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Lydia

,,Du denkst das du mich in der Hand hast?" fragte ich ihn und zog seine Hände von meinem Hals herunter. ,,Ich denke es nicht nur, ich weiß es." flüsterte er und sah mir intensiv in die Augen. Mein Herz pochte wie wild. ,,Was willst du von mir?" fragte ich ihn. Er sah mich verwirrt an. ,,Was meinst du?" fragte er. ,,Warum hast du mich damals nicht für die Party benutzt? Warum hast du mich aufgehoben? Warum stehen wir beide jetzt hier?" flüsterte ich und beobachtete, wie er sich näher zu mir vorlehnte. ,,Weil ich das kann." grinste er und leckte sich über die Lippen. Enttäuscht stoße ich ihn von mir weg und verließ den Raum. Ich versuchte mir die Tränen zu unterdrücken. Was hatte ich bitte denn erwartet? Er ist ein Monster! Habe ich ernsthaft gedacht er würde sagen das ich ihm was bedeute? Ihm bedeutet niemand etwas. Er ist ein Mörder und kann nichts fühlen.

Adrian

Dieses Mädchen macht mich verrückt! Ich will nichts fühlen. Aber sie schleicht sich langsam in mein Herz. Ich muss das unterbinden. Zögerlich ging ich zurück zur Party. Es ging richtig ab. Es sah schon echt wie in einem Stripclub aus. Ich setzte mich vor einer Stange. Eine Blonde mit langen Haaren tanzte vor mir in sehr knapper Unterwäsche. ,,Wie heißt du?" fragte ich sie. ,,Bonnie." lächelte sie und ließ sich an der Stange runter gleiten. ,,Schöner Name." grinste ich. ,,Soll ich für dich tanzen?" fragte sie und kam auf mich zu. ,,Komm wir gehen ins Büro." schlug ich ihr vor. ,,Oh da hab ich wohl höchstpersönlich den Chef getroffen." lachte sie und folgte mir ins Büro. ,,Ist ja echt nett hier eingerichtet." sagte sie. Es klang komisch aus ihrem Mund, weil sie so nackt war. Sie trug einen knappen String und Nippelkleber. ,,Tanz für mich." lächelte ich charmant und setzte mich auf meinen Stuhl. Ohne zu zögern setzte sich auf mein Schoß und hielt mir ihren Hintern hin und bewegte sich. Es machte mich schon an keine Frage, aber ich hatte auch dieses Verlangen zu töten. Auf meinem Schreibtisch stand eine längliche Statue. Ohne zu zögern griff ich nach ihr und riss Bonnie den String herunter. Sie hickste erschrocken auf und danach stößt ich ihr die Figur in den After. Sie schrie auf und wollte aufstehen, doch ich drückte sie gegen den Schreibtisch. ,,Na na na. Du willst doch nicht abhauen. Wir fangen doch erst gerade an." lachte ich und drückte die Statue noch mehr rein. Sie fing an zu weinen. ,,Bitte tu mir nicht weh." flehte sie mich an. Ich zog an ihren Haaren ihr Gesicht hoch und sah ihr in die Augen. ,,Fleh mich an so viel du willst. Deinem Schicksal wirst du nicht entkommen können." grinste ich.

In meinem Zimmer wusch ich mir das Blut von meinem Körper. Ich liebte es zu töten. Es gab nichts anderes in meinem Leben was mich so glücklich machte. Plötzliche schlich sich Lydia in meine Gedanken. Dieses Mädchen macht mich verrückt. Das ist nicht gut. Aber egal wie sehr ich dagegen ankämpfe, entkomme ich diesen neuen Gefühlen nicht. Wenn ich sie töte bin ich sie los. Bin ich dieses ganze durcheinander in meinem Kopf los. Aber etwas in mir hindert mich daran sie zu töten. Mir vielen ihre Fragen von vorhin ein. Warum habe ich sie damals für die Party nicht benutzt? Ich wusste die Antworten auf die Fragen selber nicht. Das war alles so neu für mich. Aber ich will das alles nicht.

Hin und hergerissen stand ich vor ihrer Tür. Ich beschloss mich hineinzugehen. Es war nur noch die kleine Lampe auf ihrem Nachttisch an. Erschrocken setzte sie sich in ihrem Bett auf. ,,Adrian..?" fragte sie verwundert. Ohne zu zögern ging ich auf sie zu. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie. Als sich unsere Lippen trafen, strömte das Adrenalin durch meinen Körper. Dieses Gefühl war vergleichbar mit dem Gefühl, was ich beim Töten fühlte. Sie wehrte sich nicht, sondern erwiderte den Kuss.

Außer Atem lösten wir uns. Ich wollte etwas sagen und ich konnte sehen sie auch. Nur ich wusste nicht was. Was tat ich hier eigentlich? Das ist alles zu verrückt. ,,Wieso tust du das? Warum küsst du mich? Bin ich nur ein Spielzeug für dich?" fragte sie mich mit schwacher Stimme. Ich darf ihr niemals sagen was sie für eine Wirkung auf mich hat. Das ist am besten für sie. Wie sie selber sagt, bin ich ein Monster. ,,Was hast du denn gedacht? Das ich für dich etwas empfinde? Lydia du musst noch viel lernen. Du bist mein Eigentum." lachte ich verachtend. Ich konnte den Schmerz in ihren Augen sehen. Konnte es möglich sein das ich ihr etwas bedeute? Obwohl sie mir immer wieder gesagt hat das ich ein Monster für sie bin und sie mich verachtet? Nein. Das kann ich mir nicht vorstellen. ,,Verschwinde." zischte sie. ,,Ich verschwinde wenn ich will." sagte ich und griff nach ihrem Gesicht. Ich wollte sie noch einmal küssen, doch sie wehrte sich dagegen. Das weckte eine Art von Trauer in mir. Ich wollte nicht, dass sie sich gegen mich wert. Aber ich war selbst schuld. Ich habe anscheinend ihre Gefühle verletzt. ,,Bitte. Bitte lass mich endlich in Ruhe. Töte mich oder was auch immer. Aber hör bitte auf mit dem allen. Oder Such dir jemand anderen den du als Spielzeug benutzten kannst. Ich bin es leid." sagte sie und entzog sich ganz aus meinen Händen. Ihr Blick, den sie so stur auf mich richtete, war voller Leere. ,,Lydia." fing ich an. ,,Sag nichts. Ich will nichts von dir hören. Du hast selber keine Ahnung was du tust. Komm erst mal mit dir selber klar. Vergiss nicht, du bist ein Monster." sagte sie und drehte sich von mir weg. Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag.

Jährliches jagen

Adrian

,,Du weißt was bald ist." sagte Derek. ,,Ist mir klar." antwortete ich genervt. ,,Das jährliche jagen beginnt und einige werden Anspruch auf Lydia wollen. Und ich gehöre dazu." teilte mir Derek mit. Sofort sah ich ihn an. Ich habe es in letzter Zeit schon gemerkt das er Interesse an ihr hat.

Das jährliche Jagen ist ein Event für uns Männer. Aus jedem Haus können wir Männer Anspruch auf eine Frau aus dem Haus heben. Zugelassen sind nur Frauen, die dort in dem Haus arbeiten und nicht verheiratet sind.

Und Lydia gehörte zu meinem Haus und sie ist wirklich wunderschön.

Scheiße ich hatte überhaupt nicht daran gedacht. Die Frauen werden in einen umzäunten Wald frei gelassen. Und wir jagen sie mit Waffen. Jeder Mann darf die Frau die er als erstes findet, behandelt. Ob er sie tötet oder am Leben lässt ist ihn überlassen. Ich darf nicht zulassen das jemand Lydia bekommt. Ich weiß genau wie krank die anderen sind und was sie ihr alles antun würden. Lydia weiß gar nicht was sie für ein Glück hat bei mir zu sein.

,,Lydia steht nicht zur Auswahl." sagte ich kühl. ,,Du weißt dass das nicht geht. Wenn Anspruch auf sie gehoben wird ist sie dabei. Du als ein sehr angesehener Mann würdest dich doch niemals den Regeln widersetzen." sagte Derek und verschränkte seine Arme. Er hatte recht. Das Wald Stück gehört zu meinem Grundstück. Ich bin sozusagen der Veranstalter.

,,Nun gut. Wenn auf sie Anspruch erhoben wird ist sie dabei. Fertige die Einladungen an. Das Jagen ist am Samstag. Jeder soll eine Wahl treffen und Anspruch auf eine Frau erheben." mit diesen Worten stand ich auf und verließ mein Büro.

Gedankenverloren starrte ich in den Himmel. Zwei Tage. In zwei Tagen wird es sich endscheiden, ob Lydia am Leben bleibt oder stirbt. Ob sie meins bleibt oder sie mir genommen wird. Dieser Weg gefällt mir nicht. Ich habe nie wirklich nachgedacht was ich mit ihr mache. Ich dachte ich hätte unendlich Zeit mit ihr. Aber jetzt ist sie so nah und doch so fern und nur ein schwacher Schatten in meiner Nähe der bald verblassen könnte. Ich hörte Schritte. Als ich mich umdrehte sah ich Lydia. ,,Oh endschuldige. Ich wusste nicht dass du hier bist. Ich störe dich nicht." sagte sie und drehte sich um. Ich fasste sie am Handgelenk. ,,Nein. Bitte bleib." bat ich sie. Lydia drehte sich zu mir um und sah mich an. Erste Mal in meinem Leben vergaß ich alles um mich herum. Ich konnte nur sie anschauen. Sie war so wunderschön. ,,Derek hat mir erzählt was in zwei Tagen ist. Was ist bloß los mit euch? Wie kommt man auf sowas? Wie könnt ihr Frauen sowas bloß nur antun..." sagte sie entsetzt. ,,Das ist halt so in unseren kreisen. Das wird alles von Generation zu Generation weitergegeben." erklärte ich ihr. ,,Also hattest du gar keine andere Wahl als so zu werden." flüsterte sie. Ich musste leicht grinsen. Vorsichtig legte ich meine Hand an ihre Wange. ,,Ich bin so wie ich sein will. Ich bin so." sagte ich und wartete auf ihre Reaktion. ,,Du bist viel mehr als das. Dieses foltern soll doch nur eine tiefe Lücke in deinem Herzen füllen. Du hast zu sehr Angst vor dem wahren Leben. Vor den echten Gefühlen." sagte sie und ich bemerkte das ihr langsam Tränen in den Augen aufsteigen. Ich wandte mich von ihr ab. ,,Hat Derek dir auch erzählt das er Anspruch auf dich hebt. Somit bist du am Samstag beim Jagen dabei." sagte ich. ,,Nein das hat er mir nicht gesagt. Das heißt also ich werde am Samstag sterben." sagte sie kühn und ließ sich auf den Boden sinken. Ich kniete mich zu ihr herunter. ,,Nein. Ich werde dich als erstes finden." versicherte ich ihr. ,,Das weißt du nicht." sagte sie und starrte auf den Boden. ,,Ich hätte niemals gedacht das ich so sterben würde. Aber ich hätte auch nie gedacht, dass es solche Menschen wie dich und deinen sogenannten Freunden gibt." sagte sie verbittert. ,,Lydia. Bitte sag sowas nicht. Du wirst nicht sterben. Hast du mich verstanden?" sagte ich und Zwang sie mich anzusehen. ,,Woher willst du wissen ob ich nicht vielleicht schon gestorben bin?" schrie sie und rannte weg. Verwirrt sah ich ihr hinterher. Was meinte sie damit? Hatte ich sie so sehr zerstört?

Lydia

Weinend drückte ich mein Gesicht ins Kissen. Ich konnte es nicht fassen! Als wäre das alles hier nicht schon die Hölle, gibt es jetzt noch so ein krankes Spiel! Wieso tut man sowas? Wie kann man bloß Menschen jagen, um sie zum Eigentum zu machen? Ich hatte so große Angst. Was ist, wenn mich Adrian nicht als erstes findet? Wenn mich ein anderer Mann findet. Dann gehöre ich ihm. Wer weiß was er mir dann antut. Es kann nur schlimmer als hier werden.

FolterWhere stories live. Discover now