Kapitel 26

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V A L E R I E

Elena, die Frau die Alma erwähnt hatte, stand hinter mir und machte meine Haare. Sie war schön. Sie hatte blondes Haar, welches in einem Knoten zusammengebunden war. Strahlend grüne Augen, die mich aber durch den Spiegel ganze Zeit erdolchten.

Sie machte mir Locken, die sie dann in einen Dutt zusammen steckte. Paar Strähnen ließ sie auch auf meiner Stirn hängen. Alma hielt mir ein Schmuck Kästchen entgegen, wo ich mir dann wunderschöne Perlenohrringe raus nahm und auch eine Kette mit einer Perle als Anhänger. Alma nahm dann noch 3 Ringe raus die sie mir auf den Mittelfinger, Zeigefinger und auf den kleinen Finger schon. Ich lächelte sie dankend an. „Danke."

Alma lächelte zurück und blickte dann zu Elena. „Du kannst gehen." Sofort verschwand Elena aus dem Raum, aber sie blickte mich noch einmal an und schnaubte. „Sie ist eifersüchtig", flüsterte Alma und lachte. „Wieso?", hackte ich nach, denn sie hatte doch kein Grund eifersüchtig auf mich zu sein.

„Sie ist eifersüchtig auf dich wegen Lorenzo. Sie hat schon seitdem sie hier arbeitet ein Auge auf ihn geworfen. Hofft das er es erwidert." Sie hielt in ihrer Erzählung inne und fing weiter an zu sprechen. „Tut er aber nicht." Ich konnte eine Erleichterung aus ihrer Stimme heraushören und fühlte innerlich auch eine.

Alma nahm die Kette mit dem Perlen Anhänger und legte ihn mir über den Hals. Ich zog die Ohrringe an und noch einen Armband. All dieser Schmuck ist wahrscheinlich einen Haufen wert.

„Wem gehört dieser Schmuck?", fragte ich und deutete auf den ganzen Schmuck. „Dir", entgegnete sie und ich zog scharf die Luft ein. „Was?" Ich schaute entgeistert daher. „Mir? Aber wie... Ich meine warum?"

„Lorenzo hat die ganzen Kleidungsstücke und auch Schmuckstücke für dich ausgesucht. Ich war überrascht das er diese Aufgabe nicht mir gegeben hat sondern es selber getan hat." Daraufhin lachte sie nur und verschwand ins Ankleidezimmer.

Ich stand vom Stuhl auf, auf dem ich schon seit mehr als 1 Stunde saß. Mit wackeligen Beinen lief ich auf das Bett und nahm das Handy zur Hand. Mit dem Handy lief ich ins Ankleidezimmer zu Alma. Sie stand dort und räumte die ganzen Kleider rein, die sie rausgenommen hat, damit ich diese anprobieren kann. Als sie mich erblickte entdeckte sie das schwarze Handy in meiner Hand und legte ihren Kopf zur Seite.

Das Handy hielt ich ihr entgegen, damit sie es zu sich nimmt. „Ich will dich nicht in Schwierigkeiten bringen, Alma", erklärte ich und hoffte sie würde es verstehen. Alma verschränkte ihre Arme vor die Brust und schnaubte. „Du bringst mich doch nicht in Schwierigkeiten", antwortete sie bestimmt und nahm das Handy nicht an.

„Wenn er das Handy entdeckt dann-," doch sie unterbrach mich sofort. „Dann werde ich ihm sagen das es meine Idee war und ich übernehme die volle Verantwortung." Dabei grinste sie nur und sortierte die Kleider weiter in den Schrank ein. Wie kann sie so locker bleiben?

Ich bewegte mich wieder ins Zimmer zurück und blickte auf die Uhr. Es ist jetzt 7:46 p.m und ich betrachtete mich nochmal im Spiegel.

-

Mit Alma zusammen liefen wir die Treppen runter und dabei hielt ich mich am Geländer fest, denn ich will nicht noch mehr meine Beine verletzen. Denn sie tun immer noch verdammt weh. Dr. Castillo meinte ich müsste mich schonen. Ich habe mich genug in diesem Zimmer geschont. Ich will endlich raus. Das Fenster im Zimmer konnte ich vielleicht kippen und einen frischen Windzug spüren, aber dennoch ist es nicht vergleichbar wie wenn ich wirklich raus gehe und es stärker spüre.

Ich entdeckte Lorenzo der am Ende der Treppe lässig da stand und auf sein Handy schaute. Er trug einen schwarzen Anzug mit einem schwarzen Hemd und schwarzen Schuhen.

