21 - Meine Laune hat ziemlich starke Schwankungen

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𝕐𝕠𝕦 𝕔𝕒𝕟 𝕗𝕒𝕜𝕖 𝕒 𝕤𝕞𝕚𝕝𝕖, 𝕓𝕦𝕥 𝕪𝕠𝕦 𝕔𝕒𝕟'𝕥 𝕗𝕒𝕜𝕖 𝕪𝕠𝕦𝕣 𝕗𝕖𝕖𝕝𝕚𝕟𝕘𝕤

Meine Laune am nächsten Morgen im Hogwartsexpress war, um es nett auszudrücken... nicht so gut. Ich starrte finster in der Gegend herum und sagte nicht mehr als das Nötigste. Logischerweise fiel das auf.

"Ist irgendwas, Lina? Du wirkst so schlecht gelaunt!", erkundigte sich Fred.

"Ja, dabei sind jetzt doch Ferien!", steuerte George bei

 Das besserte meine Laune auch nicht.

"Eben! Ich hasse Ferien!", grummelte ich genervt.

Ja, da war ich ein bisschen eigen, aber ich hatte absolut keinen Bock, zurück ins Waisenhaus zu gehen.

"Hä, wieso das denn?" Fred schaute mich verwirrt an.

"Jeder liebt doch Ferien! Man hat keinen Unterricht, keine Hausaufgaben...", fing George an.

"Ja, aber ich muss zurück ins Waisenhaus! Und sehe euch die ganzen Ferien nicht! Ich meine, klar, ihr freut euch auf die Ferien... ich aber nicht", schnauzte ich zurück.

Dann atmete ich einmal tief durch. Es brachte ja auch nichts, wenn ich meine schlechte Laune an meinen besten Freunden ausließ.

"Schon okay, ich werde es wohl überleben...", seufzte ich, diesmal mit ruhigerer Stimme. 

Plötzlich schauten sich die Zwillinge an und fingen an zu grinsen. Was war denn jetzt los? Hatte ich was verpasst?

"Denkst du das, was ich denke?", erkundigte sich Fred.

"Wenn du denkst, dass ich denke, dass du denkst, was ich denke, dann ja!", kam die überaus verwirrende Antwort von George.

Ich brauchte erst einmal ein paar Sekunden, um das zu kapieren.

Sobald ich hinter den Sinn des Satzes gekommen war, hakte ich immer noch schlecht gelaunt nach: "Und was denkt ihr?"

"Dass du...", fing George an, und grinste mich erwartungsvoll an.

Man, die sollten das nicht so spannend machen!

"Dass ich?", fragte ich.

"Dass du die Ferien bei uns verbringst!", hielt Fred es schließlich nicht mehr aus.

Ich fiel aus allen Wolken. Das war genial!

"Echt?", brachte ich ungläubig heraus, "Meint ihr das ernst?"

Das würde so dermaßen witzig werden!

"Klar, wir müssen nur noch Mum fragen, aber die hat sicher nichts dagegen!", bestätigte Fred.

"Und natürlich meinen wir das ernst! Wann haben wir denn bitte zuletzt Witze gemacht?", gab George zum besten.

Ich fand es beeindruckend, wie ernst er dabei blieb. Da ich ihn aber schon so gut kannte, blieb mir das leichte Zucken seiner Mundwinkel nicht verborgen.

Fred krümmte sich schon vor Lachen und ich erwiderte grinsend: "Eine sehr gute Frage! Wie wäre es mit vor ein paar Sekunden? Aber wisst ihr was? Ich habe meine Meinung geändert! Ferien sind toll!"

Jetzt war ich plötzlich bestens gelaunt. Wie schnell sich so etwas doch ändern konnte!

Schließlich waren wir da und voller übermotivierter Freude achtete ich natürlich nicht auf den Weg und prompt rannte jemand in mich hinein. Typisch.

