8 - Wie ernst kann man ein Indianer-Ehrenwort bei Zauberern nehmen?

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𝔸 𝕙𝕦𝕘 𝕚𝕤 𝕨𝕠𝕣𝕥𝕙 𝕒 𝕥𝕙𝕠𝕦𝕤𝕒𝕟𝕕 𝕨𝕠𝕣𝕕𝕤, 𝕒 𝕗𝕣𝕚𝕖𝕟𝕕 𝕚𝕤 𝕨𝕠𝕣𝕥𝕙 𝕞𝕠𝕣𝕖

Einige Zeit später, es war bereits nach dem Abendessen, lief ich wieder einmal Draco über den Weg. Na toll, das hatte ich jetzt unbedingt gebraucht.

Quasi aus dem Nichts heraus fragte er plötzlich: "Evelina? Sind deine Eltern eigentlich Muggel?"

Ich starrte ihn einen Moment lang einfach nur an. Wie kam er denn jetzt bitte darauf? Naja, eigentlich konnte ich es mir vermutlich denken...

"Wieso willst du das wissen? Damit du mich noch mehr nerven kannst, wenn es so wäre? Oder wie?", schoss ich ihm entgegen.

Aus irgendeinem Grund sah er mich ziemlich seltsam an.

Dann erwiderte er ärgerlich: "Ich verstehe ja nicht, wie irgendwer mit dir befreundet sein kann! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Fred und George auch genug von dir haben!"

Autsch. Das hatte gesessen. Ich wollte es zwar nicht, aber unweigerlich kamen durch seine Worte Erinnerungen wieder hoch. Schlechte Erinnerungen. Es gab tatsächlich jemanden, der mir einfach die Freundschaft gekündigt hatte, noch bevor meine Schulzeit in Hogwarts begonnen hatte...

Draco ließ mich einfach stehen und ich lief zum Astronomieturm, wo ich erst einmal außer Atem stehen blieb.

Schließlich begann ich, vor mich hin zu murmeln: "Er ist so ein Idiot! Aber er hat ja recht... Was, wenn es wieder so ist, wie damals? So wie mit ihm..."

"Lina?"

Freds Stimme hinter mir ließ mich vor Schreck ein Stück in die Luft springen. Fast wäre ich vom Astronomieturm gefallen.

"Ihr könnt mich doch nicht so erschrecken!", stieß ich hervor.

"Tut uns leid, aber wir haben dich gesucht!", meinte George.

Vielleicht würde ich ihnen verzeihen. Ausnahmsweise. Außerdem war ich ja nicht vom Astronomieturm gefallen. Nur fast. Aber, wie man so schön sagte, fast vorbei ist auch daneben. Zu meinem Glück!

Dann fiel mir etwas ganz anderes auf. Wie das? Naja, von hier aus konnte man prima die Sterne sehen.

"Vielleicht sollten wir schön langsam mal zurückgehen, es ist ja schon dunkel.", schlug ich vor.

Nur hatten die beiden Jungs ganz andere Pläne.

"Ja, gleich...", stimmte George zu.

"Aber zuerst...", setzte Fred an, "zuerst müssen wir noch wissen, über wen du da geredet hast. Es klang nämlich so, als hätte dich jemand verraten."

Ich schaute zu Boden und schüttelte leicht den Kopf. Ja, jemand hatte mich verraten... sozusagen... aber eigentlich ging sie das ja nichts an... oder?

"Wer?"

Fred ließ nicht locker.

"Uns kannst du es sagen, wir sind deine Freunde!"

George auch nicht.

"Lieber nicht...", murmelte ich.

Eigentlich wollte ich nicht darüber reden.

Tja, hätte ich meine Ruhe haben wollen, hätte ich mir wohl andere Freunde suchen müssen. Selber schuld.

"Wir können ja raten!", beschloss Fred kurzerhand.

"Genau, du beantwortest einfach ein paar Ja-/Nein-Fragen. Was meinst du?", schloss George sich an.

Hm. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, mal darüber zu reden.

The girl who lived - Alles dreht sich um einen SteinWhere stories live. Discover now