3 - Ich habe leider recht

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𝕐𝕠𝕦 𝕕𝕚𝕕𝕟'𝕥 𝕔𝕠𝕞𝕖 𝕥𝕙𝕚𝕤 𝕗𝕒𝕣 𝕥𝕠 𝕠𝕟𝕝𝕪 𝕔𝕠𝕞𝕖 𝕥𝕙𝕚𝕤 𝕗𝕒𝕣

Ein Mann mit einem langen weißen Bart, der dann wohl Professor Dumbledore sein musste, ergriff das Wort: "Herzlich willkommen, liebe Erstklässler! An alle anderen: Willkommen zurück! Mr Filch hat mich darum gebeten euch mitzuteilen, dass der Verbotene Wald, wie der Name schon sagt, verboten ist! Außerdem ist das Betreten des Korridors im dritten Stock für alle untersagt, die nicht eines grauenhaften Todes sterben wollen! Des Weiteren sollten sich einige der älteren Schüler an diese Regeln erinnern! Und jetzt, lasst das Fest beginnen!"

Nachdem der Applaus versiegt war, langten alle kräftig zu. Es wurde viel geredet und gelacht, wobei ich hauptsächlich herumsaß und aß, mit wem hätte ich auch reden sollen? Ich war nicht gut darin, neue Leute kennenzulernen. Und um ehrlich zu sein hatte ich für heute schon genug erste Eindrücke versaut.

"Gryffindors, folgt mir bitte! Nicht drängeln! Hört auf mich, ich bin Vertrauensschüler!", machte ein rothaariger Junge mit Vertrauensschülerabzeichen auf sich aufmerksam.

Fred rief ihm gespielt überrascht zu: "Ach was, Percy, du bist VERTRAUENSSCHÜLER? Das haben wir doch überhaupt nicht mitbekommen!"

Der Vertrauensschüler, Percy, warf ihm daraufhin einen giftigen Blick zu.

Jetzt meldete sich der andere Zwilling, ich nahm an, dass es sich um George handelte, mit derselben vor Sarkasmus triefenden Stimme zu Wort: "Wobei, doch, mir scheint, als hättest du das in den Ferien mal erwähnt. Zwei, drei oder eher zwanzig, dreißig Mal..."

Die beiden zogen lachend ab, gefolgt von einem bitterbösen Blick von Percy.

Dieser führte uns schließlich quer durch das Schloss, durch Gänge, über Treppen, an Ritterrüstungen und sprechenden Portraits vorbei. Zu allem Überfluss änderten die Treppen dauernd ihre Richtung. Ich würde mich hier sowas von verirren, das stand außer Frage.

Irgendwann blieben wir vor einem Portrait einer, naja, fetten Dame stehen.

"Caput Draconis!", antwortete Percy auf ihre Frage nach dem Passwort hin.

Das Portrait schwang zur Seite und gab den Eingang zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum frei.

Nachdem wir alle hindurchgetreten waren, konnten wir nur noch staunen. Alles war wunderschön und gemütlich und ein Feuer prasselte im Kamin.

Percy erklärte: "Die Schlafsäle der Mädchen liegen oben und unten rechts, die der Jungen oben und unten links! Euer Gepäck wurde schon für euch hochgebracht! Gute Nacht!"

Ich wandte mich mit den anderen Mädchen dem rechten Treppenaufgang zu. Sobald ich den Schlafsaal betreten hatte, den ich mir mit dieser Hermine und noch ein paar Mädchen teilte, fühlte ich mich zuhause. Es war gemütlich und da ich tatsächlich schon ziemlich müde war, war ich in dem kuscheligen Bett schnell eingeschlafen.

Am nächsten Morgen schaffte ich es noch bis zum Frühstück, dann ging es mit meinem Tag bergab. Beim Frühstück hatten wir unsere Stundenpläne bekommen, in der ersten Stunde hatten wir Zaubertränke, was an und für sich ja kein Problem war. Nur wie zur Hölle sollte ich in besagtes Klassenzimmer gelangen?

Dummerweise war niemand mehr in Sicht, ich war spät dran und alle anderen waren natürlich schon weg. Na toll. Da ich ja schlecht den Rest des Tages vor der Großen Halle herumstehen konnte, lief ich auf gut Glück einfach irgendwo lang.

Nach einer Weile blieb ich ratlos stehen. Wo zum Geier war ich?! Ich hatte diesen Gang noch nie in meinem Leben gesehen! Nicht einmal annähernd! Ich hatte ja gewusst, dass ich mich verirren würde! Wieso nur musste ich immer Recht behalten?

Als ich schon fast verzweifelt genug war, einfach noch weiter ziellos im Schloss umherzulaufen und das Beste zu hoffen, tauchten plötzlich Fred und George auf. Überrascht sahen sie mich an.

"Was machst du denn hier, Evelina? Solltest du nicht im Unterricht sein?", fragte Fred.

Resignierte seufzte ich: "Da wäre ich ja gerne! Aber ich weiß weder, wo das Klassenzimmer für Zaubertränke ist, noch, wo ich bin! Abgesehen davon... Was macht ihr hier, habt ihr nicht eigentlich auch Unterricht?"

Sie sahen tatsächlich ein bisschen schuldbewusst aus. Aber nur ein bisschen.

"Tja, wir sind hier, weil... äh... wir sind auf dem Weg zum Unterricht, wir mussten nur noch... was erledigen...", stotterte George los.

"Ja, genau... Und hier geht es zu Snapes Büro, da willst du echt nicht hin!", pflichtete Fred seinem Bruder bei.

Im Nachhinein bedacht hätte mich das stutzig machen sollen. Aber später war man ja bekanntlich immer klüger. Auch hatte ich keine Ahnung, warum ich wusste, wer Fred und wer George war, immerhin sahen sie exakt gleich aus. Trotzdem, irgendwie wusste ich es. Was mir auch nicht half, was meine Verspätung anging.

Zu meiner Erleichterung bot Fred in dem Moment an: "Komm, wir zeigen dir schnell, wo du hin musst!"

Mit ihrer Hilfe gelangte ich schließlich doch noch, wenn auch verspätet, in den Unterricht. Was im Nachhinein bedacht mehr Nachteile als Vorteile brachte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nämlich noch nicht gewusst, dass wir Zaubertränke ausgerechnet bei einem gewissen Professor Snape hatten, der Verspätungen so gar nicht schätzte...

The girl who lived - Alles dreht sich um einen SteinWhere stories live. Discover now