Ich wollte mich gerade entschuldigen, als ich erkannte, wer dieser Jemand war. Draco. Nö, das würde ich mir sparen!

"Kannst du nicht aufpassen!", wetterte er da auch schon los.

Bitte?! ER war in MICH hineingelaufen! Da konnte ich noch so unaufmerksam gewesen sein!

Das teilte ich ihm auch genervt mit, woraufhin er mindestens genauso genervt erwiderte: "Auch egal, wir sehen uns wohl nach den Ferien, leider..."

Da konnte ich ihm nur zustimmen.

In dem Moment ertönte Freds Stimme von weiter vorne: "Lina?"

"Kommst du?", fügte George hinzu.

Ohne ein weiteres Wort an Draco zu verschwenden, lief ich los und sobald ich mich durch das Gedrängel bis zu ihnen durchgequetscht hatte, begrüßte ich erst einmal eine rothaarige Frau, die ich für Mrs Weasley hielt.

George wandte sich dann mit bettelnden Blick ebendieser Frau zu: "Mum?"

George stieg mit ein: "Darf Lina die Ferien bei uns verbringen?"

Mrs Weasley lächelte mich an: "Wenn das für deine Erziehungsberechtigten in Ordnung ist, warum nicht?"

In dem Moment entdeckte ich ein Stück abseits jemandem vom Waisenhaus. Eilig entschuldigte ich mich und machte mich auf den Weg dorthin. Zum Glück war der Bahnsteig mittlerweile schon viel leerer als noch ein paar Minuten zuvor.

"Ich verbringe die Ferien bei Schulfreunden und komme danach gleich mit in die Schule!", teilte ich ihm mit. 

Ohne eine Antwort abzuwarten, ging ich zurück zu den Weasleys.

"Und?", wollte Fred wissen.

"Darfst du?", fragte George.

"Ich gehe mal davon aus!", verkündete ich.

Das schien sie zu verwirren.

"Wie, du gehst davon aus?", hakte George nach.

"Du hast doch gerade gefragt, oder nicht?", pflichtete ihm George bei.

Mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht stellte ich richtig: "Naja, fragen kann man das nicht gerade nennen... Sagen wir mal so, sie sind jetzt über meine Ferienpläne informiert... Und da keiner widersprochen hat..."

"Na, wenn keiner was dagegen hatte...", stellte George schulterzuckend fest.

"Mum, sie darf!", rief Fred Mrs Weasly zu, die sich gerade suchend umblickte.

"Großartig! Habt ihr eigentlich irgendwo Percy gesehen?", erkundigte sie sich.

"Keine Ahnung, aber er muss hier noch irgendwo sein."

Fred schien das Ganze relativ egal zu sein.

"Vielleicht macht er sich wieder wichtig, immerhin ist er...", setzte George an.

Unter Mrs Weasleys missbilligendem Blick vollendeten die beiden den Satz grinsend: "...Vertrauensschüler!"

"Ihr haltet wohl nicht allzu viel von dem Job, was?", stellte ich lachend fest.

Entsetzt schaute Fred mich an: "Ne!"

"Also ich würde das nicht machen!", pflichtete George ihm heftig nickend bei.

Jetzt schaltete sich auch Mrs Weasley wieder ein: "Tja, ihr würdet als Vertrauensschüler auch gar nicht in Frage kommen, dafür muss man nämlich vertrauenswürdig sein!"

Pff. Das stimmte so aber nicht! Fred und George waren total vertrauenswürdig! Zumindest, wenn es darauf ankam. Und das zählte ja immerhin.

Ich beschloss, nicht zu widersprechen. Es wäre vermutlich nicht ganz so ratsam, jetzt schon einen Streit vom Zaun zu brechen.

In dem Moment stieß Percy zu uns. Mrs Weasley lächelte in die Runde.

"Auf zum Fuchsbau!", verkündete sie gut gelaunt. 

The girl who lived - Alles dreht sich um einen SteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt