Großerbruder

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Bellissima

Ich laufe gerade die Stufen zum Thronsaal hoch und man öffnet mir die Tür. "Und wie ist es gelaufen?" höre ich den König fragen. Ich verneige mich leicht, "Frauen können brutal sein besonders beim Brunch. Ich wusste nicht, dass die anderen Ehefrauen von Adeligen Vampiren so widerlich sind. Sie reden hinter dem Rücken der anderen und tun vorne rum auf Beste Freundin, dann haben sie einen schlechten Geschmack was Mode angeht und Alkohol vertragen sie auch nicht. Am Ende wurde es eine Beichtstunde und man erzählte sich das die Ehemänner mit anderen Frauen schlafen und man nur schlank sein soll. Ich bin froh gewesen als man sie nach und nach abgeholt hat."

Der König lächelt, "so schlimm." stellt die Königin fest, "ich habe da keinen gesehen der sich nicht beschwert hat. Nehmen wir Prinz Danilos Frau, die hat sich ernsthaft beschwert das sie nicht mit ihrem Leibwächter schlafen durfte, weil ihr Mann mit seiner Zofe schlief. Ich sage ihnen eines, diese Dramen brauche ich nicht." Damit ziehe ich die Schuhe aus und das Jackett und nehme meine Tasche, "wieso habe ich mich dafür freiwillig gemeldet?" frage ich und laufe in meinen Trakt und klopfe an der Tür vom Schlafzimmer, "kann man rein?" frage ich, "ist ungünstig." höre ich jemanden sagen. "Okay." Damit verziehe ich mich ins Büro von Luzius und höre über seinen Laptop Musik.

Ich blicke aus dem Fenster und träume vor mich hin, bis ich mich erschrecke und Luzius mich ansieht, er sieht ziemlich durch aus. "Fertig?" frage ich und er nickt. "Wie war es beim Brunch?" fragt er nach und knöpft sich sein Hemd zu. "Als wäre man im Lager des Feindes." sage ich und er lacht.

Schweigend nehme ich meine Sachen und ziehe mich im Schlafzimmer um und sorge für frische Luft im Zimmer.

Ich ziehe das Bett ab und beziehe es neu. Ich hebe den Manschettenknopf auf und blicke ihn an. Also wieder einer Leibwächter meiner Leute. Sobald die Dreckige Wäsche weg ist schließe ich die Fenster und laufe zu meinen Leuten. Sie alle haben ihre Posten im Palast und ich klappere sie ab. Dieses Mal finde ich den Übeltäter direkt im Thronsaal.

"Das nächste Mal, wenn sie sich für den Sportumziehen, sorgen sie dafür das die Uniform wieder vollständig ist." Er nickt und ich mache ihm den Manschettenknopf wieder dran. Erneut nickt er leicht und ich setzte mich auf den Thron neben Luzius.

Schweigend blicke ich durch den Saal und denke über mein Leben nach, irgendwo mache ich doch wirklich was falsch. Wie sich alle beschwert haben und bei mir ist es völlig normal das Luzius mir nicht treu ist. Er ist schwul, aber manchmal wäre es mir lieb, ich würde jemanden haben der mich auch mag. Es ist nicht so dass ich die Anwesenheit von Luzius nicht schätze, aber er ist eben nur eine Schachfigur. Das wissen wir beide und wir nutzen uns gegenseitig aus, aber manchmal wäre mir ein freundliche Art von jemandem lieb der mich mag, wie ich bin. Alfonso hatte es einfach hingenommen und auf die Regeln gepfiffen, aber jetzt ist er nicht mehr da. Nero ist auch vergeben und wirkt sehr glücklich, somit kann ich auch nicht zu ihm. Mit ihm reden will ich nicht, das macht nur ein schlechtes Licht. Generell ist offen reden hier nicht so drin.

Ich träume weiter vor mich hin, bis mich jemand antippt. Ich hebe den Kopf und Edward sieht mich an, "was machst du denn hier?" frage ich nach, "da möchte jemand mit dir reden." Ich erhebe mich und laufe die Stufen nach unten und wir laufen zum Blauen Saal, der für Empfänge gedacht ist und eher selten dafür genutzt wird.

Lächelnd betreten wir den Saal und ich blicke zu einem Fenster, wo ein Mann steht, er trägt ein Anzug und hat die Hände in seinen Taschen vergraben. "Sie ist hier." sagt Edward und der Mann dreht sich um. Er lächelt mich an, "ich bin Antonio Atkinson, dein Halbbruder." Damit läuft er ein paar Schritte auf mich zu und hält mir die Hand hin. Ich schüttle sie leicht.

Mono: Luciano RingeWhere stories live. Discover now