Ich hab vieles kommen sehen, aber das stand nicht auf meiner Liste

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(Kleiner Disclaimer vorab: Gewöhnt euch bitte nicht daran, dass regelmäßige Kapitel kommen :D Ich hatte jetzt zwei Wochen Urlaub und dementsprechend ein wenig mehr Zeit.
Aber ich möchte mich an dieser Stelle einmal für die vielen lieben Worte bedanken, die ihr mir habt zukommen lassen! Ehrlich, ich hatte ein paar sehr anstrengende Wochen und da hat es echt gut getan, sowas zu lesen. Fühlt euch alle gedrückt und habt einen schönen ersten Advent ^^)


Als ich wieder in die durchaus willkommene Wärme trat, kam Emily gerade mit einem Tablett voller Buttercremetörtchen um die Ecke und warf mich beinahe um. DAS wäre ein glanzvoller Tod. Tod durch Buttercremetörtchen! 

Zum Erstaunen aller Anwesenden -offenbar hatte man Emily erwartet und nicht mich, sodass alle Augen auf die Tür gerichtet- fing ich nicht nur mich auf sehr merkwürdig ungelenke Weise mit Hilfe der Klamotten des Garderobenständers auf, sondern auch ein Törtchen, welches sich gerade vom Tablett verabschiedet hatte. Und das natürlich standesgemäß mit dem Mund. 

"Wow", hörte ich Emily erstaunt sagen und auch aus dem Wohnzimmer hörte ich vereinzelt Applaus. Auch ich blinzelte und versuchte mühevoll, das Geschehene zu verarbeiten. Wie zur gefrorenen Hölle hatte ich das bitte geschafft? Und warum hat keiner dieses Wunderwerk gefilmt?

Da ich immer noch irgendwie in den Klamotten festsaß, die am Garderobenständer hingen und alleine nicht wieder in eine aufrechte Position kam, erbarmte sich Dad und half mir dabei. Das Törtchen natürlich immer noch fest mit den Zähnen festhaltend, merkte ich, wie mir das Wasser im Mund zusammen lief. Wortwörtlich. Also biss ich einmal ab und kaute genüsslich.

"Das nenne ich mal einen großen Auftritt, Engelchen", sagte Dad grinsend und setzte sich wieder neben Mom, die nur ungläubig mit dem Kopf geschüttelt hatte. 

"Sorry, Tori, ich hab dich nicht kommen sehen. Aber du hast dich ja ganz gut gefangen", lachte Emily, während Sam ihr das mittlerweile schwer gewordenen Tablett abnahm. 

"Hätte ich gewusst, dass du sowas kannst, hätte ich dich für unsere Hochzeit arrangiert", sagte er mit einem kleinen verschmitzten Grinsen.

"Oh, glaub mir. Meinen Stundensatz hättest du dir gar nicht leisten können", gab ich zurück und nahm einen weiteren Bissen, um meinen Sieg über meine Trotteligkeit weiter zu genießen. "Emily, die Dinger sind der Wahnsinn! Wenn du mir das Rezept geben könntest, berechne ich euch auch für diese kleine Showeinlage eben nichts"

Vergnügt aßen wir alle Kuchen und tranken Kaffee. Für Claire gab es natürlich warme Milch, die ich auch den jüngsten im Rudel angeboten hatte. Mein Angebot wurde aber abgelehnt. Dafür wären sie "zu alt". Fünf Minuten später erwischte ich sie aber, wie sie Doodle Jump auf ihren Handys spielten und sich darüber stritten, welches das krasseste Auto war. Als Leah herein kam und ein "Hallo" in ihrem üblichen mürrischen Ton in die Runde warf, wurde Collin ganz rot und ließ beinahe sein Handy in die Sahnetorte auf seinem Teller fallen. Brady fiel vor Lachen beinahe vom Stuhl.

Entweder bemerkte Leah nichts oder sie ignorierte es gekonnt. Jedenfalls ließ sie sich auf den leeren Platz neben mir nieder und nickte mir zu. Zu meiner anderen Seite saß ihr Bruder, dem sie im Vorbeigehen kurz auf die Schulter getippt hatte. Mein eigener Bruder saß ganz am anderen Ende des Tisches. Ich hatte mich soweit wie nur möglich von ihm weggesetzt. Und von Kim und Jared, die turtelnd bei Mase saßen und sich gerade gegenseitig mit Gebäck fütterten. Das ertrug ich heute einfach nicht. 

Quil, der mir gegenübersaß, schlang seinen Kuchen hastig hinunter, als wolle er einen Rekord aufstellen. Auch wenn ich mir sicher war, dass er mich in einem Wettkampf niemals hätte schlagen können. Dann sprang er auf und verabschiedete sich von allen. 

Der alltägliche Wahnsinn- jetzt neu: Auch mit WerwölfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt