15 - Wer will eines grauenhaften Todes sterben? Wir melden uns freiwillig!

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𝕄𝕦𝕤𝕚𝕔 𝕤𝕒𝕧𝕖𝕤 𝕞𝕪 𝕝𝕚𝕗𝕖 𝕖𝕧𝕖𝕣𝕪 𝕤𝕖𝕔𝕠𝕟𝕕, 𝕖𝕧𝕖𝕣𝕪 𝕙𝕠𝕦𝕣, 𝕖𝕧𝕖𝕣𝕪 𝕕𝕒𝕪

Zum Glück stimmten sie mir nach kurzer Überlegung zu.

"Ich glaube, du hast recht, das wäre ja mal wieder typisch für sie!", meinte Fred.

"Und dann sagen alle, WIR geraten ständig in Schwierigkeiten!", beschwerte sich George.

Dem konnte ich nur teilweise zustimmen.

"Naja, es stimmt doch, oder? Da wir ursprünglich Filch einen Streich spielen wollten, ich schon am ersten Tag nachsitzen musste und wir auch sonst alles andere als eine weiße Weste haben..."

"Okay, okay, du hast ja recht", musste  George zugeben.

"Dann ab in den verbotenen Korridor im dritten Stock!", verkündete Fred voller Tatendrang.

"Wollen wir denn unbedingt eines grauenhaften Todes sterben?", erkundigte ich mich so ernst ich konnte. Was zugegeben nicht allzu ernst war.

Mehr als ein schelmisches "Klar, wer will das nicht?" bekam ich nicht als Antwort und dann waren wir auch schon auf dem Weg.

Nachdem wir die Tür geöffnet hatten, standen wir plötzlich einem riesenhaften, dreiköpfigen Monstrum von Hund gegenüber.

"Tja... du musst dann wohl Fluffy sein... leicht zu erkennen an den drei Köpfen... Braver Hund?", stellte ich schluckend fest.

Als Fluffy jedoch zu Knurren anfing wusste ich, dass ich mit meiner Behauptung kaum falscher hätte liegen können. Nix da mit braver Hund! Ein Hund der uns umbringen wollte war das!

"Immerhin wissen wir jetzt, wie das Monster heißt, das uns umbringen wird, nicht wahr?", meinte Fred mit leicht zitternder Stimme.

Was mich zu einem ganz anderen Punkt brachte: Wer zur Hölle nannte ein so definitiv tödliches Ungetüm Fluffy?! Okay, gut, mit hoher Wahrscheinlichkeit Hagrid. Aber jetzt mal ernsthaft!

Meine Gedanken wurden von einem weiteren Knurren unterbrochen, das mir durch Mark und Bein ging. Nicht gut!

"Äh... Hat sonst noch jemand das Gefühl, dass Fluffy uns nicht sonderlich gut leiden kann?", fragte George sich kleinlaut.

Zu meinem Leidwesen musste ich ihm da zustimmen. Fluffy konnte uns garantiert nicht leiden!

In dem Moment schoss mir ein ganz anderer Gedanke durch den Kopf. Wobei, so anders war er eigentlich gar nicht.

"Wusstet ihr, dass in der griechischen Mythologie der Eingang zur Unterwelt von einem dreiköpfigen Hund bewacht wurde?", flüsterte ich ihnen zu.

"Nein... Aber wieso kommst du ausgerechnet jetzt darauf?", wollte Fred mit unnatürlich hoher Stimme wissen.

Was mir wiederum von meiner Stimme nur allzu bekannt vorkam.

"Das wiederum ist ja wohl ziemlich offensichtlich!", verkündete George entrüstet. Scheinbar hatte er kurzzeitig zu seinem Mut zurückgefunden.

Fluffys wütendes dreistimmiges Bellen ließ uns zusammenzucken. Der einzige Grund warum wir noch kein Hundehäppchen für zwischendurch geworden waren war vermutlich, dass Fluffy noch müde war.

"Stimmt schon, aber sollte Lina nicht schon längst an einem Plan arbeiten wie wir in einem Stück wieder hier raus kommen? Das kann sie doch so gut!", rechtfertigte sich Fred.

Und damit hatte er recht. Sollte ich wirklich. Aber meine Gedanken fuhren gerade Karussell und mein Gehirn hatte sich offensichtlich eine kleine Auszeit gegönnt. Konnte ich doch nichts für!

"Mach' ich ja, aber mir ist noch nichts eingefallen, wie sieht's bei euch so aus?", hakte ich angespannt nach.

Die Lage war echt schon kritisch, denn Fluffy kam zu allem Überfluss auch noch auf uns zu! Wieso genau hatten wir nicht schon vorher einen Plan geschmiedet?

"Wie wäre es mit Flucht?", schlug Fred wenig überzeugt vor.

"Aber wir wollen doch rein, nicht raus!", musste ich diesen Vorschlag leider ablehnen.

Eine Idee war gefragt und zwar ein bisschen plötzlich!

Zum Glück hatte George eine.

"Ich hab's!", rief er aus, "Ron hat mal erzählt, dass er von Hagrid weiß, dass Fluffy bei Musik einschläft!"

"Nur... wo bekommen wir jetzt auf die Schnelle Musik her?", überlegte Fred panisch.

Fluffy war mittlerweile so nahe, dass ich seinen Mundgeruch riechen konnte. Nicht schön! Und als ob er gehört hätte, dass wir darüber redeten ihn auszuschalten, legte er gleich noch mal einen Zahn zu. Na, schönen Dank auch!

Plötzlich durchfuhr es mich wie ein Blitz. Ich holte tief Luft - und dann fing ich an zu singen. Das erste Schlaflied, das mir einfiel. Und das Überraschendste daran? Es schien tatsächlich zu klappen!

Fluffys drei Köpfe wurden schwer und wenig später schlief er wie ein Baby. Sofern es eben dreiköpfige Babys gab. Die auch noch Hunde waren. Und überhaupt.

Während ich noch weiterträllerte, machten wir uns daran, die Falltür zu öffnen. Dann sprang zuerst Fred, dann George und anschließend ich. Hätten wir das bloß besser durchdacht...

The girl who lived - Alles dreht sich um einen SteinWhere stories live. Discover now