich so, da ich drei Wochen nur in einem Zimmer gesessen habe und die paar Bücher gelesen habe, die mir Alma gebracht hat. Und das Notizbuch nicht zu vergessen. Ich hatte nicht mehr die Möglichkeit reinzuschreiben. Mir war nicht danach meine Gefühle in das Buch zu offenbaren.

Ich rutschte zur Bettkante, um aufzustehen. Doch es war schwieriger als gedacht, denn meine Beine haben sich an der Decke verheddert.

Aus der Decke endlich befreit, spürte ich schon den kalten Boden an meinen Fußsohlen. Vor meinen Augen wurde es schwarz, darum blinzelte ich ein paar mal, um meine Sicht zu verbessern.

Ich lief zum Bad und sah die ganzen Pflege und Kosmetikprodukte, die davor im anderen Badezimmer standen. Hat Lorenzo sie hierhergebracht?

Ich schloss die Tür hinter mir zu und nahm mir die Zahnbürste, die ich schon seit Wochen hier benutze. Ich putzte mir die Zähne und wusch mein Gesicht mit kaltem Wasser.

Aus dem Bad raus, lief ich zum Ankleidezimmer. Dort befanden sich auch die ganzen Kleidungsstücke, welche ich schon getragen habe. Ich nahm mir ein T-Shirt mit einer Jogginghose raus und neue Unterwäsche. Ich zog mich schnell an, wie jeden Morgen auch.  

Mein Bauch fing an zu knurren.

Schritte hielten an der Tür und das Ertönen des Schlosses. Die Tür wurde geöffnet und eine grinsende Alma kam rein.

„Guten Morgen mi hija. Hast du gut geschlafen?" Ihre sanfte Stimme ließ meine Mundwinkel nach oben zucken. „Ja einigermaßen." Alma hob eine Braue nach oben. „Ein heißer Kamillentee wird dir guttun. Nun komm, das Essen steht unten schon bereit." Sie ging aus dem Zimmer wieder raus und ich hinterher.

Die beiden Gorillas standen wie immer vor der Tür und liefen mit uns mit. Stehen sie jeden Tag vor der Tür? Auch abends?

Unten im Esszimmer kam mir schon der Duft von den heißgeliebten Pfannkuchen entgegen. Ich musste sofort anfangen zu lächeln. Alma weiß, dass ich ihre Pfannkuchen liebe.

Ich setzte mich an den Tisch und sah das ganze Essen an. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Alma stellte eine Tasse Tee vor mich hin. Ich sah den leeren Stuhl neben mir an, wo eigentlich Lorenzo sitzen sollte. Alma wollte gerade gehen, doch ich hielt sie auf. „Wo ist Lorenzo?" Sie sah mich staunend und unsicher an. Unsicher? Señor Marquez ist wahrscheinlich in seinem Büro und will nicht gestört werden. Brauchst du etwas? Ich kann zu ihm hoch gehen und ihn fragen." Wenn er nicht gestört werden will, dann sollte Alma nicht zu ihm, nur weil ich ihn sehen möchte. Nein schon gut, aber danke." Sie ging aus dem Esszimmer und das Klackern ihrer Pumps hörte man noch von weitem.

Mi Vida es amarte - Valerie & LorenzoWhere stories live. Discover now