20 - Wieso starren alle? Schaut gefälligst wo anders hin!

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𝕀 𝕣𝕖𝕒𝕕 𝕥𝕙𝕖 𝕣𝕦𝕝𝕖𝕤 𝕓𝕖𝕗𝕠𝕣𝕖 𝕀 𝕓𝕣𝕖𝕒𝕜 𝕥𝕙𝕖𝕞

Als ich die Augen aufschlug, war ich erst einmal verwirrt. Alles war so hell! Weiße Betten und dazu noch das gleißend helle Sonnenlicht, das zum Fenster hereinflutete. Wo zur Hölle war ich?

Dann machte es 'Klick'. Ich war im Krankenflügel. Plötzlich tauchten über meinem Gesicht zwei identische, rothaarige Köpfe auf.

"Fred! George!", begrüßte ich die beiden begeistert.

"Lina! Du bist endlich aufgewacht!", stellte Fred erfreut fest.

"Wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Immerhin waren wir fürs Hilfeholen zuständig!", fügte George hinzu.

Und weil heute scheinbar so ein toller Tag zum blöd reden war...

"Und ihr habt euch nur deshalb Sorgen gemacht?", erkundigte ich mich grinsend.

"Nein!", teilte mir George mit, als wäre das die dümmste Unterstellung der Welt.

"Harry hat uns erzählt, wie du erst Quirrell und dann Du-weißt-schon-wen höchstpersönlich zur Schnecke gemacht hast! Das wäre doch eine Sauerei, wenn du nach so einer Glanzleistung einfach draufgehen würdest!", empörte sich Fred.

"Abgesehen davon bist du natürlich unsere beste Freundin!", fügte George schnell hinzu.

Fred nickte bestimmt: "Genau, wir brauchen dich noch!"

Grinsend erwiderte ich: "Da bin ich ja beruhigt!" 

Dann fiel mir noch etwas ein.

"Wie geht's den anderen? Und wie geht's euch überhaupt?"

"Gut. Allen geht's gut und der Stein der Weisen ist auch in Sicherheit", beruhigte mich George.

"Ach ja, bevor ich es vergesse, Dumbledore will gleich noch mit dir und Harry sprechen. Wir sehen uns beim Fest!", informierte mich Fred.

Die beiden verließen den Krankenflügel wieder und stattdessen kam Professor Dumbledore herein. Harry folgte ihm, scheinbar war er vor mir aufgewacht und schon wieder auf den Beinen.

Da fiel mir gerade ein: Mit ihm würde ich später auch noch reden müssen! Da würde ich kaum drum herum kommen. Aber erst einmal Dumbledore, nur nichts überstürzen!

Da meine Gedanken kurz abgeschweift waren, hatte ich den Anfang verpasst, aber wenn ich das richtig verstanden hatte, würden er und Nicolas Flamel den Stein der Weisen zerstören, was aber überhaupt kein Problem war, da der Tod nur ein Abenteuer für den wohl vorbereiteten Geist war... oder sowas in die Richtung.

Irgendwann ging Dumbledore wieder. Harry wollte ihm gerade folgen, aber ich rief ihn zurück.

"Wir müssen reden, nicht?", fragte er ernst.

Ich nickte, aber als wir es uns beide gemütlich gemacht hatten, schwiegen wir erst einmal eine Weile. Wie sich herausstellte war es gar nicht so einfach, ein Gespräch dieser Art zu beginnen!

Irgendwann sagte Harry: "Du bist also meine Zwillingsschwester."

Es war eine Feststellung, keine Frage. Ich nickte wieder. Bisher hatte ich ja wirklich viel zu diesem Gespräch beigetragen, unglaublich!

"Aber... das ist unmöglich!", warf Harry ein, "Meine Familie ist tot!"

Das wiederum fand ich aus irgendeinem Grund fast schon beleidigend.

"Tja, das ist dann wohl ein Irrtum, ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass ich noch lebe!", teilte ich ihm trocken mit.

Dann beruhigte ich mich erst mal wieder. Es war ja nicht seine Schuld, dass er von alledem nichts wusste. Im Gegenteil, es war meine.

Also erklärte ich ihm alles, was ich wusste. Naja, alles, was ich auch Fred und George erzählt hatte. Das war eh fast alles.

"Ich würde es aber möglichst keinem sagen, da entsteht gleich wieder so viel Aufregung und darauf habe ich wirklich keinen Bock! Also wenn das für dich okay ist?", schloss ich meine Ausführungen ab.

Harry war einverstanden und schlug vor: "Okay, aber jetzt los, sonst essen uns die anderen noch alles weg! Vor allem wegen Ron mache ich mir da Sorgen..."

Ich lachte los. Möglicherweise waren diese Sorgen berechtigt...

Als wir die Große Halle betraten, wurde es still. Ich befand, dass ich diese Stille nicht mochte.

Plötzlich brachen alle, die Slytherins ausgenommen, in tosenden Beifall aus. Ich befand, dass ich auch diesen Beifall nicht unbedingt leiden konnte.

Ich hasste es, so angestarrt zu werden! Ich war bestimmt schon ganz löchrig!

"Fühlst du dich etwas immer so?", raunte ich Harry entsetzt zu.

"So ziemlich, ja...", gab dieser zurück und grinste, was ich als Reaktion auf meinen schockierten Gesichtsausdruck einordnete.

Hoffentlich würde in näherer Zukunft keiner hinter mein Geheimnis kommen! Am besten gar nie, wenn ich mir das recht überlegte! Eilig setzten wir uns an den Gryffindortisch.

Zum Glück ergriff in dem Moment Dumbledore das Wort und alle wandten sich ihm zu und verstummten: "Ein weiteres Jahr in Hogwarts ist zu Ende, es ist Zeit, den Hauspokal zu vergeben! Slytherin liegt in Führung, aber wir müssen noch ein paar Last-Minute-Punkte vergeben!"

Last-Minute-Punkte? Jetzt war ich aber mal gespannt! Wow.

Neville bekam Punkte, weil er Harry, Ron und Hermine aufhalten wollte (Ich hatte Recht gehabt!).

Ron bekam Punkte, weil er eine super Schachpartie hingelegt hatte (Naja, wir waren erst dazu gekommen, als er schon bewusstlos war, insofern konnte ich das nicht beurteilen.).

Hermine bekam Punkte, weil sie ihr Wissen erfolgreich in großer Gefahr eingesetzt hatte oder so. Wetten, dass es dabei um die Teufelsschlinge ging?

Harry bekam sowieso Punkte, weil, wieder mal die Welt gerettet und so weiter und so fort.

Und dann noch Fred, George und ich, wir hatten ja auch unseren Teil dazu beigetragen.

"Und wenn ich mich nicht irre, und das tue ich ziemlich selten, dann müssen wir jetzt umdekorieren! Gryffindor gewinnt den Hauspokal!", rief Dumbledore und alle, naja, alle außer den Slytherins, klatschten wie verrückt los.

Das wäre doch ein super Lebensmotto für mich: Wenn ich mich nicht irre, und das tue ich ziemlich selten! Ha, aber ich schweifte schon wieder ab. Wo war ich gerade? Ah, ja, der Hauspokal!

Moment mal... Der Hauspokal! Wir hatten den Hauspokal gewonnen! Und natürlich konnte man daraus gleich mal ein paar tolle Schlussfolgerungen ziehen, wie ich feststellte.

"Oh man! Einfach vom letzten auf den ersten Platz!", jubelte George.

"Und was lernen wir draus?", fragte Fred mit einem Grinsen im Gesicht.

"Ab und zu ist es besser, sich nicht an die Regeln zu halten!", antwortete ich ebenso grinsend.

Plötzlich tauchte Percy auf, der meine letzten Worte scheinbar mitbekommen hatte.

"Was erzählt ihr denn da?! Regeln sind der Weg zum Erfolg! Man sollte sich IMMER an Regeln halten!!!", versuchte er uns zu belehren.

Anhand unserer komischen Weltansicht schien er ziemlich schockiert zu sein. Hm. Ich war da immer noch etwas anderer Ansicht.

"Ja... Aber meiner Meinung nach sind die Regeln, die man für sich selbst festlegt, die Wichtigsten. Und alle anderen kann man auch mal ignorieren...", gab ich zum Besten.

Fred und George nickten begeistert, aber Percy sah so aus, als befände er sich gerade in seinem persönlichen Alptraum.

"Womit habe ich das nur verdient...?!", murmelte er vor sich hin, was zur Folge hatte, dass Fred, George und ich erneut in Gelächter ausbrachen.

Tja, die Feierlaune würden wir uns sicher nicht verderben lassen! Und so war es auch, denn gefeiert wurde noch bis tief in die Nacht...

The girl who lived - Alles dreht sich um einen SteinTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang