Rückkehr nach Italien

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Luzius

Die letzten Tage ging es Bellissima sehr schlecht. Sie hat noch vier Tage geschlafen, bevor sie ansatzweise ansprechbar war. Die Tage darauf nahm sie Abschied von Alfonso. Einen Tag verbrachte sie in der Gerichtsmedizin und nahm Abschied und sorgte dafür, dass er gut aussieht, wenn man ihn verbrennt.

Als Alfonso dann eingeäscherte wurde nahm man die Asche und ging zu seinem Lieblingsort und verstreute sie dort, er verschwand im Wind und seine letzten Angehörigen und Freunde nahmen Abschied. Das letzte was Alfonso Bellissima überließ waren neben Fotos und Briefen ein Ring.

Sie las sich alles in Ruhe durch und war traurig, seitdem spricht sie auch nicht mehr. Ich blicke zur Treppe, heute fliegen wir nach Italien zurück, wo sie sich erholen soll. Ich habe ein Team für sie zusammengestellt aus Leuten die ich persönlich schon als Leibwächter und Dienstboten hatte.

Ich lege mein Buch auf den Tisch und laufe die Stufen nach oben und öffne leise die Tür. Wie so oft in den letzten Tagen sitzt Bellissima auf dem Bett und starrt ins Leere. Ich laufe zu ihr und gehe in die Knie, vorsichtig nehme ich ihre Hände. Die Tränen laufen ihr Gesicht hinab, ich kann nicht mal erahnen, wie schrecklich sie sich fühlen muss.

Ich hole ihr ein paar Klamotten und lege sie ihr hin, ich helfe ihr auf und wir laufen ins Bad. Ich helfe ihr beim Entkleiden und sie sitzt einfach in der Badewanne. Ich wasche ihre Haare und ihren Körper.

Sie so zu sehen tut mir in der Seele weh, aber ich kann Alfonso nicht zurückholen, auch wenn ich das gern tun würde. Sie hatte eine Beziehung zu ihm, wie sie aussah, kann ich nicht sagen, aber es gab eine und sie leidet unter dem Verlust.

Nach dem sie fertig ist helfe ich ihr beim Anziehen und stecke ihr die Luciano Ringe an und den Ehering von uns sowie den Ring von Nero. Vorsichtig stecke ich ihr ebenfalls den Ring von Alfonso an ihren Ringfinger und ihre Tränen tropfen auf meine Hand.

Ich lege meine Hand an ihre Wange und wische mit dem Daumen ihre Tränen weg. "Es tut mir so schrecklich leid." flüstere ich und erhebe mich. Ich kämme ihre Haare und flechte sie in einen lockeren Bauernzopf, bevor ich ihr die Socken und Schuhe anziehe. Ich trage sie nach unten und setzte sie auf der Couch ab.

Leise gehe ich erneut nach oben und packe ihre Sachen zusammen und stelle die Koffer nachunten. Ich ziehe mir die Schuhe an und dann geht es zum Auto, wir müssen vorher noch zum Rat, aber danach geht es endlich Nachhause.

Während der ganzen Fahrt schweigt Bellissima, beim Rat angekommen steigen wir aus und ich halte ihre Hand und helfe ihr die Treppe nach oben.

Im Saal angekommen sehen sie einige an, die E-Klasse wirkt erleichtert, aber gleichzeitig besorgt. Der blicke von Bellissima ist kalt und abweisend, was ich gut nachvollziehen kann.

Jeder blickt sie an, aber sie schaut einfach auf den Boden und meidet es auch etwas zu sagen. "Kronprinz Luzius, schön sie nochmal vor ihrer Abreise zu sehen. Um uns kurz zu fassen, wir heben die Verbannung von Bellissima Atkinson auf, man wird in den nächsten Tagen ein Team aus Ermittlern nach Italien schicken die dann mit ihr sprechen werden, bis dahin wird sie ihrem Sicherheitsdienst übergeben, sie soll möglichst ansprechbar sein und den Palast nicht verlassen." Ich nicke und damit gehen wir, ich kann diesen Typen nicht leiden.

Leise laufen wir zum Auto und ich blicke aus dem Fenster, "dieser Bastard." flüstere ich und greife nach der Hand von Bellissima. Sie sieht nach unten, mich zerbricht es in Millionen teile sie so zu sehen.

Die Fahrt zum Flughafen vergeht ruhig. Eilig gehen wir durch die Kontrollen und laufen dann zum Jet, wo die anderen warten die mitfliegen. Man hilft Bellissima in den Flieger und ich folge ihr. Sie setzt sich nicht auf die Seite vom Fenster, sondern lässt mir den Vortritt.

Schweigend hören wir der Anweisung zu und dann heben wir ab. Ich verdunkle das Fenster und spüre wie Bellissima neben mir einschläft. Ich lächle leicht und eine Dame vom Personal bringt ihr eine Decke. Ich decke Bellissima vorsichtig zu und sie lehnt sich an meine Schulter. Ich lehne mich im Sitz zurück und schließe ebenfalls die Augen, ein wenig ruhe kann nicht schaden.

Als ich die Durchsage vernehme das wir landen, setzte ich mich richtig hin und wecke Bellissima, sie nickt und ich lege die Decke zusammen und warte bis wir auf dem Boden ankommen.

"Die Presse ist schon draußen." höre ich einen Leibwächter sage und nicke. Vorsichtig und unter Regenschirmen versteckt laufen wir aus dem Jet und eilen zu einem Auto und fahren zu den Kontrollen, bevor es weiter zum Palast geht. Noch will ich Bellissima Zeit geben sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen, sie braucht ruhe und keine Presse.

Während wir durch Italien fahren, winken einige Bürger, doch wir lassen die Fenster oben und ich blicke immer wieder zu Bellissima. Sie wirkt müde und ich kann das verstehen, sie braucht noch viel Ruhe.

Beim Palast angekommen öffnet man mir zuerst die Tür und dann Bellissima. Vorsichtig helfe ich ihr aus dem Auto und wir laufen Hand in Hand die Stufen zum Eingang nach oben. Kurz winke ich bevor wir reinlaufen und die Türen hinter uns zufallen.

Ich lasse meine Maske fallen und höre auf zu lächeln. Vorsichtig helfe ich Bellissima und trage sie die Stufen nach oben und laufe in meinen Trakt, sie wird vorerst bei mir im Bett schlafen, ich will nicht das sie nachts aufwacht und nicht weiß, wo sie ist oder Alpträume hat und dann ist keiner da.

Sobald ich sie abgesetzt habe auf dem Bett kommen auch die Koffer, "willst du ein Bad nehmen?" frage ich und sie nickt. Damit nehme ich ihr die Ringe ab und stecke sie einzeln in die passenden Kästchen und helfe ihr ins Bad. Ich lasse ihr ein Bad ein und lege ihr Klamotten raus, damit sie sich wohlfühlt.

Während ich sie allein lasse sage ich einem Butler Bescheid das er Kekse und heiße Schokolade bringen soll. Er verneigt sich leicht und geht davon, ich laufe zurück ins Bad und sehe das Bellissima untergetaucht ist. Ich ziehe mich ebenfalls aus und gehe Duschen, ich mag fliegen nur wenig.

Geduscht und umgezogen höre ich wie die Tür aufgeht und laufe aus dem Bad. Ein Dienstmädchen, die wohl neu ist, bringt die Kekse und die Schokolade. "Stelle sie auf den Tisch dorthin." sage ich und sie verneigt sich leicht und läuft langsam zum Tisch und stellt alles Ordentlich hin, bevor sie sich verneigt und dann geht.

Kurz nachdem sie das Zimmer verlassen hat kommt Bellissima aus dem Bad und sieht in ihrem Schlafanzug wirklich niedlich aus. Sie isst die Kekse und ist in ihrer Welt. Ich kämme leicht ihre Haare und binde sie ihr zusammen.

Nachdem sie fertig mit essen ist putzen wir die Zähne und legen uns schlafen. Ich ziehe vorher die Vorhänge zu und sorge für eine ruhige Umgebung, damit sie schlafen kann. Ich bin auch noch ziemlich müde von den letzten Tagen, aber in erster Linie geht es um sie.

Ich spüre, wie sie in meinen Armen liegt und die Decke mehr über sich zieht. Ich lächle leicht und ziehe sie enger in meine Arme, bevor ich endgültig einschlafe. 


Mono: Luciano RingeWhere stories live. Discover now