Racheplanung

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Luzius

Ich blicke durch den Thronsaal. Seit heute Morgen sitze ich hier und höre Vampiren zu, anderen angehörigen oder muss irgendwelche Dokumente unterschreiben. Mein Vater lässt mich viel machen, er will das ich es alles von klein auf lerne und nicht ins kalte Wasser geschmissen werde. Wir sind nicht immer einer Meinung, aber wir finden eine Lösung.

Wenn ich alles so machen würde wie mein Vater, wäre ich ein schlechter König. Ich muss meine eigenen Regeln machen und meine Entscheidungen treffen, manche vertrete ich wie mein Vater anderes nicht.

Als ich zu meinen Eltern blicke, lächeln sie nett und hören dem Vampir zu. Ich blicke mich wieder im Saal um und erblicke einen Leibwächter, der mir nicht bekannt vorkommt, aber er trägt ein Rotes Band am Arm, was heißt er ist für Bellissima zuständig.

Wieso kenne ich ihn nicht, ich habe jeden Leibwächter Persönlich ausgesucht, er kam darin aber nicht vor. Davon mal abgesehen das er hier steht und nicht bei Bellissima, wirkt er auch nervös. Irgendetwas ist da doch schon wieder falsch gelaufen. "Suchst du jemanden?" frage ich und der Leibwächter blickt mich an, "nein Sir." Ich nicke, was ein schlechter Lügner.

Langsam erhebe ich mich und laufe zu ihm, "ich mag Lügner nicht, wieso trägst du dieses Band am Arm?" frage ich nach, "man gab mir das Jackett, ich habe es nur übergezogen." Ich nicke, "und wieso wirkst du so nervös?" frage ich nach, "es ist mein erster Tag Sir." Ich nicke erneut, "wenn das so ist, will ich hoffen das du mich nicht anlügst, wieso siehst du die ganze Zeit durch die Gegend?"

Er schluckt heftig, "die anderen aus dieser Gruppe mit dem Roten Band haben die Frau verloren. Sie suchen sie im ganzen Palast und haben anderen Angestellten ihre Jacketts gegeben damit sie denken es wäre alles in Ordnung." Ich lächle und tätschle seine Wange. "Wo sind die anderen?" frage ich nach und er bringt mich zu ihnen.

Die anderen wirken panisch und durchsuchen alles, aber ich weiß sehr genau wo Bellissima steckt. "Ihr habt sie verloren." stelle ich klar und alle sehen mich an, bevor sie was sagen können, kommt ein Butler rein, "sie haben sie nicht verloren. Einer aus dem Team ist bei ihr, hält aber einen gewissen Abstand zu ihr." Ich nicke und laufe dahin, wo sie ist.

Ich habe recht, sie ist dort, wo sie immer war als sie hier war. Sie hat einen Lieblingsplatz am Palast. Es ist eine Schaukel unter einigen Bäumen. Auf dieser Schaukel haben wir einige Hochzeitsfotos geschossen.

Langsam laufe ich zu ihr und schubse sie ein wenig an, "du bist seitdem wir hier sind ruhig, ich möchte das du mal redest und wenn es irgendwelche Sachen sind, rede mit mir." bitte ich und sie blickt mich an, "ich will Rache." flüstert sie und ich schubse sie weiter an, "die bekommst du, aber in Jogginghose wird das schlecht was. An wem willst du dich rächen, was möchtest du machen damit es dir ein wenig besser geht?" frage ich nach und sie sieht mich an und nimmt mich in den Arm.

Ich lege vorsichtig meine Arme um sie, "ich will ihn finden, den Mann, der ihn umgebracht hat, ich will mich am hohen Rat rächen und am hohen Gericht. Ich will sie am liebsten alle umbringen." Vorsichtig nehme ich ihre Hände, "jeden umzubringen wird dir nicht helfen, denn einige haben mit deinem Verfahren gar nichts zu tun gehabt und andere kannst du von mir aus umbringen, ich gebe dir ein Alibi."

Sie lächelt leicht und ich laufe mit ihr in den Palast zurück. "Was hälst du davon, wenn wir dich erstmal wieder in dich verwandeln und dann überlegen wir uns einen schönen Plan wie wir sie so richtig in die Pfanne hauen."

Sie nickt und damit kümmern sich zwei Zoffen um sie und ich sorge dafür, dass sie neben Blut auch was Nahrhaftes zu essen bekommt.

Nachdem sie fertig ist und ein schwarzes Kleid mit weißem Bubikragen trägt, lächle ich und sie läuft auf mich zu in ihren doch rechthohen Absätzen. Lächelnd nehme ich ihre Hand und sie isst in Ruhe und trinkt ihr Blut, mit ein wenig mehr Farbe im Gesicht laufen wir durch den Palast und sie betrachtet Bilder.

Einige hatte ich abgehängt über die Jahre, ich wollte mir nicht ständig was anhören müssen. Ich blicke zu einem Bild was man an unser Hochzeit gemacht hat und lächle, es wurde von einer Fotografie auf eine Leinwand übertragen. Das Bild selbst gibt es auch ein deutliches Stück kleiner und es hängt bei mir im Büro.

Lächelnd blicke ich zu Bellissima, die sich das Gemälde ansieht und verträumt wirkt. "Es war schon ein schöner Tag gewesen." gibt sie zu und ich lächle, "da gebe ich dir recht." Ich höre es klicken und sehe unsere Hoffotografen in einer Ecke stehen. Der versucht schon seit Jahren ein paar Fotos von mir und Bellissima zu ergattern, wir machen es ihm ziemlich schwer.

Schweigend laufen wir weiter und ich zeige ihr ein paar Dinge die neu sind, sie hört zu und wirkt wirklich daran interessiert. Als wir in ein Nebengebäude laufen erblickt sie die ganze Brautkleider, die jede Braut im Palast getragen hat. Von allen Frauen, die meine Familie geheiratet hat, ist das Kleid vorhanden.

Wir laufen an dem Kleid von meiner Mutter vorbei, es war sehr aufwändig gemacht worden. Als Bellissima ihr Kleid sieht, lächle ich. Sie sah in dem weißen Spitzentraum wirklich schön aus. Lächelnd fährt Bellissima über den Schleier, "ich war schon stolz, das Kleid hat gut gepasst damals."

Wir laufen weiter und gehen ein wenig durch den Garten, ich zeige ihr die Bäume, die ich Pflanzen ließ zu jedem Hochzeitstag, den wir hatten. Ich dachte mir das Bäume besser sind als etwas ihr jedes Mal zu schenken. Lächeln blicke ich zu Bellissima, sie wird noch einen weiten Weg vor sich haben. "Also, wie sieht deine Rache aus?" frage ich nach und sie drückt meine Hand.

"Ich glaube ich gebe erst einen Ball und protze nur so mit meiner Anwesenheit. Dann werde ich schauen was meine Freunde so treiben und dann werde ich die E-Klasse für eine Mission zusammenführen und den Mörder von Alfonso finden und ihn zu Strecke bringen und wenn das getan ist, lasse ich mich scheiden und gehe meinen weg."

Ich lache, "das ist keine Rache, sondern ein Plan, der mir sehr gut gefällt. Ich will irgendwann einen Mann neben mir liegen haben und keine Frau, nichts für ungut, du bist sehr bequem, aber ein Mann würde mir besser gefallen." Sie nickt, "du bist auch nicht gerade der Traum von Mann, den ich mir gewünscht habe, also mache dir mal keinen Kopf darüber."

Grinsend laufen wir weiter und einige Vampire wirken geschockt. "Ich habe übrigens deine Sachen in einen Raum bringen lassen." Sie sieht mich an und hat einen fragenden Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht.

Ich nehme ihre Hand und wir laufen zu dem Raum. Ich bin nicht blöd, ich habe Bellissima nicht vergessen und anders meinen Respekt gezeigt. Vorsichtig wird die Tür geöffnet und dann steht sie in einer Ausstellung.

Ich habe jeden Zeitungsartikel aufgehoben, wo sie erwähnt wurde, ich habe Fotos rahmen lassen und hier hingehängt, damit sie sieht das sie lebt. Ich habe die schlimmsten und besten Momente aufgehoben, normale Fotos von ihr aufgehängt, damit sie sieht wer neben ihr war als sie keine Gesichter erkennen konnte.

Vorsichtig läuft sie zu den Fotos und wischt sich über die Augen. Ein Butler gibt ihr ein Taschentuch und sie nickt leicht, ich setzte mich auf eine kleine Bank und sehe ihr zu wie sie reagiert. Ich mag sie nicht lieben, aber ich ehre sie. Für mich ist sie ein Held, eine Persönlichkeit, die es wert ist, dass man für sie kämpft.

Ich blicke zu den Bildern und Fotos und lächle. Diese persönliche Ausstellung habe ich für mich gemacht. Für mich ist sie viel mehr als jemand der einfach nur andere tötet. Sie ist ein Mensch, der sich um andere sorgt, der kämpft, der lebt und liebt. Ich habe sie immer als Frau gesehen mit einem starken Charakter und ich will das beibehalten.

Ich möchte nicht die Ewigkeit mit ihr verbringen, weil ich nicht ewig leben will, aber ich will lieben und lachen und wissen das es okay ist Abschied zu nehmen und zu wissen das es okay ist, wenn jemand trauert. Ich kann nicht verstehen, wie es ist jemand liebenden gehen zu lassen, ich verstehe nicht, wie sich das anfühlt, Bellissima hat es oft erlebt.

Bei einem Foto blickt sich mich mit Tränen in den Augen an, ich habe ihre Mutter malen lassen. Das Foto ist deshalb so besonders weil Bellissima auf diesem Bild schon erwachsen ist. "Ich habe es letztes Jahr anfertigen lassen. Deine Mom wäre superstolz auf dich gewesen und ich hoffe du und dein Dad werdet jemals miteinander reden."

Sie wischt sich die Tränen weg, "wir laden ihn ein." flüstert sie und ich stimme ihr zu. In Ruhe sieht sie sich weiter die Ausstellung an und ich blicke sie einfach an, ich habe viel Respekt vor Frauen, aber ich habe noch größeren Respekt vor Bellissima Atkinson. 

Mono: Luciano RingeWhere stories live. Discover now