13 - Wer war's?

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𝕋𝕙𝕖 𝕤𝕒𝕕𝕕𝕖𝕤𝕥 𝕥𝕙𝕚𝕟𝕘 𝕒𝕓𝕠𝕦𝕥 𝕓𝕖𝕥𝕣𝕒𝕪𝕒𝕝 𝕚𝕤 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕚𝕥 𝕟𝕖𝕧𝕖𝕣 𝕔𝕠𝕞𝕖𝕤 𝕗𝕣𝕠𝕞 𝕪𝕠𝕦𝕣 𝕖𝕟𝕖𝕞𝕚𝕖𝕤

Ich holte einmal tief Luft, meine Entscheidung war gefallen.

Nach kurzem Zögern griff ich nach Dracos Hand und ließ mir von ihm auf die Beine helfen. Dabei vergaß ich natürlich nicht, ihn weiterhin böse anzustarren, nicht, dass er noch auf dumme Gedanken kam!

"Na es geht doch! Komm, wir suchen die anderen!", meinte er und hielt mir einen Stock als Krücke hin.

Eilig sammelte ich noch meinen Zauberstab auf, dann machten wir uns auf den Weg.

Irgendwie fanden wir die anderen, ohne vorher von einem Ungeheuer gefunden zu werden, das liebend gern kleine Hexen und Zauberer zum Abendessen aß. Oder eher als Mitternachtssnack.

"Lina?!", stieß Fred hervor, als er mich entdeckte.

"Was ist denn mit dir passiert?!", erkundigte sich George besorgt.

"Wer war das?!", hakte Fred angespannt nach.

Wer, nicht was. Kein Wunder, dass sich sogleich alle Blicke auf Draco richteten. Dieser schaute empört in die Runde.

"Was glotzt ihr mich so an?! Kann ich was dafür, dass sie nicht mal dazu in der Lage ist zu gehen, ohne mit dem Fuß in einem Loch stecken zu bleiben?!"

Das, was mich an seiner Aussage am meisten nervte, war, dass sie irgendwie der Wahrheit entsprach.

"Ist jetzt ja auch egal, kommt, wir müssen zurück!", rettete Hagrid schließlich die Lage.

Zurück im Schloss begaben wir uns zuerst einmal alle in den Krankenflügel.

"Keine Sorge, das wird wieder! Ich schiene den Fuß und dann musst du dich nur ein Weilchen schonen!", verkündete Madam Pomfrey zu meiner Erleichterung, nachdem sie mich gründlich untersucht hatte.

Nur Harry, Fred und George mussten über Nacht bleiben, um sich vom Schock zu erholen oder so. Angeblich waren die drei von einer dunklen Gestalt in einer Kapuze angegriffen worden, die das Einhornblut getrunken hatte. Sie waren von einem Zentauren gerettet worden. Da konnte ich verstehen, dass sie ein bisschen durcheinander waren.

Als ich am nächsten Morgen auf dem Weg zum Frühstück Draco über den Weg lief, verhielt sich dieser ziemlich seltsam.

"Und, wie geht's dir?", erkundigte er sich.

Ich sah ihn irritiert an und war auf der Hut. So viel Freundlichkeit seinerseits traute ich nicht über den Weg.

"Ganz gut...", meinte ich.

Das stimmte sogar. Solange ich meinen Fuß nicht allzu sehr belastete, spürte ich ihn nicht einmal mehr. Also ich spürte die Schmerzen nicht mehr. Den Fuß zum Glück schon. Aber Draco war noch nicht fertig.

"Und wie geht's deinem Zwillingsbruder?"

"Auch ganz gut...", teilte ich ihm immer noch verwirrt mit.

Dann erst kapierte mein noch ziemlich müdes Gehirn, was das bedeutete.

"Warte mal, was?! Woher weißt du das?!" 

Noch bevor er den Mund auch nur öffnen konnte, fuhr ich wütend fort: "Wenn du auch nur ein Sterbenswörtchen an irgendjemanden verrätst, wirst du dir wünschen, nie geboren worden zu sein, kapiert?"

Irgendwie schien das nicht ganz den Effekt zu erzielen, den ich mir gewünscht hätte.

"Jetzt komm mal wieder runter!", meinte Draco, "Und so viele Möglichkeiten, wo ich es her haben könnte, gibt es ja wirklich nicht! Außerdem, ich sage, was ich will, kommt dir das bekannt vor?"

Obwohl ich mir vermutlich über ganz andere Sachen Gedanken machen sollte, kam ich nicht umhin, mich darüber zu ärgern, dass er meine eigenen Waffen gegen mich einsetzte. Frechheit!

Ich war immer noch sprachlos und bevor ich etwas erwidern konnte, drehte er sich auch schon um und ging.

Während ich noch immer wie bestellt und nicht abgeholt in der Gegend herumstand, lief meine Gehirn auf Hochtouren. Woher hatte Draco diese kleine, aber dennoch geheime Info nur?

Eigentlich wusste ja nur ich davon... und Fred und George. Aber die hatten versprochen, es niemandem zu verraten! Andererseits, wer sollte es sonst gewesen sein?

Wenn man vom Teufel sprach... In dem Moment kamen die beiden auf mich zu.

"Hi, Lina!", begrüßte mich Fred.

"Wieso schaust du so nachdenklich in die Luft?", erkundigte sich George.

Mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung in der Stimme meinte ich: "Ich denke nach, weil ich versuche einen Grund dafür zu finden, warum ihr es ihm gesagt habt! Ihr hattet versprochen es niemandem zu verraten, unter gar keinen Umständen! Und ich, ich habe euch naiverweise geglaubt! Wieso habt ihr das gemacht?!"

Irgendwie schienen die beiden eher verwirrt als sonst was zu sein.

"Hä, von was redest du?", hakte George stirnrunzelnd nach.

"Wem haben wir was verraten?", wollte Fred wissen.

Jetzt wurde ich aber wieder sauer.

"Das wisst ihr ganz genau!", zischte ich, "Draco weiß, dass Harry mein Zwillingsbruder ist, und ihr seid die Einzigen, die es ihm hätten sagen können! Ich dachte echt, ich könnte euch vertrauen!"

Wütend machte ich, dass ich weg kam. 

Vor lauter Wut trat ich mit voller Wucht gegen die Wand. Ein typischer Fall von ich habe mein Hirn vergessen. Da ich mit dem Fuß zugetreten hatte, den ich eigentlich schonen sollte, kippte ich wieder mal um.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht machte ich mich auf den Weg in den Krankenflügel. Das durfte doch alles nicht wahr sein!

The girl who lived - Alles dreht sich um einen SteinWhere stories live. Discover now