7 - Hermine zündelt herum

244 12 10
                                    

𝔻𝕠𝕟'𝕥 𝕗𝕖𝕒𝕣 𝕥𝕙𝕖 𝕗𝕚𝕣𝕖, 𝕓𝕖 𝕥𝕙𝕖 𝕗𝕚𝕣𝕖

Einige Zeit später waren wir gerade auf dem Weg zum Quidditchspiel Gryffindor gegen Slytherin. Ich war noch nie bei einem Quidditchspiel gewesen und so waren Fred und George quasi durchgehend damit beschäftigt, mich dafür zu begeistern.

"Echt, Quidditch ist so cool, du wirst es lieben!", wiederholte Fred gerade zum gefühlt hundertsten Mal.

Ich glaubte ihnen das ja! Ich war sozusagen schon hellauf begeistert! Nur schien ihnen das irgendwie entgangen zu sein.

George fügte hinzu: "Ja, wir machen die Slytherins sowas von fertig! Aber wir müssen jetzt los, zum Rest vom Gryffindorteam, wir sehen uns nach dem Spiel!"

Die beiden waren nämlich die Treiber des Gryffindor Teams. Soweit ich das kapiert hatte, hieß das, dass sie mit Schlaghölzern, die mich stark an Baseballschläger erinnerten, auf eine bestimmte Sorte von Bällen namens Klatscher eindroschen und so verhinderten, dass ihre Teammitglieder von ihnen getroffen wurden.

Das klang ja schon mal nach einer coolen Aufgabe, aber es wurde noch besser: Sie konnten die Klatscher auch auf das gegnerische Team schießen! Ja... vielleicht war das wieder mal ein nicht so netter Gedanke, aber egal. Ich rief ihnen noch "Okay, bis nachher, holt ein paar Slytherins für mich vom Besen!" hinterher, dann waren sie auch schon verschwunden.

Ich machte mich gerade auf die Suche nach den Zuschauerrängen, als ich plötzlich angerempelt wurde.

Ärgerlich murrte ich: "Hey! Pass doch auf!"

Natürlich hatte ich wieder einmal im Lotto gewonnen und so stand ausgerechnet Draco Malfoy vor mir und sagte mit gespielt zerknirschter Stimme: "Ach, ich Dummerchen, ich hab' dich gar nicht gesehen, tut mir ja sooo leid!"

Klar. Und ich war eigentlich der Weihnachtsmann.

Seine Art regte mich dermaßen auf und dementsprechend ziemlich genervt gab ich zurück: "Was hast du eigentlich für ein Problem?! Kümmere dich um deinen eigenen Kram!"

Das kam nicht so gut an, war mir dann aber auch egal.

Beleidigt brauste Draco auf: "Ich habe überhaupt kein Problem, wie kannst du es wagen...?"

In dem Moment hörte ich glücklicherweise, wie Ron mir zurief: "Hey Evelina, kommst du?"

Ansonsten hätte ich für nichts mehr garantieren können. Ich atmete einmal tief durch, drehte Draco den Rücken zu und folgte Ron und Hermine zu den Zuschauerrängen. Immerhin galt es ein Quidditchspiel anzusehen!

Und vielleicht, nur vielleicht, würde ein Klatscher einen Umweg zu den Slytherinzuschauerrängen einlegen und einem gewissen blondhaarigen Idioten Guten Tag sagen. Wer wusste das schon?

Wir feuerten Gryffindor natürlich ordentlich an, was auch sonst. Sie sollten Slytherin zu Brei verarbeiten, vielleicht würde das Dracos offensichtlich viel zu großem Ego guttun!

Irgendwann wandte sich Ron mir zu und fragte: "Was hatte Malfoy eigentlich schon wieder?"

Tja, wenn ich das nur wüsste! Gute Frage, nächste Frage? Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich meine, dass er mich nicht besonders mag, ist klar, seine Familie mag meine Familie nicht.", überlegte er laut.

Jetzt klinkte sich auch Hermine in das Gespräch ein: "Ja, und ich bin muggelstämmig. Und Harry hat sich gegen ihn und für uns entschieden, aber du?"

Ich wusste immer noch nicht wirklich eine Antwort, meinte dann aber: "Keine Ahnung, ich bin mal versehentlich in ihn hineingelaufen, aber das kann doch nicht der Grund sein... Was weiß ich, vielleicht mag er mich einfach so nicht, beruht ja auf Gegenseitigkeit."

Ich hatte das Spiel seit einiger Zeit nicht mehr weiter beachtet, aber plötzlich erregte etwas meine Aufmerksamkeit.

"Hey, was ist denn mit Harrys Besen los?", fragte ich besorgt in die Runde.

Harrys Besen spielte verrückt und versuchte, ihn unter allen Umständen abzuschütteln. Was ihm nicht gelungen war, noch nicht. Es war allerdings nur noch eine Frage der Zeit, denn mittlerweile hing Harry in der Luft und klammerte sich nur noch mit einer Hand am Besen fest.

Oh mein Gott, sollte ich nicht irgendwas tun?! Als seine Zwillingsschwester konnte ich doch nicht zulassen, dass er demnächst als Fettfleck am Boden des Qudditchfeldes enden würde!

Während ich noch überlegte, was zu tun sei, drängelte sich Hermine auch schon an mir vorbei.

"Überlasst das mir!", rief sie, dann war sie auch schon in der Menge verschwunden.

Ron und ich sahen uns besorgt an.

"Was hat sie denn jetzt wieder vor?", murmelte Ron.

Ich linste in die Richtung, in die sie verschwunden war, und dabei sah ich etwas sehr Amüsantes. 

"Äh, ich glaube, ich weiß, was sie gemacht hat!", teilte ich Ron grinsend mit.

In einiger Entfernung konnte ich Snape erkennen, der auf seinem definitiv brennenden und rauchenden Umhang herumtrat und versuchte, ihn zu löschen.

Wenige Sekunden später stand Hermine wieder neben uns, die Unschuld in Person. Ein Blick zurück zu Harry beruhigte mich, denn sein Besen schien sich wieder normal zu verhalten, und er schaffte es, sich irgendwie zurück auf den Besen zu setzen.

"Lacarnum Inflamare?", fragte ich mit einem Blick zu Hermine.

"Ich weiß nicht, was du meinst", gab diese zur Antwort, aber ihr Grinsen sagte mir da etwas anderes.

Bald hatte Harry den Schnatz gefangen und Gryffindor hatte gewonnen. Wobei, gefangen war das falsche Wort, er hatte ihn eher ausgekotzt und verschluckt. Na gut, zuerst verschluckt, dann ausgekotzt. Aber das war ja auch schon egal.

Im Gryffindor Gemeinschaftsraum wurde noch lange gefeiert und irgendwann tauchten Fred und George neben mir auf.

"Und, was sagst du jetzt zu Quidditch?", erkundigte sich Fred gut gelaunt.

"Toll, nicht?", meinte George über das ganze Gesicht grinsend.

Ebenfalls grinsend gab ich zurück: "Und wie! Den Slytherins habt ihr es echt gegeben!" 

The girl who lived - Alles dreht sich um einen SteinWhere stories live. Discover now