Herzog Adieu

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Anzai

Ich sehe zu Jack und fühle mich schlecht. Ich habe in den letzten Tagen viel zu tun gehabt und letzte Nacht habe ich wegen der Alpträume über die Personen, die ich erschossen habe, mich in einen Dämonen verwandelt und Jack verletzt. Ich schäme mich dafür so sehr, dass ich ihm kaum in die Augen blicken kann.

Jetzt muss ich aber dennoch zur Arbeit und Jack kommt mit, weil ihn der König der Britischen Hochadels der Vampire sehen will.

Als wir das Haus verlassen laufen wir die paar Meter zum Hauptgebäude und laufen zum Thronsaal, ich stelle mich auf meinen Posten während Jack vor dem Thron des Königs steht, er hat, wie so oft einen Anzug an und man sieht ihm seinen Rang als Herzog an.

"Schön, dass sie kommen konnten." sagt der König, "sie wollten mich sprechen." sagt Jack und blickt neutral zum König. "In der Tat, ich habe gehört das sie in Italien waren, was wollten sie dort?" fragt er nach, "der Kronprinz bat um einen Rat von mir, es hat sich wohl auch schon erledigt." antwortet Jack und der König lacht.

"Ich weiß wirklich nicht wieso, aber die Italienische Königsfamilie hat sie nicht mehr alle. Erst kommt dieses Drama mit Bellissima, wo jetzt keiner weiß wo sie sich aufhält, dann kommt die Überraschung mit der Hochzeit von Luzius und dann ist seine Braut ein Mann, der nicht mal ein reiner Vampir ist, sondern ein Mischling. Als wäre das nicht schon genug hat jetzt Prinz Nero auch noch diesen Clown als Freund, der Typ ist der Boss über die Ausbildungen der Spezialeinheiten. Was läuft bei denen alles falsch?"

Niemand sagt etwas, "Jack, sie sind doch mit Anzai zusammen, diesem Dämonensohn oder wie auch immer man ihn nennt." Jack stimmt ihm zu, "was genau ist Anzai?" fragt der König nach. "Ein Halbdämon." Der König verzieht das Gesicht, "gab es keinen ganzen Dämonen, oder was?" fragt er lachend und einige grinsen oder verkneifen sich das Lachen. "Was wollen sie damit sagen?" fragt Jack nach.

"Nun ja, ich bin dafür das wir die Reinhaltung der Vampire wieder ein wenig näher betrachten also fange ich beim Hof an und bitte alle freundlich ihre Beziehung zu überdenken." Jack sieht ihn an, "dann fangen sie doch bei ihrer Familie an." sagt er und der König sieht ihn an, "vergreif dich nicht im Ton." zischt der König.

"Sie wollen also das ihre Familie das nicht betrifft, bitten aber den Rest vom Hof ihre Beziehung mit Elfen oder Dämonen zu beenden und was soll das bringen? In ihrer Familie gibt es auch andere Rassen."

Der König sieht ihn an, "ich gehe mit deiner Antwort davon aus das du dich weigerst meiner bitte nachzugehen." Jack lacht, "darauf können sie wetten." Damit blickt mich Jack an, "gehen wir." Ich sehe ihn an, "ich habe dienst." sage ich, "das war keine bitte, sondern ein Befehl. Jeder der einen Adelstitel hat kann dir einen Befehl erteilen." sagt Jack und ich hebe die Hände. "Na schön." sage ich und verlasse meinen Posten.

Jack nimmt meine Hand und wir wollten den Thronsaalverlassen. "Wenn du jetzt gehst, verlierst du deinen Status als Herzog." Jack lässt meine Hand los, dreht sich um und lässt die Jack mit dem Orden für den Herzog vor die Füße des Königs fallen.

Damit schnappt er sich meine Hand und wir eilen aus dem Saal. Wir laufen eilig in unser Haus und Jack nimmt seine Sachen und packt sie ein. "Pack deine Koffer." sagt er bloß und ich sehe ihn an, aber folge seiner Anweisung.

Ich packe alles ein was mir gehört und was man mir geschenkt hat. Drei Koffer und Zwei Taschen später bin ich fertig. Jack packt nur noch ein Bild ein und ersetzt es durch ein anderes an der Wand. Er fährt mit seinem Auto vor und wir packen alles ein bevor er aufs Gas drückt und wir durch einen Seitenausgang den Palast verlassen.

Ich sehe im Rückspiegel wie der König uns beobachtet von einem Ausgang heraus und dann ist er weg. "Was war das?" frage ich nach, "ich lasse mir nicht verbieten dich zu lieben und das hat er schon bei einigen getan. Du hast das nicht mitbekommen, weil du nicht dort gewesen bist, aber man hatte mich schon gewarnt. Einige haben sich getrennt, da spielten aber mehr Hintergründe mit rein, andere haben ihre Sachen gepackt und sind gegangen. Schon seit Monaten hat der König nicht mehr alle Juwelen auf der Rübe. Ich habe zwar nicht damit gerechnet, dass es so schnell geht, aber ich habe mir schon überlegt was ich mache, wenn es soweit ist und ich habe es eben jetzt durchgezogen."

Er greift nach meiner Hand und küsst diese, bevor wir weiterfahren und erst anhalten als wir London und die meisten größeren Städte hinter uns gelassen haben. "Wo wollen wir denn hin?" frage ich nach und mache mir ehrlich sorgen das wir im Auto schlafen müssen.

"Wir sind bald da." Ich blicke ihn an, "du hast einen Plan?" frage ich nach, "ja, ich habe einen Plan." Damit lehne ich mich zurück und schlafe ein wenig, ich vertraue Jack.

Als wir halten wache ich auf und sehe mich um, Jack öffnet ein altes rostiges Tor und fährt dann bis kurz nachhinter durch und schließt es dann wieder.

Wir fahren über kies, man hätte mal einen Gärtner beauftragen sollen, hier sieht es aus als wäre schon seit Jahren nichts mehr gemacht worden.

Als wir vor einem Herrenhaus halten habe ich das Gefühl das Dach fällt gleich zusammen, aber zu meiner Überraschung geht die Tür auf und Jacks Großvater, den ich nur von Bildern kenne, erscheint auf den Treppen.

Jack spricht mit ihm kurz, dann blickt der Großvater zu mir, er winkt mich zu sich und ich steige aus. Der Großvater ist dünn, ein wenig wackelig auf den Beinen und sieht sehr alt aus. "Du bist also Anzai, der Mann neben Jack." Ich nicke und gebe ihm die Hand. "Meine Güte so viel Dämonische Präsenz habe ich schon nicht mehr gespürt, nachdem ich nach dem Zweiten Weltkrieg einige Dämonen beim mir hatte, um sie zu pflegen. Kommt erstmal rein."

Damit laufen wir rein und zu meinem Erstaunen ist das Haus innen sehr ordentlich, zwar ein wenig altmodisch, aber sehr schön eingerichtet. Wir laufen in einen Salon und setzten uns, eine Dame kommt herbei und bringt Tee und ein paar Kekse. "Ach Jack, schön dich zu sehen, ich habe zwar nie gedacht das dieser Arrogante Protzige Prolet soweit geht, aber viele Vampire sind nicht mehr so einverstanden mit der Führung der Adeligen. Sie wollen ihre alten Regeln wieder, eine Schande, wenn du mich fragst und dein Vater ist schon genauso. Das du dich widersetzt hast wird ihm wenig gefallen, aber du kannst solange bleiben wie du willst."

Jack lächelt, er drückt die Hand des alten Mannes, "danke Großvater." Er nickt und wir räumen das Auto aus und beziehen ein Gästehaus. "Du musst eines wissen Anzai, meine Familie ist sehr offen, aber wenn es um die Englische Krone geht, dann gibt es einen Streitpunkt in der Familie. Mein Großvater ist schon sehr lang allein, er ist sehr alt und lebt eigentlich nur noch, weil ihm keiner seinen letzten Willen erfüllen will. Er will sterben, ist aber zu schwach als dass er sich umbringen könnte. Wenn er stirbt, ist das mein Haus, ich sehe ihn eigentlich nicht so oft, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt war, aber als man mir sagte das sowas geschieht schriebe ich einen Brief an ihn und bat um seine Unterstützung, er stimmte zu. Somit sind wir jetzt hier, das Haus wird von seinen Angestellten gepflegt, aber der Garten soll mit Absicht so bleiben, so traut sich keiner in seine Nähe von diesen Heuchlern."

Ich lächle und setzte mich aufs Bett was extrem weich ist, Jack sieht mich kurz an bevor er die Kleidung und ein paar andere Sachen verräumt.

Ich sehe mich im Gästehaus um, neben einigen vollen Bücherregalen gibt es einen Kamin und eine recht moderne Küche, aber es gibt sonst keinen Fernseher oder einen Computer. "Mein Großvater findet das hier sowas unnötig ist da das Gästehaus eher selten genutzt wird, aber da er wusste das wir kommen, hat er das Haus fertig gemacht. Wir essen jeden Sonntag mit ihm und helfen ihm bei Sachen, die für ihn nicht mehr machbar sind, aber ansonsten sind wir für uns."

Ich sehe Jack an und halte ihn an den Handgelenken fest und ziehe ihn zu mir runter. Wir fallen auf die Couch und ich küsse ihn, lege meine Arme um seinen Nacken, er erwidert den Kuss. Sein Geruch steigt mir mehr in die Nase und ich löse mich von ihm und fahre ihm durch die Haare. "Was passiert jetzt mit dir und deinem Titel als Herzog?" Er sieht mich an, "vorerst gar nichts, der König muss entscheiden und mir ist der Titel scheißegal. Ich habe dich und das reicht mir völlig, ich bin froh, wenn du bei mir bist, ich habe nämlich täglich Angst das du nicht mehr kommst oder so schwer verletzt wirst das du entscheidest nicht mehr leben zu wollen."

Ich küsseseine Stirn, "ich passe auf mich auf und komme immer wieder Nachhausezurück. Versprochen." Er sieht mich an, hält mich an der Taille fest."Okay." 

Mono: Luciano RingeWhere stories live. Discover now