Kapitel 21

2K 75 10
                                    


V A L E R I E

Mein Herz raste, wie sonst noch nie. Es schlug mir bis zu meiner Kehle hoch, dass es mir schon schmerzte.

Ich schaute auf die Uhr.

Es ist 5:32 p.m. und die Sonne geht schon unter.

In einer halben Stunde wird Alma hier hochkommen und mich zum Abendessen nach unten holen, wie jeden Tag auch. Dort würde Lorenzo auf seinem Platz, am Ende des Tisches, sitzen. Er fängt mit dem Essen erst an, wenn ich auf dem Stuhl neben ihm sitze und die Gabel in der Hand halte.

Ich habe mir alles gemerkt in den letzten Wochen. Jedes klitzekleine Detail.

Anfangs wollte ich es in das Notizbuch reinschreiben, damit ich nichts vergesse, aber das wäre zu riskant. Lorenzo weiß alles was ich tue. Er und seine Angestellten werfen immer ein Auge auf mich. Ich spürte ihre Blicke bis in meine Knochen.

Doch heute ist es anders, Rául und Pepe, die zwei Gorillas, stehen nicht vor meiner Tür. Zudem hat Lorenzo nicht abgeschlossen.

In der Zeit, wo niemand hier ins Schlafzimmer reingekommen ist, habe ich mir Pläne ausgedacht.

Ich werde die Treppe runter laufen müssen und in das Wohnzimmer laufen, denn ich muss in den Garten irgendwie gelangen und zu dem Pavillon, denn dort ist meine einzige Fluchtmöglichkeit.

Mein Blick lief die ganze Zeit zur Uhr und mein Puls stieg nach jeder Minute, die dazu kam.

Noch 1 Minute und ich werde dieses Zimmer verlassen, dieses Haus und ihn.

Wieder schweifte mein Blick zur Uhr und sofort stand ich vom Bett auf.

Die Uhr zeigte nämlich 5:35 p.m. an.

Mit nackten Füßen lief ich zur Tür. Ich drückte den Türknauf langsam nach unten, um gar kein Geräusch zu verursachen. Ich streckte meinen Kopf hinaus und bewegte mein Kopf nach links und rechts. Als ich niemanden erkennen konnte, atmete ich tief durch und schritt aus der Tür raus. Ich schloss sie wieder langsam und presste meine Stirn gegen die Tür. Beruhig dich. Redete ich mir ein.

Nach rechts lief ich, um zur Treppe zu gelangen. Der Flur war Licht überflutet, aber die Treppe und alles was danach kommt nicht.

Ich hielt mich am Treppengelände fest, denn ohne Licht sah ich nur Umrisse und ich darf nicht riskieren erwischt zu werden, wenn ich die Treppe runterfallen sollte. Ich zählte die Stufen mit. Es beruhigte mich innerlich.

Unten angelangt lief ich nach links, wo das Esszimmer, die Küche und mein Zielort, das Wohnzimmer sind. Komischerweise waren hier keine Männer von Lorenzo. Niemand. Und dies gab mir ein Flaues Gefühl im Magen. Alle Türen waren geschlossen, aber ich erkenne an der Tür des Esszimmers Licht. Durch das Türschloss und die Türschwelle. Wahrscheinlich ist Alma dort und bereitet alles vor. Wie wird sie reagieren, wenn sie mich nicht im Schlafzimmer vorfindet?

Langsam und leise lief ich weiter zum Wohnzimmer und erkannte kein Licht, also öffnete ich die Tür. Auch hier war niemand zu sehen. Weiter ging ich zur Glastür, die mich nach draußen führt. Vorsichtig schob ich sie nach rechts auf und sofort kam mir die kühle Luft entgegen. Es war frisch und ich spürte eine Gänsehaut an meinen Armen und Beinen.

Ich schob die Glastür zu und blickte in den dunklen Garten, der nur von kleinen Laternen beleuchtet wurde. Die Laternen wurden so platziert das nur der Steinweg beleuchtet wird.

Ich ging die kleine Treppe runter und schritt zum Rasen. Der Rasen war feucht unter meinen Füßen, denn ich habe nicht einmal daran gedacht mir Schuhe anzuziehen oder mich gar umzuziehen. Ich trug nur ein schlichtes T-Shirt und eine Yoga-Hose. Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und rieb mir über meine Arme. Es war verdammt kalt.

Mi Vida es amarte - Valerie & LorenzoDonde viven las historias. Descúbrelo ahora