Er fing an zu grinsen und stieg paar Treppen nach oben, nur um dann mein Handgelenk zu nehmen und meinen Handrücken an seine Lippen zu legen. Ich fühlte wie der Kuss mir eine Gänsehaut verschaffte und die Härchen auf meinen Arm aufstehen ließ.

„Du siehst wunderschön aus, mi hermosa." Sein Kompliment brachte mir Röte auf die Wangen und ich zog meine Hand von ihm weg. „Danke", murmelte ich schüchtern und zurückhaltend. Wir schwiegen uns an und dann fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter.

Über meine Schulter schaute ich Alma an, die mir eine Tasche hinhielt. „Jede Frau braucht eine Tasche", schmunzelte sie und ich nahm die Tasche von ihr ab und hing sie mir über die Schultern. „Danke. Für alles." Wieso fühlte sich das gerade an wie ein Abschied?

„Nichts zu danken, Liebes." Alma lief die Treppen runter und verschwand in die Küche. „Wollen wir?", ertönte die dunkle Stimme von Lorenzo. „J-ja."

Damit liefen wir aus dem Anwesen raus, wo schon ein Wagen vor dem Eingang bereitstand.

Ich bewegte mich zur Tür der Hintersitze, aber mich stoppte eine Stimme. „Du wirst vorne sitzen." Lorenzos Ton zeigte das er kein Nein erdulden wird, weswegen ich mich ohne Protest zur Tür des Beifahrersitzes bewegte. Diese hielt Lorenzo für mich auf. Als ich einstieg, schloss er die Tür und joggte zum Fahrersitz, davor zog er aber seinen Handy aus seiner Jackentasche und tippte etwas ein.

Er setzte sich und sein Blick haftete auf mir. Ich schaute schnell weg und wartete darauf das er den Wagen startete, aber er tat es nicht.

Sekunden die sich wie Minuten anfühlten vergingen.

„Ich warte darauf bis du dich anschnallst, mi hermosa. Oder soll ich es für dich machen?", sagte er etwas genervt aber auch belustigt. Ichs schnallte mich sofort an und legte meine Hände auf meinen Schoß.

Lorenzo startete den Wagen und fuhr raus. Ich schaute mich um und konnte einen Springbrunnen entdecken, der beleuchtete wurde, wo aber kein Wasser rauskam.

Das Tor wurde geöffnet und wir fuhren raus, wo uns nur viele Bäume und die Dunkelheit, willkommen hießen.

Ich merkte das wir seit 10 Minuten die selbe Strecke fuhren und die Bäume um uns herum nicht weniger wurden. Wie weit ist sein Anwesen denn von der Zivilisation entfernt?

Weitere 10 Minuten vergingen und ich konnte schon ein paar Gebäuden entdecken. Die Gebäuden vermehrten sich immer mehr und am Ende fuhren wir in eine Einfahrt von einem Restaurant rein

In einer großen Schreibschrift stand ‚Portofino' über den Eingang. „Was ist das für ein Restaurant", fragte ich und konnte mir kein Lächeln verkneifen. Denn dieser Restaurant sah wirklich schön aus. „Mediterranisch", antwortete er und öffnete die Tür. Er wartete bis ich rein ging und dies machte ich dann auch.

Ein Kronleuchter hing an der Decke und auf jedem Tisch waren kleine Lampen die einem Mond ähnelten.

„Señor Moreno, ihr Tisch steht schon bereit. 4 Personen stimmt's?", begrüßte uns ein Mann in einem Anzug. „No, nur 2", erwiderte Lorenzo.

Ein Kellner führte uns zu einem Raum den man schließen konnte, wo auch ein etwas zu großes Tisch für zwei stand.

Ich setzte mich auf den Stuhl der etwas näher an der Tür stand. „Señora", sprach mich der Kellner an. Er hörte sich schüchtern an und blickte mir nicht einmal in die Augen. Er hielt mir eine Speisekarte hin und verschwand auch wieder. Bevor der Kellner aus dem Zimmer fliehen konnte, stoppte Lorenzo ihn. „Hol uns eine Flasche Champagner." Der Kellner nickte nur hastig und verschwand.

Ich schaute auf die Speisekarte und konnte nicht ein einziges Wort verstehen. Denn sie war auf Spanisch.

Das wird wohl ein langer unverständlicher Abend...

Mi Vida es amarte - Valerie & LorenzoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt