Kuro und Daniel

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Luzius

"Du hast versprochen das er bleiben kann, für immer bei mir." schreit Kuro herum und seine Angst lässt er freien Lauf. Bellissima läuft vor ihm her, "ich habe dir das nicht so gesagt." antwortet sie und ich sehe die beiden an.

Kaito und auch David halten sich zurück genauso wie der Rest vom Hof. "Du hast es versprochen." schreit Kuro und weint dabei. Bellissima dreht sich um und packt ihn, sie setzt ihn auf den Thron. "Ich habe dir gesagt das ich dafür sorgen werde das Daniel zurück zu seinem Vater kommt. Was schließen wir daraus, dass du nicht mitkommst. Willst du nicht das es Daniel besser geht? Er leidet und das still und schweigend, er vermisst seinen Vater siehst du das nicht?" fragt sie und Kuro sieht sie an, seine großen braunen Augen, die gefüllt sind mit Tränen, blicken sie an, mir tut er irgendwo echt leid.

Zwei Wochen sind sie schon hier, "aber ich bin dann allein und mir tut wieder alles weh." sagt er und wischt sich über die Augen und schnieft. "Kuro, du bist sehr mächtig, aber Daniel braucht viel Kraft, um dich täglich zu beruhigen, er braucht seinen Vater und du hast auch eine Familie. Das haben wir dir doch mal erklärt das du nicht allein bist." Bellissima fährt ihm durch die Haare, "aber ich habe keine Eltern." Jedes Wort schmerzt in der Brust.

"Du hast Eltern, die müssen wir nur finden. Es ist nicht wie bei Daniel das er weiß wie seine Eltern aussehen, deine werden ausgewählt, das ist wie als du Daniel als Nono ausgesucht hast. Du suchst dir auch deine Eltern aus und solange du noch dich entscheidest, bleibst du einfach hier und spielst mit dem Personal fangen oder verstecken."

Niemand sagt etwas, aber Kuro beruhigt sich langsam und einer der Wachen läuft die Stufen hoch und gibt ihm seinen Plüschhasen, den er immer bei sich hat. Kuro nimmt ihn und knuddelt ihn fest. "Ich will trotzdem nicht." flüstert er, "das verstehe ich, aber manchmal ist das Loslassen besser als das Zwanghafte festhalten. Ich bin sicher Onkel Nero kann dir darüber sehr viel erklären." Kuro sieht sie an, aber Nero kommt zu ihm und nimmt ihn auf den Arm. "Ich erzähle dir mal eine Geschichte über Tante Bella." Er nickt und wir blicken beiden nach, Bellissima lässt sich auf den Thron fallen und wirkt erschöpft und müde.

"Daniel wäre fertig mit packen." Bellissima hebt den Kopf und sieht den Butler an, "Sind wir auch sicher, dass es der Vater ist?" fragt sie nochmal nach, "ja, wir haben das mehrmals überprüft und ein DNA Test ist ebenfalls vorhanden." erklärt ein Butler und damit wird Daniel reingebracht.

Er hat einen Anzug an und einen Rucksack auf dem Rücken. Als eine Wache reinkommt eilt er zu uns, "er wäre nun hier." Ich nicke, "schicken sie ihn rein." sage ich, damit eilt die Wache davon. Wir warten einige Minuten, bis die Wache wiederkommt. "Sir, er wartet im Auto auf seinen Sohn." Damit kommt ein Mann rein, "er wird Daniel zu seinem Vater bringen." Bevor der Mann einen Schritt gemacht hat ist Bellissima aufgestanden, "nein, der Vater holt ihn persönlich ab. Das war der Deal, er kommt persönlich und wartet nicht im Auto."

Damit nickt der Mann und eilt davon, man hört jemanden diskutieren, dann geht die Tür erneut auf und eine Armee an Leibwächtern kommen rein. Ein Mann blickt uns an, dann geht er zur Seite, jetzt weiß ich, wieso der Mann im Auto warten wollte. Er hasst die Krone und verabscheut uns, daraus macht er nicht mal ein Geheimnis.

"Bringt mal jemand einen Stuhl und einen Tisch sowie Kaffee." sagt Bellissima und läuft die paar Stufen runter. Eilig bringt man zwei Stühle und einen Tisch. Während Bellissima sich setzt halten wir alle uns zurück, "setzten sie sich." sagt sie und der Mann im Dunkelblauen Anzug setzt sich ihr gegenüber. Man verteilt Kaffee und Daniel sitzt auf dem Thron von Bellissima und sieht sich um.

"Fangen wir mal von vorne an. Wieso ist ihr Sohn in einem Waisenhaus gelandet?" fragt Bellissima nach und der Mann blickt sie an, "ich habe mich von seiner Mutter getrennt, sie hat sich immer gut um Daniel gekümmert, weshalb ich keine Bedenken hatte ihn bei ihr zu lassen. Ich hatte viel zu tun und habe es für besser befunden ihn auch bei ihr zu lassen, als ich dann vor Zwei Jahren ihn besuchen wollte, sagte man mir das sie weggezogen ist mit dem Jungen. Ich war überrascht, weil ich die Miete zahlte und von ihr bis zu diesem Tag nichts hörte was mich besorgt hatte. Ich fragte ein paar ihrer Freunde, aber die hatten schon lange nichts mehr von ihr gehört. Ich ahnte schlimmes, eigentlich besuchte ich meinen Sohn Regelmäßig, aber einmal habe ich es nicht geschafft. Ich ging jeder Spur nach, aber ich fand sie nicht. Also fragte ich bei der Polizei nach und ihre Eltern, aber niemand hörte etwas von ihr. Sie riefen sie an, aber niemals ging sie ran. Ich habe sie als vermisst gemeldet, weil wir einen Vertrag hatten. Sie darf nicht einfach umziehen und mir nichts sagen. Ich habe ein Sorgerechtsanteil für Daniel, aber auch als ich bei den Behörden nachgefragt habe, niemand wusste, wo sich mein Sohn aufhält. Der Kindergarten wusste nichts, seine Freunde wussten nichts und auch die Mütter nicht. Alle waren davon ausgegangen, dass er dort wohnt, wo seine letzte Anschrift war. Doch auch nach den Ferien kam er nicht mehr zurück in den Kindergarten. Ich habe die Polizei wild gemacht, aber niemand fand ihn. Man suchte nach ihm auch im Fernsehen, aber es gab keine Antwort. Nach einem Jahr gab man auf ihn zu suchen und er wurde zu einem Cold Case fall. Ich habe Japan damit verlassen und arbeitete in unterschiedlichen Ländern bis vor gut Drei Monaten. Es klingelte an meiner Tür und ein Junge stand davor, ich dachte er will mir was andrehen, aber er hielt mir ein Foto unter die Nase. Ich sah meinen Sohn darauf, der Junge erklärte mir das Daniel in einem Waisenhaus ist und dort auf mich wartet. Ich konnte es kaum glauben, aber der Junge erzählte das meine Ex-Frau ihn abgegeben hat mitten in der Nacht. Sie konnte sich nicht mehr um ihn kümmern, am Morgen wusste Daniel nicht, wo er ist und so fing alles an. Er erzählte mir von den ganzen Geschichte rund um das Waisenhaus und damit beschloss ich nach Japan zu reißen. Als ich ankam stand das Waisenhaus in Flammen und die Feuerwehr war dabei es zu löschen. Niemand war dort, alle Kinder waren weg. Ich stand also wieder am Anfang, ich suchte nach ein paar ehemaligen Mitarbeitern und fand auch zwei Damen, sie kannten Daniel und erzählten mir von ihm, hatten ein paar Bilder für mich, dass war es dann aber auch. Ich suchte öfter in der Nähe vom Waisenhaus und fragte auch ein paar Verkäufer, sie konnten sich an ihn erinnern, wussten aber nicht, wo er jetzt war. Am Ende flog ich zurück nach Italien. Vor einigen Tagen kam dann einer vom Palast, ich muss ja nicht erwähnen das ich euch nicht leiden kann, also habe ich ihm nicht zugehört. Mitten in der Nacht stürmten sie dann mein Haus und der Einsatzleiter zwang mich zum Zuhören. Somit erfuhr ich das Daniel lebt und derzeit im Palast ist. Ich stimmte also zu, zu kommen und ihn abzuholen."

Wow, das nenne ich Maßnahmen. "Schön, ich fasse mich kurz. Das sie herkommen sollten hat einen Grund, der kleine Junge auf dem Arm von Prinz Nero ist Kuro, er ist ein Mono von Stufe Elf und Daniel ist sein Nono. Somit wird sie Kuro öfter besuchen, es wäre das Beste, wenn sie sich nicht dagegen stellen sonst muss Daniel hierbleiben. Ein Mono den man von seinem Nono trennt ist eine Tödliche Bombe und das wollen sie wirklich nicht erleben." erklärt Bellissima und ich blicke zu Daniel, der auf dem Thron eingeschlafen ist.

"Na schön, Kuro darf kommen, solange es mit jemandem ist der nicht direkt zur Krone gehört." Bellissima sieht den Mann an, "wenn sie keine anderen Sorgen haben, dann werde ich jemanden einstellen der nur dazu da ist, um Kuro zu ihnen zu bringen, sie könnten auch einfach ein Leibwächter schicken, so viele wie sie davon besitzen." Der Sarkastische Unterton von Bellissima ist nicht zu überhören.

"Einverstanden, Malcome wird jedes Mal kommen und Kuro abholen. Ich werde ihnen Unterlagen über Malcome zukommen lassen damit sie sich keine Sorgen machen müsse, sollte sich etwas ändern werde ich es ihnen mitteilen." Bellissima nickt und Malcome tritt einen Schritt vor und nickt leicht.

Damit hebt Bellissima Daniel nach oben und Kuro fängt das Weinen an. "Man hat die Sachen vom Jungen Herren in die Autos seines Vaters gebracht." erklärt ein Butler und Bellissima lächelt. "Komm Kuro." Damit nehme ich seine Hand und wir laufen Bellissima nach und verlassen den Palast und sehen die Drei Autos an. Vorsichtig setzt Bellissima Daniel ins Auto und schnallt ihn an, "wenn er aufwacht, erklären sie ihm alles. Er ist oft Orientierungslos." erklärt Bellissima, "haben sie seine Mutter gefunden?" fragt der Vater.

"Sie ist Tod, starb bei einer Zwischenfall in der Unterwelt Japans. Sie hatte wohl einen neuen Job als Kellnerin in einem recht interessanten Laden, am Ende machte sie viel, um die Drogen zu erhalten die sie am Ende wahnsinnig werden ließen. Sie wurde letzten Endes von einem Untergrund Boss umgebracht und ihre Leiche fand man neben einem Mülleimer. Sie wurde beerdigt und das war es mit ihr gewesen." Daniels Vater nickt und blickt Kuro an, "junger Mann, am Wochenende kannst du gern das ganze Wochenende mit Daniel spielen. Ich bin sicher, dass du auch übernachten kannst." Kuro nickt wild und winkt damit den wegfahrenden Autos zu.

Wir blicken ebenfalls den Autos nach und ich nehme Kuro auf den Arm. Schweigend laufen wir zurück in den Palast und ich setzte mich mit Kuro auf meinen Thron. Ich blicke Bellissima an, "was hast du wegen Kuro vor?" frage ich und streichle über seinen Rücken. "Er wird zu jemandem kommen der sich mit Monos auskennt und eine Aufgabe braucht, um nicht in der Dunkelheit der Trauer zu versinken." antwortet sie und blickt Nero an, der traurig aussieht. Sein Freund wurde festgenommen, das mit dem Verrat an Bellissima nimmt Nero ihm übel.

"Nero, manchmal ist die liebende Person direkt vor einem. Mach mal die Augen auf." sagt sie und Nero sieht sie an, "ich habe nicht vor dich zu heiraten." Sie lacht, "ich meine nicht mich du Dummkopf, sondern jemand anderen." Sie blickt zu einem Grafen, der mit jemandem redet. Leicht deutet sie auf ihn und Nero sieht sie an, "im Ernst?" fragt er und sie nickt. Grinsend blickt sie zum Grafen und lächelt ihn an, "na, wie gehts?" fragt sie und ich fange schallend an zu lachen. "Sehr gut und ihnen?" fragt der Graf nach und versucht seine Fassung zu behalten, "ach es geht schon, ein wenig müde." Er nickt und blickt zu Nero, der sich ein Lachen verkneift. Mich tritt ein Pferd als ich sehe, wie der Graf lächelt, das könnte doch noch was werden mit den beiden. 

Mono: Luciano RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt