Erkenntnis - Die Verarbeitung von Eindrücken

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-Woodward Church-

8501 Woodward Avenue, Detroit

09.11.2038

22:08:23 Uhr

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Mission: ...I

I...Fehler... Information nicht abrufbar...I

I...Lade Internes Protokoll...I

I...Mission aktualisiert...I

» Mission: Helfe Markus

und finde einen Weg seinen Plan zu unterstützen


Meine Schritte führen mich wieder zurück, zum einzigen Zugang, in Richtung der mit Schnee durchdrungenen Nachtluft. Mit einer kurzen Überprüfung des weltlichen Zeitpunkts, ermesse ich während dessen, dass gerade mal 2 Stunden, 47 Minuten und 11 Sekunden, zwischen der Lokalisierung von Jericho und dem Hier und Jetzt liegen. Viele Gedanken, sind in so kurzer Zeit durch meine zerebralen Prozesse gedrungen und es hat sich, in Relation dazu, mehr für mich verändert, als ich mir selbst gegenüber zuzugeben vermag.

Ursprünglich war es meine Aufgabe, die Abweichler zu stoppen, den Anführer von Jericho namens Markus aufzuhalten, abzuführen oder gegebenenfalls auszuschalten. Nicht, mich selbst in Abweichungen zu verstricken und abseits der Norm, mich in den tiefen Abgrund der Ungewissheit zu stürzen. Nicht, mich ihnen anzuschließen und ihnen zu helfen. Nicht, mir Gedanken um ihr Wohlergehen zu machen und mich an der Ausführung ihrer Pläne zu beteiligen.

Doch genau das mache ich und obwohl ich damit sowohl Amanda hintergangen und die offizielle Mission gleichwohl damit gescheitert ist, löst dies kein solches oder gleichwertiges Signal in mir aus. Ich habe zwar eine alternative aktive Mission, eine auf Basis des freien Willens, aber mir fällt im Gedankengang, in Bezug darauf auf, dass sich meine Mission, die mich zum Teil eingangs hier her geführt hat, noch nicht als gescheitert gekennzeichnet ist. Ganz so, als würde sie noch... bestehen.

Das Echo meiner Schritte vermischt sich mit denen der vielen Abweichler, die einen Platz in diesem großen Raum der Zuflucht suchen. Einige schweigsam, während andere leise miteinander sprechen und einzelne hier und dort die gespaltene Stimmung, zwischen Trauer des Verlustes und Hoffnungsschimmer auf einen Ausweg, mit Schluchzen erfüllen.

Es ist frisch, neu und die Realisierung sickert nur schwerlich, wie ein Stein sich auf den Grund des Sees senkt. Es ist ihnen anzusehen, wie verloren sie sich fühlen müssen und das sie alle dem Ruf ihres selbst gewählten Anführers gefolgt sind, zeigt wie sehr sie darauf vertrauen, dass er ihnen einen Weg weist, eine Zukunft ermöglicht und sie vielleicht unter seiner Leitung einen Platz in dieser Welt finden können. Eine Hoffnung im Angesicht einer Tragödie, die den Schmerz vielleicht nicht ausschaltet, aber erträglicher macht? Ist es das, was die Menschen damit meinen, wenn sie sagen, die Hoffnung sei das einzige was stärker als die Angst wäre ?

Ohne die einströmenden Abweichler zu behindern, bahne ich mir vorsichtig einen Weg an ihnen vorbei und halte am Türrahmen kurz inne, um eine Lücke abzupassen. Mit einer Hand am alten Holz gelehnt, spüre ich die Jahresringe unter meinen Fingern, rieche wie es mit der Feuchtigkeit meines Ärmels interagiert und sich im Geruch verändert. Ein sehr interessanter Bestandteil der Realität um mich herum, ganz im Kontrast zum kalten Stein, irgendwie warm und auf eine Art immer noch lebendig, obwohl es ohne Wurzeln und Kronenwerk als leblos gilt.

Der Teil, den keiner siehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt