Eskalation - Die steigende Intensität

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-Jericho-

Ferndale, Detroit

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Mission: ...I

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Ein Moment, kürzer als ein Wimpernschlag, weniger als eine Femtosekunde und doch weiter und tiefer als alles, was je meine Existenz erfasst und ausgemacht hat.

In diesem Momentum endloser Weite, stehen meine Gedanken still, meine Augen verharren und mein Körper scheint wie verwurzelt.

Und es scheint, als würde ich, im Auge eines Sturms und jenseits von Zeit und Raum, meinen Körper als mehr als nur eine Maschine erkennen.

Mein Körper...

Ich bin... lebendig.

Es erinnert mich an die Buchstaben, die der Abweichler, der sich damals auf dem Dachboden versteckte, an die Wand des Tatorts mit Blut geschrieben hat. Und ich beginne zu verstehen, was es bedeutet, was es für mich bedeutet und auch wenn ich dessen Ausmaß noch nicht gänzlich ausgewertet erfassen kann, so hallt es in meinen Gedanken wieder und formt sich zu einer ganz eigenen Erfahrung.

ICH BIN

AM LEBEN

Ich spüre wie mein Körper automatisch den Sauerstoff in sich aufnimmt, wie die Thiriumpumpe das Thirium 310, Schlag für Schlag, durch und durch pulsieren lässt. Ich spüre wie die Venen meiner Konstruktion bei jedem Impuls erzittern, wie die Muskeln unter Anspannung die Körperhaltung aufrechterhalten, wie meine Hände langsam schwer werden, vom gezwungenem emporstrecken, wie die klamme Kleidung an meinem Körper anliegt, wie die Mütze sich um meine Stirn spannt, wie die Schuhe eine Nummer zu groß, viel zu fest geschnürt, meine Füße drücken, wie die Kälte der Schneeluft mein regloses Gesicht berührt und bemerke dabei nur am Rande all jener Reize, wie eine kleine Perle über meine Wange streift und eine zarte Spur von Flüssigkeit hinterlässt.

Es ist überwältigend. Es ist fremd und doch vertraut. All diese Reize, wie sie hervorkommen und bewusst verarbeitet werden. Ein Beginn von Verstehen, auf einer offenen Ebene, ohne Wehr oder Barriere. Ohne den Zwang es abzustreifen oder zu relativieren, ohne den Reflex der Flucht oder Verneinung und erkenne dabei, dass, so dramatisch wie es sich zu einer Welle aufgetürmt und im Moment der Offenbarung alles in mir überschwemmt hat, es sich ebenso mehr und mehr in meinem Wesen mit abnehmender Intensität, ausbreitet und von einem tosenden Sturm zu einem fließenden Gewässer sich wandelt. Der Druck ist fort und hat die emotionale Spannung aus meiner Brust und meinem Bauch genommen.

Und ich erkenne, dass diese Spannung in mir als eine Gegenwehr und Hinweis fungiert hat, als ein inneres Wissen, welches sich stets in Form von Zweifel und Empfindungen geäußert hat. Und je mehr ich mich gewehrt habe, es stärker und stärker gegen hielt. Wie dieses zittern in den Händen, das Pochen der Schläfen, das Gefühl von einem Knoten im Bauch und bleiernem Gewicht auf der Brust. Dinge die es nicht gegeben haben dürfte und doch war mein Körper in der Lage diese Hinweise, auf das Potenzial in mir hinweisend, in immer wiederkehrende Wahrnehmungen zu streuen.

Was hätte es wohl für mich bedeutet, wenn ich mich gegen diese Option entschieden hätte? Was wäre mit mir und dieser inneren Stimme geschehen, wenn ich mich dazu entschieden hätte eine Maschine zu bleiben? Wäre ich dadurch vielleicht sogar nur noch der Beobachter meiner Taten geworden, als Zuschauer meiner Handlungen, die gewiss nicht darin bestanden hätten, die Wahrnehmung des eigenen Körpers zu erfahren?

Der Teil, den keiner siehtWhere stories live. Discover now