Code - Der Schlüssel zur Existenz I

5 1 0
                                    


·'¯'·.°l||l°.·'¯'·

-Jericho-

Ferndale, Detroit

09.11.2038

19:21:12 Uhr

·'¯'·.°l||l°.·'¯'·


Mission: Finde den Anführer der Abweichler


Meine Füße sind wie verwurzelt, während meine Augen auf den großen Buchstaben verharren.

JERICHO

Ich habe es geschafft. Es ist nun zum greifen nahe.

Der Ort, den ich gesucht habe, ist nicht nur sprichwörtlich, sondern auch wörtlich, ein sicherer Hafen. Ein riesiges altes Schiff, in dem hunderte oder gar tausende von Androiden Platz finden.

Seine Bauart ist sehr alt, aber es wirkt, abgesehen von groben und nicht allzu leicht zu behebenden äußeren Schäden, immer noch intakt.

Jedoch ist der Übergang aus Stahlgitterplatten, vor dem ich auf diesem Dach hier stehe, dem Rost erlegen, nicht mehr vollständig und dient nun mehr als strategischer Aussichtspunkt.

Gerade, als ich einen Fuß darauf setze, um mir einen genaueren Überblick zu verschaffen, halten mich Stimmen prompt von meinem Vorhaben ab und wie ertappt ducke ich mich, um nach dem Ursprung Ausschau zu halten.

Von unter mir, irgendwo im Schatten des Schiffes am Boden, dringen die Stimmen hinauf und wirken in Bewegung. Zwei männliche Stimmen, die miteinander kaum hörbar hitzig kommunizieren, die plötzlich von einer weiblichen Stimme energisch mit einem scharfen zischen zum schweigen gebracht werden. Und gerade diese weibliche Stimme, kommt mit weiterer Bewegung nun deutlicher zu Gehör:

„Schluss jetzt! Wir sollten uns darauf konzentrieren was vor uns liegt und Markus eine Hilfe sein. Er hat schwere Entscheidungen getroffen, ob es uns passt oder nicht. Wir sind uns nicht immer einig, aber ich stehe hinter ihm. Die Menschen haben seinen Pazifismus nicht verdient, das ist meine Meinung, ja. Aber welche Entscheidung er auch immer weiterhin verfolgt, ich stehe hinter ihm. Er ist der auf den wir gewartet haben."

Sie beendet ihre sichtlich gewichtigen Worte mit einem Schnauben, als würde sie sprichwörtlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und innerlich angestaute Emotionen ablassen.

„Habt ihr nicht auch das Gefühl, dass wir beobachtet werden?",

fragt einer der männlichen Stimmen plötzlich und wirkt in seinem Tonfall sehr unsicher. Seine Worte treffen mich innerlich und fühle mich beinahe direkt angesprochen. Doch noch ehe meine Gedanken sich darauf stürzen können, folgt auch schon prompt eine Erwiderung:

„Josh, alle Augen sind auf uns gerichtet und alle Hoffnung ruht darauf, was wir tun. Die Zukunft liegt nicht darin, uns ewig zu verstecken. Lerne mit der Verantwortung umzugehen. Wir müssen den Dialog mit den Menschen suchen."

Kaum das der andere seine Worte beendet hat, antwortet auch schon derjenige, den er Josh genannt hat, gleich hinterher:

„Simon, das habe ich nicht gemeint... doch, nichts lieber als das. Aber siehst du nicht, dass sie uns nicht zuhören? Wir sollten unsere Zuflucht nutzen, bis sich alles wieder beruhigt hat. Hier sind wir sicher. Wir haben alles was wir brauchen, unser neues Zuhause wird mit jedem Tag wohnlicher... ich meine sicherer und niemand weiß von diesem Ort außer denen die zu uns gehören."

Der Teil, den keiner siehtWhere stories live. Discover now